Gießen-Achter beendet ersten Renntag der Ruder-Bundesliga auf Platz sechs und ist zufrieden mit Standortbestimmung.
Von red
Wären die beiden vermaledeiten Krebse nicht gewesen, der Gießen-Achter hätte sich auf dem Maschsee wahrscheinlich noch besser als Platz sechs geschlagen. Foto: Baumann
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DUISBURG/GIESSEN - Der Gießen-Achter ist gut in seine achte Saison gestartet. Der erste Renntag der Ruderbundesliga wurde gemeinsam mit der internationalen Wedau-Regatta in Duisburg ausgetragen. Schon beim Zeitfahren setzten die Gießener ein Ausrufezeichen. Der Bundesligist von der Lahn entschied das Rennen gegen Hameln klar für sich. Mit der sechstschnellsten Zeit in der 18 Mannschaften starken ersten Liga sicherte er sich eine solide Ausgangsposition für die Finalläufe.
Im Achtelfinale traf Gießen auf Bernburg. Die Mannschaft aus Sachsen-Anhalt hatte den besseren Start, doch die Lahnruderer blieben dran und fuhren bis zur Ziellinie einen Vorsprung von fast zwei Sekunden heraus. Im Viertelfinale wartete die Mannschaft aus Hannover. Dieses Mal entschieden die Gießener den Start klar für sich und fuhren einen kleinen Vorsprung gegen den späteren Bronzegewinner heraus. Doch zur Streckenhälfte fingen sich die Ruderer aus Hessen gleich zwei Krebse - ein Ruderfehler, bei dem das Blatt im Wasser hängen bleibt. Es dauerte zwei, drei Schläge, bis die Mannschaft wieder in ihren Rhythmus fand. Die Hannoveraner nutzten diese Chance und zogen vorbei. "Auf Sprintdistanzen kann man solche Fehler kaum mehr ausbügeln", gab Schlagmann Johannes Birkhan zu. "Natürlich haben wir es versucht, aber Hannover war schon weg." Auch wenn Gießen den Abstand noch einmal verkürzen konnte, mussten sie sich den Ruderern vom Maschsee geschlagen geben.
Für den Gießen-Achter ging es nun um die Plätze fünf bis acht. Im Halbfinale traf die Mannschaft von Trainer Rainer Koppmann auf Mülheim. Beide Teams lieferten sich ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen. Zur Streckenhälfte hatten sich die Ruderer von der Ruhr einen knappen Luftkasten Vorsprung herausgefahren. Doch Gießen ließen nicht locker. Schlagmann Birkhan zog die Frequenz hoch. Schlag um Schlag holen die Mittelhessen auf. Bugball an Bugball flogen die beiden Achter über die Ziellinie. Erst nach Auswertung des Zielfotos konnten die Hessen jubeln: Mit einem Bugball Vorsprung entschieden sie das Rennen für sich. "Auf den letzten zehn Schlägen haben wir das Rennen gedreht. Das wollte sich einfach keiner nehmen lassen", erinnerte sich Sven Keßler.
Im Finallauf um die Plätze fünf und sechs ging es gegen den Vizemeister aus dem Vorjahr Minden. Mit deutlich höherer Schlagfrequenz schoben sich die Kontrahenten Zentimeter für Zentimeter vor das Gießener Boot und ließen sich diesen Vorsprung bis zum Ziel nicht mehr nehmen. Minden sicherte sich Platz fünf, Gießen kam am ersten Renntag auf Rang sechs.
"Der erste Renntag ist immer auch eine Standortbestimmung, weil man viele Teams vorher nicht einschätzen kann", erläutert Schlagmann Birkhan und sieht noch Potenzial. "Wenn wir konsequent weiter arbeiten, haben wir auch noch Luft nach oben."
In Duisburg ruderten Johannes Birkhan, Sven Keßler, Daniel Hartmann, Fabian Kröber, Pau Itting, Nico Weber, Michel Zörb, Felix Weber, Stanislaw Gantschar und Johannes Brück, gesteuert von Marina Warncke.
Sieger des Tages wurde der Hauptstadtachter aus Berlin, gefolgt von Münster und Hannover. Dahinter reihen sich Bremen, Minden und Gießen ein. Die Renngemeinschaft Limburg/Wetzlar folgte auf Platz sieben.