»Wir wollen mit Glasner langfristig weitermachen«

Frankfurt (pep). Trainer Oliver Glasner hat noch einen Vertrag bis zum Sommer 2024 bei der Frankfurter Eintracht. Sportvorstand Markus Krösche hat nun bestätigt, dass der Klub den Erfolgstrainer über diese Zeit hinaus an den Verein binden will.
»Die Zusammenarbeit läuft gut, die sportliche Entwicklung auch«, sagte Krösche, »wir wollen mit dem Trainer langfristig weiterarbeiten.« Auch die eine oder andere unterschiedliche Einschätzung, die in der Vergangenheit auch mal in Diskussionen mündete, ändert an der grundsätzlichen gegenseitigen Wertschätzung nichts. Seit ein paar Tagen liegt Glasner nun ein Angebot zur Vertragsverlängerung vor. Der Trainer wiederum hat zuletzt immer wieder zu erkennen gegeben, dass er sich in Frankfurt »sehr wohl« fühlt. Ob Glasner die Offerte eines neuen Vertrags annehmen wird, bleibt allerdings offen. Das könnte auch davon abhängen, wie die Saison sportlich weiter verläuft und welchen Spielerkader die Eintracht ihm für die Zukunft bieten kann.
Denn die Zusammensetzung des aktuellen Aufgebotes ist mit Blick in die nähere Zukunft äußerst fragil. Durchaus möglich, dass im Sommer wichtige Bausteine rausbrechen. So können Evan Ndicka und Daichi Kamada ablösefrei gehen, weil ihre Verträge auslaufen. Ansgar Knauff muss zu Borussia Dortmund zurück, sein Leihvertrag endet. Almamy Touré wurde mitgeteilt, dass ein auslaufender Vertrag nicht verlängert wird. Bei allen anderen Personalfragen sitzt der Klub allerdings am längeren Hebel. Sowohl bei Dijbril Sow (bis 2024), Jesper Lindström (bis 2026) oder Randal Kolo Muani (bis 2027) laufen die Verträge noch über diese Saison hinaus.
Dementsprechend gelassen gibt sich der Sportchef. »Ich kann da sehr ruhig schlafen«, sagte Krösche und versicherte: »Wir sind auf alles vorbereitet.« Ndicka und Kamada würden die Frankfurter gerne behalten, rechnen aber intern damit, dass beide lukrativere Angebote anderer Klubs annehmen. Beim Franzosen Ndicka ist der FC Barcelona im Gespräch, beim Japaner Kamada soll es Borussia Dortmund sein.
Knauff wiederum muss für sich persönlich abwägen, wo seine sportlichen Entwicklungschancen größer sind, in Dortmund oder in Frankfurt. Entscheidet er sich für die Eintracht, wird der Klub ihm ein langfristiges Angebot vorlegen. Ultimaten will Krösche in keinem der Fälle stellen. Er gesteht den Spielern zu, »dass sie wichtige Entscheidungen für ihre Karriere treffen müssen«. Bis zum Sankt Nimmerleinstag aber wird er auch nicht warten. »Wir sitzen sicher nicht da und tun nichts«, sagte er. Soll heißen: Es wir der Tag kommen, an dem die Eintracht neue Spieler für vakante Positionen an sich bindet und ihre Angebote an die Wackelkandidaten zurückzieht. Zuletzt waren als mögliche Neuzugänge Omar Marmoush (Wolfsburg) und Houssem Aouar (Lyon) genannt worden.
»Worst-case-Szenarien«, in dem neben Kamada, Ndicka und Knauff auch Sow, Lindström und Muani allesamt gegen hohe Ablösesummen gehen würden, sind eher unwahrscheinlich und wären für die Bereitschaft des Trainers, sich langfristig zu binden, sicher nicht förderlich. Die Eintracht wird auch darum sicherlich nicht alle gehen lassen.
100 Millionen?
Auch Preisschilder wollte Krösche den Spielern nicht anhängen. Freilich: Für 50 Millionen Euro wird die Eintracht ihren Stürmerstar Muani sicher nicht verkaufen. Die Ablösesumme würde da eher im Bereich des Doppelten liegen.