320 Kurse im Angebot

Gießen (bcz). Mit dem Satz »Das Leben ist schöner mit Volkshochschule. Zusammen in Vielfalt. Nachhaltig vernetzt« hat die Volkshochschule Gießen (VHS) ihren eigenen Anspruch treffend knapp als Leitmotiv über ihr aktuelles Herbst- und Winterprogramm gesetzt. »Eigentlich sagt der Satz alles, für das die VHS steht«, bekräftigten Stadträtin Astrid Eibelshäuser und die VHS-Leiterin Waltraud Burger bei der Vorstellung.
Rund 320 Kurse sind für die kommenden Monate im Angebot und umfassen jeden gesellschaftlichen Bereich. 24 Kurse sind zum ersten Mal dabei. Eine der neuen Veranstaltungen ist der zweiteilige Kurs über die Kongresshalle in Gießen und ihre architektonischen Besonderheiten. Die Teilnehmer werden viel über die Konzeption, die Geschichte, aber auch über deren Modernisierung erfahren. »Die Gießener sind mittlerweile sehr an ihrem Umfeld interessiert, daher glauben wir, dass dieser Kurs sicher auf Interesse stoßen wird«, sagte die Stadträtin dazu.
Neu in dem Konzept ist auch, dass das jeweilige Halbjahr mit einer offiziellen Auftaktveranstaltung starten wird, die jedes Mal von einem anderen Fachbereich konzipiert und organisiert wird. Der Auftakt dazu liegt in den Händen des Kulturbereichs. Dieser lädt am Sonntag, 25. September, 16 Uhr, zu einer Filmvorführung in den Hermann-Levi-Saal im Rathaus ein. »Die Theatergruppe der VHS hatte stark unter den Einschränkungen der Pandemie gelitten, da sie gar nicht oder nur sehr wenig proben konnte. Da sind sie auf die Idee gekommen, ein Drehbuch zu schreiben und dies zu verwirklichen«, sagte die Leiterin. Herausgekommen ist der Film »Aerosole«, der nun der Öffentlichkeit präsentiert werden soll.
»Wir sind sehr erfreut darüber, dass wir aktuell alle Sparten wieder anbieten können«, sagte Burger dazu. Das Kursangebot versucht, dynamisch auf die jeweiligen Nachfragen zu reagieren.
Nach mehr als zwei Jahren Pandemie können auch wieder sämtliche Kochkurse und Kochevents angeboten und gebucht werden. Traditionell stark vertreten ist der Bereich Sprachen. Allein dort werden rund 70 Kurse angeboten, nicht mitgerechnet Integrations- und Deutschkurse. Besonders stark nachgefragt seien sämtliche romanische Sprachen.
»Unsere Klientel hat die Reiselust wiederentdeckt und möchte da seine Kenntnisse auffrischen«, vermutete die Leiterin. Das Interesse an Deutsch- und Integrationskursen ist ungebrochen hoch. Seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine werden diese verstärkt von Flüchtlingen aus diesem Land nachgefragt. Dieser Bereich ist extrem dynamisch und längst nicht alle Kurse sind in dem gedruckten Programm enthalten. Einen aktuellen Überblick bietet die Webseite der Volkshochschule
Insgesamt umfasst das Angebot 2022 mit 320 Kursen etwas weniger Veranstaltungen, als der vergleichbare Zeitraum 2021. Da waren es knapp 490 Veranstaltungen gewesen. Dieser Rückgang läge auch zum Teil daran, dass sich durch die Pandemie viele Lehrkräfte andere Arbeitsstellen gesucht hätten. Auch seien viele als Quereinsteiger in den Lehrerberuf gewechselt. Aktuell kann die VHS die Bedarfe gar nicht vollständig abdecken. »Wir sind ständig auf der Suche nach weiteren Dozenten. Besonders dringend suchen wir beispielsweise Lehrkräfte für den Bereich Literatur, denn eine Dozentin, die drei Kurse geleitet hat, ist weggezogen. Wir haben jemanden gefunden, doch sie kann nicht alle Kurse übernehmen. Daher suchen wir Verstärkung. Ebenso dringend suchen wir jemanden mit russischen Sprachkenntnissen für unsere Deutschkurse«, erläuterte die Leiterin. Im Bereich der Literatur wird es ebenfalls eine Neuerung geben: In Kooperation mit der Stadtbibliothek wird dort einmal im Monat der Kurs »Streifzüge durch die Literatur« angeboten.
Die Anmeldung zu sämtlichen Kursen ist ab sofort möglich. Da erfahrungsgemäß der Andrang bei einigen Kursen sehr hoch ist, sollte man nicht zu lange mit der Anmeldung warten. »Falls ein Kurs ausgebucht sein sollte, so sollte man sich ruhig auf eine Warteliste setzen lassen, daran sehen wir, wie stark das Interesse daran ist und können gegebenenfalls darauf auch kurzfristig reagieren«, riet die Leiterin.