Weber macht den Deckel drauf

Dresden. Chapeau, TV Hüttenberg! Am frühen Sonntagabend haben die Schützlinge von Trainer Johannes Wohlrab nach zuletzt drei Pleiten am Stück ihre jüngste Niederlagenserie beendet. Beim HC Elbflorenz siegten die Blau-Weiß-Roten nach einer spannenden Schlussphase verdient mit 33:31 (16:12).
HC Elbflorenz - TV Hüttenberg 31:3
Den Grundstein für seinen 15. Saisonsieg legte das »Original aus Mittelhessen« dabei kurz vor dem Seitenwechsel. Lagen die Hüttenberger nach einem schwachen Beginn nach 18 Minuten noch mit 8:11 zurück, führten sie zwölf Minuten und einen bärenstarken 8:1-Lauf später mit 16:12.
Ein Vorsprung, den das Team um Kapitän Timm Schneider über die zweite Hälfte über weite Strecken aufrechterhalten konnte und nicht mehr abgab. Damit festigten die Hüttenberger ihren elften Tabellenplatz.
Im Vergleich zur 28:29-Niederlage gegen den VfL Potsdam von vor zwei Wochen rückte Paul Kompenhans für den verletzten Hendrik Schreiber (Haarriss in der Mittelhand) in die Startsieben.
Es hatte zu Beginn den Eindruck, als würden sich die Gäste von der beeindruckenden Kulisse von 1811 Zuschauern in der Dresdner Ballsportarena tatsächlich beeindrucken lassen. Denn nachdem Moritz Zörb vom Kreis den dritten freien Hüttenberger Wurf vergeben hatte, leuchtete bereits nach acht Minuten eine 5:2-Führung für den HC Elbflorenz von der Anzeigetafel.
Die Gastgeber konnten die deutlich bessere Chancenverwertung vorweisen und gaben bis zur Mitte der ersten Hälfte den Ton an. Dann jedoch, nachdem der TVH von einer 3:2:1- auf eine 6:0-Deckung umgestellt hatte, verpufften die Dresdner Angriffe in der Hüttenberger Abwehr.
Der TVH, gestützt auf den nicht nur in dieser Phase starken Leonard Grazioli zeigte sich nun seinerseits abgezockt im Angriff und egalisierte zunächst durch David Kuntschers 12:12 (27.), ehe die Sachsen kurzzeitig den Kopf verloren und in den verbleibenden drei Minuten bis zur Pause noch vier Gegentreffer kassierten. So traf Tristan Kirschner zunächst lässig von der Siebenmetermarke zum 15:12 (30.), ehe Philipp Schwarz einen Abspielfehler der Hausherren ausnutzte und seinen Gegenstoß mit der Pausensirene zum 16:12-Halbzeitstand abschloss.
Ein Zwischenstand, der nicht unbedingt den Kräfteverhältnissen des ersten Durchgangs entsprach, den die Hüttenberger jedoch zu Beginn der zweiten Hälfte zu halten wussten und sogar vorübergehend noch ausbauten. Doch nachdem Niklas Theiß eine Viertelstunde vor dem Ende zum vermeintlich beruhigenden 26:20 getroffen hatte, drohte die Partie aufgrund zweier taktischer Kniffe von HCE-Trainer Rico Göde aus Hüttenberger Sicht noch einmal zu kippen: Göde stellte Max Mohs für Marino Mallwitz zwischen die Pfosten und seine Abwehr auf eine 4:2-Formation um.
Die Hüttenberger schwammen nun und scheiterten immer häufiger am starken Mohs, der es am Ende auf über 40 Prozent gehaltener Bälle bringen sollte und in der Schlussviertelstunde gleich drei Siebenmeter parierte.
Elbflorenz verkürzte gleich mehrfach auf einen Treffer, schaffte es jedoch nicht, den wankenden TVH zu stürzen. Denn die Gäste blieben nervenstark, obgleich Jannik Hofmann mit seinem vergebenen Strafwurf 51 Sekunden vor dem Ende die endgültige Entscheidung noch verpasst hatte. So blieb es Ian Weber vorbehalten, zehn Sekunden vor Schluss gegen eine offene HCE-Deckung für die Entscheidung zu sorgen - und die jüngste Hüttenberger Niederlagenserie damit endlich zu beenden.
Elbflorenz: Mallwitz, Mohs (ab 46.) - Wucherpfennig (5/4), Dutschke, Buschmann (1), Dumcius (5), Hanemann (2), Kretschmer (4), Jungemann (2), Greß (6), Vanco (2), Klepp (2), Mylonas, Wellner (2).
Hüttenberg: Grazioli, Plaue, Rüspeler - Schwarz (3), Kirschner (6/3), Theiß (4), Fujita, Weber (6/1), Zörb, Reichl (2), Schneider (2), Hofmann (1), Klein (1), Kompenhans (3), Jockel, Kuntscher (5).
Schiedsrichter: Fedtke/Wienrich (Berlin) - Zuschauer: 1811 - Zeitstrafen: Elbflorenz vier (Buschmann, Hanemann, Kretschmer zwei), Hüttenberg fünf (Klein, Kompenhans, Schneider, Weber, Schwarz) - verworfene Siebenmeter: Weber (20., Hüttenberg) scheitert an Mallwitz, Wucherpfennig (24., Dresden), scheitert an Plaue, Kirschner (45.), Weber (46.) und Hofmann (60., alle Hüttenberg) scheitern an Mohs.