Bei der online-Konferenz des Tischtennis-Bundestages werden einige Stellschrauben gedreht, wann es genau weitergeht, steht aber noch in den Sternen.
Von Alexander Fischer
Chefreporter Wetzlar
Ruhe auf und an der Platte: Eine Entscheidung, wann es weitergeht, steht noch aus. Foto: dpa
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
GIESSEN - Die Tischtennisspieler- und spielerinnen werden sich in Mittelhessen in dieser aktuellen Saison mit einer Einfachrunde begnügen müssen. Noch ist dieser Entschluss nicht in trockenen Tüchern, noch wollen alle Beteiligten die Besprechung von Bundeskanzlerin Angela Merkel an diesem Mittwoch mit den Ministerpräsidenten der Länder abwarten, doch deutet laut Dennis Erbe, dem Vizepräsidenten Öffentlichkeitsarbeit des in Pohlheim-Watzenborn-Steinberg beheimateten Hessischen Tischtennis-Verbandes (HTTV), alles darauf hin, "dass wir aufgrund von Corona nur eine Hinrunde austragen können."
Der 40-Jährige, der für den TSV Lützellinden in der Bezirksklasse aktiv ist, erklärte nach dem am Samstag erstmals in einer Online-Konferenz ausgetragen Bundestages des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB), dass "wir hoffen, irgendwann im Januar, Februar oder März einen Re-Start hinlegen zu können, damit wir Mitte oder Ende Mai zumindest mit der Vorrunde fertig sein können, um Auf- und Absteiger ermittelt zu haben." An einen Abbruch der Saison ohne Wertung habe bei der acht Stunden dauernden Marathon-Sitzung, an der für den HTTV neben Dennis Erbe natürlich auch Präsident Andreas Hain (54) teilnahm, niemand gedacht. Der Spielbetrieb in Hessen war vom HTTV in Abstimmung mit den Bezirkssport- sowie den Kreiswarten zum 29. Oktober ausgesetzt worden.
Während der Beschluss für eine Einfachrunde aller Voraussicht nach noch in dieser Woche gefällt und den Klubs zugestellt wird, gab es am Samstag einige Entscheidungen, die schon verkündet werden können.
Stammspielerstatus
Während in einer normalen Halbserie jeder bei Damen und Herren mindestens drei Partien im Einzel bestreiten muss, um auch in der folgenden Halbserie als Stammspieler gemeldet zu werden, gilt wegen der Corona-Krise für Vor- und Rückrunde 2020/21 eine Ausnahme: Auch ohne überhaupt ein Match absolviert zu haben, verlieren die Akteure ihren Stammspielerstatus nicht. Für diejenigen, die als Reservisten in die Saison gestartet sind und durch die Zahl ihrer Einsätze wieder zu Stammspielern werden möchten, gibt es eine Corona-bedingte Erleichterung: Statt bislang drei Teilnahmen an Punktspielen reicht in 2020/21 sowohl in der Vorrunde als auch in der Rückrunde aus, wenn ein gemeldeter Reservespieler einmal im Einzel an einem Punktspiel seines Vereins in der betreffenden Halbserie teilgenommen hat. In der folgenden Halbserie dürfen die Aktiven dann wieder als Stammspieler gemeldet werden.
Entscheidungsspiele
Es gibt ausnahmsweise keine vorgegebene Zahl von Mindesteinsätzen: Auch Spielerinnen und Spieler, die in der betreffenden halben Runde keine Partien bestritten haben, dürfen nun doch bei Entscheidungsspielen eingesetzt werden.
Vierermannschaften
Die Ober- und Regionalligen werden ab der Saison 2021/22 zwar ebenfalls im Bundessystem mit Vierermannschaften spielen, einen Unterschied wird es jedoch zu den drei höchsten Spielklassen geben: In den Ober- und Regionalligen werden alle zum System gehörende Partien ausgetragen, bei den Punktspielen in den 1., 2. und 3. Ligen ist nach dem Siegpunkt Schluss. Wie es in den Landesverbänden weitergehen wird, steht derzeit noch in den Sternen. Dazu Dennis Erbe: "Wir haben uns umgehört. Die Meinung dazu ist 50:50. Die einen wollen lieber in Sechser-Mannschaften weiterspielen, die anderen möchten ein bundesweit einheitliches System von oben nach unten. Die Entscheidung ist heikel."
Spielberechtigung
Wie im Vorjahr wurde der Antrag auf eine parallel mögliche Spielberechtigung für einen deutschen Verein und einen ausländischen Klub abgelehnt. Die Delegierten verwiesen laut Erbe auf eine sinkende Identifikation der Spielerinnen und Spieler mit dem Verein und voraussichtlich wachsende Kader. "Diesem Wildwuchs mussten wir und entgegenstemmen", so der HTTV-Vize.
Haushalt
Der Bundestag genehmigte den Jahresabschluss 2019 und entlastete das DTTB-Präsidium einstimmig. Der mit einem Defizit von rund 325.000 Euro geplante Haushalt 2021 wurde genehmigt, die beiden HTTV-Vertreter indes gaben keine Zustimmung, was Dennis Erbe damit begründet, dass "der DTTB seit Jahren zu viel Minus macht."
Termine
Der nächste HTTV-Verbandstag soll am 15. Mai in Frankfurt ausgetragen werden. Der kommende DTTB-Bundestag steigt am 11./12. Dezember 2021 ebenfalls in der Bankenmetropole. Die Deutschen Meisterschaften, die schon zweimal in der Rittal-Arena in Wetzlar stattgefunden haben, sind vom ersten März-Wochenende auf den 28./29. August verschoben worden. Austragungsort ist die ÖVB-Arena in Bremen.