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Wer seine Chancen nicht nutzt

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Saarlouis (flo). Das erste Spiel gewonnen, im zweiten die Punkte geteilt - und nun in der dritten Partie des Kalenderjahres erstmals verloren: Bei der HG Saarlouis mussten sich die Drittliga-Handballer der HSG Dutenhofen/Münchholzhausen mit 27:32 (12:17) geschlagen geben. Die Lage im Abstiegskampf bleibt für die Grün-Weißen bei noch sieben ausstehenden Begegnungen also angespannt.

HSG Saarlouis - HSG Dutenhofen 32:27

Als Axel Spandau am Tag danach über die Niederlage seiner Truppe sprach, stand freilich schon wieder Handball auf dem Programm. Das abschließende WM-Spiel der deutschen Nationalmannschaft flimmerte auf dem Bildschirm, die misslungene Auswärtsreise ins Saarland war im Kopf. »Unterm Strich«, resümierte Spandau, »war das von uns gegen diese Mannschaft zu wenig.« Zu wenig auch deshalb, weil Saarlouis - anders als bei den Niederlagen in den vorherigen beiden Spielen - gegen die Mittelhessen wieder sein starkes Gesicht zeigte.

»Saarlouis hat die Wichtigkeit dieses Spiels voll erkannt. Sie haben in der Abwehr extrem aggressiv agiert und ordentlich ausgeteilt. Wir hatten nach den ersten Aktionen schon einen Gesichtstreffer und ein zerrissenes Trikot. Dadurch hatten wir natürlich Respekt«, sagte Spandau, dessen Truppe es ihrerseits nicht schaffte, in der eigenen 6:0-Deckung ähnlich gallig zu verteidigen.

Im Gegenteil: Den Grün-Weißen mangelte es an Kompaktheit. Durch die ebenso schnellen wie druckvollen Kreuzungen des HG-Rückraums ergaben sich immer wieder Freiräume - für Versuche aus der zweiten Reihe, für Durchbrüche aus dem Rückraum oder für Anspiele an den Kreis. Und so hatte Saarlouis das Geschehen voll im Griff, führte in der 14. Minute bereits mit 8:4 und baute den Vorsprung bis zur Pause auf 17:12 aus.

Doch dann überraschten die Mittelhessen den Gastgeber. Mit Beginn des zweiten Durchgangs nämlich deckte die HSG zum einen in einer 3:2:1-Formation und attackierte zum anderen in der schnellen Mitte sowie in der zweiten Welle regelmäßig mit sieben Feldspielern. Dies so erfolgreich, dass das Spiel kippte. Saarlouis wirkte überrumpelt - und die Gäste machten aus einem 12:18-Rückstand (31.) binnen kürzester Zeit ein 18:18 (37.).

Danach stabilisierte sich die HG wieder. Die Saarländer profitierten aber eben auch von der mangelnden Effizienz der Spandau-Truppe, die sich ein paar Fehler zu viel erlaubte, um diese hohe Hürde zu meistern. Dass in der entscheidenden Phase Linksaußen Fynn Steinmüller gleich zwei Mal beim Wurf im Kreis stand, dass Rückraumakteur Jonas Müller nach starkem Überzieher eine freie Chance vergab, dass Kreisläufer Maduwuike Okpara ein Offensivfoul beging - all das hatte zur Folge, dass Saarlouis sich sukzessive auf 26:22 (51.) absetze.

»Man hat gemerkt, wie Saarlouis nervös wurde. Aber wir konnten es nicht nutzen«, so Spandau. Und: »Wir hatten insgesamt keine zehn Paraden unserer Torhüter. Das war zu wenig, um in Saarlouis zu gewinnen.«

Saarlouis: Schlingmann, Jonczyk; Nico Becker, Marcel Becker (6), Welsch, Aatz, Altmeyer, Walz (2), Reitz, Hüller (6/1), Noh, Koloper, Paetow (8), Rastoder (6), Kurotschkin (4).

Dutenhofen/Münchholzhausen: Rinn (26. - 50.), Böhne; Gümbel (8), Opitz, Lindenstruth, Belter, Bremond (2/2), Datz (1), Hoepfner, Lauer (1), Rüdiger (8), Werth (1), Steinmüller (1), Okpara, Müller (5).

Schiedsrichter: Bernhardt/Zick (Ludwigshafen/Mannheim) - Zuschauer: 502 - Zeitstrafen: fünf (Marcel Becker, Koloper, Rastoder, Kurotschkin zwei); zwei (Lindenstruth, Okpara) - Siebenmeter: 2/1:2/2.

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