300 Teilnehmer trotzen dem Dauerregen

In Gießen hatte die DKP-Stadtverordnete Martina Lennartz die Veranstaltung für das »8.-März-Bündnis Gießen« angemeldet. Nach zwei Reden zog der Tross wetterbedingt auf verkürzter Route los.
Gießen (rsa). Auch teils heftiger Dauerregen hatte rund 300 Personen, zumeist Frauen, nicht davon abhalten können, sich am Mittwochabend am Rathausplatz einzufinden - bewaffnet mit wetterfester Kleidung und Schirmen.
Weltweit gehen Millionen von Frauen und Unterstützer an diesem Tag (8. März), dem Internationalen Frauenkampftag, auf die Straßen, um gegen die Unterdrückung durch Patriarchat und Ausbeutung durch Kapitalismus zu kämpfen. In Gießen hatte die DKP-Stadtverordnete Martina Lennartz die Veranstaltung für das »8.-März-Bündnis Gießen« angemeldet. Nach zwei Reden setzte sich der Tross wetterbedingt auf einer verkürzten Route in Bewegung. Auf der Südanlage wurde vor der Johanneskirche in die Innenstadt abgebogen, wo in der Löwengasse eine inoffizielle Umbennenung dieser in Clara-Zetkin-Straße erfolgte. Clara Zetkin hatte 1910 den Internationalen Frauentag ins Leben gerufen. Weiter ging es bis zum Kirchenplatz, wo die Demon-stration mit einer Schlusskundgebung endete.
»Haben wir überall Grund zum Feiern?«, rief Lennartz zu Beginn der Veranstaltung ins Mikrofon. »Haben sich die vielen vergeblichen Forderungen der Frauenbewegung in den letzten 113 Jahren geändert?« Zwar hätten die Frauen das Recht, ohne Zustimmung ihres Ehemannes einer Arbeit nachzugehen. Doch Millionen von Frauen müssten Tag für Tag immer noch um ihre körperliche Unversehrtheit bangen. Dürften nicht entscheiden, ob sie schwanger werden wollten oder nicht. Schauten wir in die Ukraine, nach Syrien, in die Türkei, in den Iran, litten Frauen und ihre Kinder in besonderem Maße auf diesen immer zahlreicher werdenden Kriegsschauplätzen. »Mit jedem Krieg werden die Frauenrechte wieder ins Mittelalter zurückgebombt.« Der Internationale Frauentag sei auch immer ein Kampftag für den Frieden gewesen. »Frauenrechte und Kapitalismus - das widerspricht sich«, so die kämpferische DKPlerin. Nur in einer sozialistischen Gesellschaft würden die Frauen wie die Arbeiter in den Vollbesitz ihrer Rechte gelangen.