Wettenberg unter Hochdruck
Gießen (mol). Zwei Spieltage hält die Männerhandball-Oberliga dabei noch bereit, sowohl in der Auf- und Abstiegsrunde stehen dabei in gewisser Weise Endspiele auf dem Programm. Während die HSG Wettenberg im Kampf um den Klassenerhalt auf jeden Fall punkten muss, kann sich die HSG Pohlheim am Wochenende bereits zum Aufsteiger küren. Völlig druckbefreit, allerdings arg dezimiert reist die HSG Kleenheim-Langgöns zur HSG Hanau II.
Aufstiegsrunde
HSG Hanau II - HSG Kleenheim-Langgöns (Samstag, 18 Uhr, Doorner Sporthalle Steinheim): Abermals den personellen Widrigkeiten getrotzt haben die Kleebachtaler am vergangenen Wochenende und den starken fünften Abschlussplatz in der Tabelle dank des 28:25-Erfolges gegen TuSpo Obernburg endgültig unter Dach und Fach gebracht. Da ein Auswärtssieg in der Meisterrunde aber bislang noch nicht zu Buche steht, wäre die Motivation groß, diese Bilanz am Wochenende zu verbessern.
Doch zum wiederholten Mal in dieser Saison hat es die Kleenheim-Langgönser »voll erwischt«, nach zahlreichen verletzungsbedingten Ausfällen ist nun urplötzlich die Pandemie wieder ein Thema. »Bei uns ist Corona ausgebrochen, weshalb noch weitere Spieler fehlen werden. Ehrlich gesagt bin ich einfach nur froh, wenn wir diese Saison jetzt rumkriegen. Daher werden wir auch nach Hanau fahren, obwohl wir - inklusive mir - nur acht, neun Mann sein werden«, hätte sich SGK-Trainer Matthias Wendlandt seine letzten Wochen »in Amt und Würden« sicherlich ganz anders vorgestellt. Einziger Lichtblick ist die Rückkehr von Josh Hantl.
TSG Offenbach-Bürgel - HSG Pohlheim (Sonntag, 17.30 Uhr, Sportfabrik Stadthalle Offenbach): Erstes »Matchball-Spiel« für die Pohlheimer, die ihren Traum von der Meisterschaft schon am Wochenende wahr werden lassen können.
Mit Punkten bei der heimstarken TSG Offenbach-Bürgel, die nach der überraschenden 30:34-Niederlage beim TSV Vellmar selbst nun keine Meisterschaftschancen mehr besitzt, wäre der Aufstieg in die Dritte Liga für die Lex/Dapper-Sieben perfekt. Doch eben ob der jüngsten TSG-Schlappe und des überdeutlichen HSG-Hinspielsieges (34:21) erwartet Pohlheims Trainer eine schwere Aufgabe.
»Offenbach-Bürgel hat sein letztes Heimspiel vor sicherlich großer Zuschauerzahl. Sie hegen sicherlich noch Revanchegelüste und wollen sich daher gut präsentieren. Aber wir können mit voller Kapelle anreisen, haben alle Spieler an Bord und wollen uns das jetzt auch nicht mehr nehmen lassen. Im Hinspiel haben wir es sehr gut gemacht und hatten alles im Griff, daran wollen wir natürlich anknüpfen«, so Lex, dessen Team sich in der Sportfabrik aber auch auf große eigene Fanunterstützung freuen kann. Denn Mitte der Woche lagen schon über 100 Anmeldungen für die Fahrt nach Südhessen vor.
Abstiegsrunde
HSG Breckenheim/Wallau/Massenheim - HSG Wettenberg (Samstag, 18 Uhr, Hans-Jürgen Portmann Halle Wiesbaden): Fünf Absteiger aus Hessens höchster Spielklasse wird es nach aktuellem Stand der Dinge in dieser Saison geben. Und da die Wettenberg aktuell nur Fünfter sind und daher noch mindestens zwei Plätze in der Achterstaffel gutmachen müssen, ist klar, dass in den letzten beiden Saisonpartien nur noch zwei Siege helfen, um sich die Chancen auf den Klassenerhalt zu bewahren.
Aber auch der Tabellendritte aus Breckenheim/Wallau/Massenheim ist noch lange nicht in sicheren Gefilden und steht im letzten Heimspiel daher ebenfalls unter großem Druck. »Es ist definitiv ein Alles-oder-Nichts-Spiel für uns, aber trotz der besseren Platzierung gilt das für unseren Gegner auch«, ist sich HSG-Coach Axel Spandau der Lage bewusst.
»Unser Gegner besitzt mit Schäffter, Teuner, Kaufmann und den Mrowietz-Brüdern unglaubliche Wurfkraft, dazu sorgt Botzenhardt für spielerische Elemente und Treber für die Schnelligkeit. Das wird ganz sicher eine Herkulesaufgabe, aber wir fahren dort mit der Devise »Nichts ist unmöglich« hin«, so Spandau, dem Torhüter Julian Ruppert fehlen wird. Ein Fragezeichen steht noch hinter dem Einsatz von Linkaußen Tom Warnke.