Vorne nachlässig, hinten fehlerhaft
Hadamar. Der SC Waldgirmes muss in der Fußball-Hessenliga weiter auf seinen ersten Sieg warten. Die Lahnauer kassierten beim SV Rot-Weiss Hadamar trotz einer ordentlichen Leistung eine vermeidbare 1:2-Auswärtsniederlage.
RW Hadamar - SC Waldgirmes 2:1
Bei drückenden Temperaturen war es für alle eine sehr laufintensive Partie. Dies hing nicht unwesentlich damit zusammen, dass beide Trainer immer wieder forderten, dass ihre Teams »Druck ausüben« sollten. Anfangs klappte dies auch gut. Beide Mannschaften liefen ihre Gegner schon in deren Hälfte an und machten zudem die Räum eng. Dies führte allerdings auch dazu, dass kaum Spielfluss zustande kam und hüben wie drüben etliche leichte Ballverluste zu verzeichnen waren. Nach einer halben Stunde hatten die Gäste nach vorne den Platz, den sie für ihr schnelles Umschaltspiel brauchten. So kamen sie fast zwangsläufig auch zu drei hervorragenden Torgelegenheiten, meist eingeleitet vom starken, nach einer guten Stunde verletzt ausgewechselten Natnael Tega.
Zunächst schickte er Max Schneider auf die Reise, der an SV-Schlussmann Leon Hasselbach, dem neben Mohamed Zouaoui stärksten Hadamarer, scheiterte (30.) Ogün Unal (35.) und Luis Böttcher (38.) fanden ebenfalls im 24-jähringen Keeper ihren Meister.
Unglücklich
In diese Drangphase hinein gerieten die Gäste durch eine Einzelaktion in Rückstand. Luca Teller zog aus gut 20 Metern ab und sorgte mit seinem haltbaren Distanzschuss für die Halbzeitführung der Rot-Weißen. Mit frischem Elan kamen die Gäste aus der Pause und kurz darauf zum Ausgleich. Nach einem Bilderbuchkonter brachte der auf der linken Abwehrseite überzeugende Marcel Safiew den Ball flach nach innen, ehe Tega ihn über die Linie drückte (50.).
In der Folgezeit passierte in der intensiven und ausgeglichenen Partie vor den Toren wenig, ehe eine weitere feine Einzelleistung das Spiel entschied. Ein langer Ball fand Marco Koch, der auf links drei SC-Spieler stehen ließ und dem in der zweiten Hälfte offensiver agierenden Mirco Paul den Siegtreffer auflegte (76.). »Wir müssen in der ersten Hälfte in Führung gehen, dann läuft das Spiel anders. Beim zweiten Gegentor ist es uns nicht gelungen, den Konter zu unterbinden, notfalls auch durch ein taktisches Foul. So stehen wir nun leider mit leeren Händen da«, stellte SC-Trainer Mario Schappert fest. Maxi Reitz, der diesmal verantwortliche Co-Trainer der Fürstenstädter, war sichtlich erleichtert: »Das war heute ein ganz hartes Stück Arbeit gegen einen starken Gegner. Wir haben uns den Sieg durch eine überragende Teamleistung verdient«.
Sieg für Kirmes
Während es für die Westerwälder am Samstag mit dem brisanten Derby beim TuS Dietkirchen weitergeht, empfangen die Lahnauer am gleichen Tag (15 Uhr) RW Walldorf. Die Elf von Trainer Artur Lemm verlor zum Auftakt in Griesheim und besiegte im am Mittwoch vor eigenem Publikum den Aufsteiger aus Unter-Flockenbach deutlich. »Letzte Saison waren es gegen Walldorf zwei enge Spiele, das wird diesmal kaum anders ein. Wir wollen aber unbedingt den ersten Sieg einfahren«, blickt Schappert mit vorsichtigem Optimismus auf das Kirmeswochenende. Mit dem ersten Heimsieg ließe sich das sicher noch feucht-fröhlicher feiern.
Hadamar: Hasselbach - Zouaoui, Dimter, Dillmann, Teller - Sumak - Zey (85. Sedy), Kittel (87. Halimi), Paul - Koch (81. Kosuchin), Burggraf (78. Wilhelmy).
Waldgirmes: Buss - Safiew, Schmidt, Fries, Fürstenau - Golafra - Bartheld, Böttcher (78. Kim) - Schneider, Ünal (60. Bräuer) - (65. Götz).
Schiedsrichter: Schandry (Königstein) - Zuschauer: 230 - Tore: 1:0 Teller (40.), 1:1 Tega (50.), 2:1 Paul (76.).