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»Wäre schön, sich mit Zählbarem zu verabschieden«

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Daniyel Cimen Trainer FC Gießen © Benjamin Volkmann

Gießen (tsu). Seit zwei Wochen steht der Abstieg fest, vor einer Woche fand das letzte Heimspiel vor der spärlichen Kulisse von lediglich 320 Zuschauern statt, ehe Samstag der endgültige Abschied folgt: Für den FC Gießen fällt mit dem Auswärtsspiel bei Hessen Kassel (Anstoß 14 Uhr) der Vorhang in der Fußball-Regionalliga Südwest. Mutmaßlich werden viele Spieler das Trikot des FCG danach nie wieder überstreifen.

Hessen Kassel - FC Gießen (Sa., 14 Uhr)

Ob Trainer Daniyel Cimen den Club ebenfalls verlassen wird, ist nach wie vor offen. Wobei das, was er sagt, zumindest für den Moment positiv klingt: »Fakt ist, dass ich ja einen Vertrag für die nächste Saison habe. Und ich habe damals auch nicht ohne Grund für zwei Jahre unterschrieben. Es war immer klar, dass wir ums Überleben kämpfen. Ich bin auch nie jemand gewesen, der einfach weggegangen ist, wenn es nicht so lief. Es ist definitiv ein Thema für mich, zu bleiben. Wir sind bei den Gesprächen auf einem guten Weg, aber es gibt noch keine Entscheidung. Es geht um grundsätzliche Dinge und um wichtige Voraussetzungen, die geschaffen werden müssen.«

Was das ist, darüber spricht Cimen öffentlich nicht. Ein wichtiger Punkt dürfte eine hieb- und stichfeste Finanzierung der nächsten Runde sein. Durchaus aufhorchen lässt die Aussage, dass die Kaderzusammenstellung - nahezu alle aktuellen Spieleverträge laufen zum 30. Juni aus, viele andere Clubs sind in ihren Planungen deutlich weiter - ihm im Falle eines Verbleibs kein Kopfzerbrechen bereiten würde: »Ich bin davon überzeugt, dass man eine schlagkräftige Truppe zusammenstellen kann.«

Idealerweise soll der Schwebezustand um Cimen bis zu dessen Urlaubsbeginn am Sonntag enden - in welche Richtung auch immer. Das Ganze könnte sich aber bis in die nächste Woche ziehen. Vorher könnten die Gießener wenigstens noch die Rote Laterne des Schlusslichts an den TSV Schott Mainz abgeben. Dazu würde ein Punkt reichen, wenn die Mainzer zeitgleich gegen den Bahlinger SC verlieren. Holt Schott ein Remis, müsste der FCG seinerseits gewinnen. Ein Gefühl übrigens, dass die Cimen-Truppe in diesem Jahr nur einmal erlebt hat. Und zwar im März beim 3:1 über Mitabsteiger SGS Großaspach.

Fragezeichen hinter Öztürk

»Es wäre schön, sich mit etwas Zählbarem aus der Regionalliga zu verabschieden. Wenn es dadurch einen Platz hochgeht, nehmen wir das gerne mit«, erklärt Cimen, der in Nordhessen wieder auf Leonidas Tiliudis und Tobias Reithmeir zurückgreifen kann. Fehlen werden die gesperrten Marian Sarr und Kristian Gaudermann, eine Fragezeichen steht hinter dem angeschlagenen Aykut Öztürk. Hochgezogen wird aus der A-Jugend Felix Litzinger. Cimen wird die bestmögliche Elf aufbieten, einzig im Tor deutet sich an, dass die Ersatzkeeper Matay Birol und/oder Vladan Grobovic einen Einsatz bekommen werden.

Gegner Kassel spielt mit den Ex-Gießenern Hendrik Starostzik und Kevin Nennhuber eine überzeugende Runde, die sie voraussichtlich auf Rang sieben abschließen werden. Das Hinspiel entschied der FC Gießen durch das Tor von Ko Sawada mit 1:0 für sich. Überhaupt haben die Lahnstädter von fünf Vergleichen seit 2018 keinen einzigen verloren - vielleicht ein gutes Omen, um zum Kehraus nicht die achte Niederlage am Stück zu kassieren.

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