784 000 Euro in Rücklagen eingestellt
Gießen (twi). 135 Häuser mit 1212 Wohnungen verwaltet die Baugenossenschaft 1894 Gießen und gehört damit zu den größten Wohnungsunternehmen im Landkreis Gießen. 1811 Mitglieder zählt die Genossenschaft, wobei einige von ihnen bereits ein ganzes Leben in einer Genossenschaftswohnung leben oder in vierter Generation dort zu Hause sind.
Ein Drittel in Sozialbindung
Das umfangreiche Zahlenwerk stellte Vorstandsvorsitzender Michael Schulte den Mitgliedern im Rahmen der Mitgliederversammlung im »Heyligenstaedt« vor. Es war dies nach zwei Coronajahren die erste Präsenzzusammenkunft, zu der Aufsichtsratsvorsitzende Karin Bouffier-Pfeffer die 159 Gäste begrüßte. Mehr als ein Drittel der Wohnungen der Genossenschaft befinden sich in der Sozialbindung, was die Bedeutung der Genossenschaft bei der Bereitstellung von bezahlbarem Wohnraum in der Region verdeutlicht. Besonders positiv aufgenommen wurde, dass auch in den meisten anderen Wohnungen mit einer Durchschnittsmiete von 5,74 Euro pro Quadratmeter leistbare Mieten dargestellt werden können. Dies, obwohl die Baugenossenschaft allein im vergangenen Jahr knapp 5,3 Millionen Euro in die Instandhaltung, Wohnungsmodernisierung sowie den Neubau investierte.
Die Bilanzsumme beläuft sich auf 69,9 Millionen Euro. Ausgewiesen wurde ein Jahresüberschuss in Höhe von 945 400 Euro und ein Bilanzgewinn von 161 400 Euro. Die Eigenkapitalquote liegt bei rund 39,7 Prozent. Zum Jahresultimo bewirtschaftete die Baugenossenschaft neben 135 Häusern mit 1212 Wohnungen auch drei gewerbliche Einheiten, 740 Garagen und Pkw-Stellplätze. Die Mitglieder erhalten für das Geschäftsjahr 2021 aus dem Bilanzgewinn eine Dividende in Höhe von vier Prozent. Der weitere Teil des Jahresüberschusses von rund 784 000 Euro wurde in die Rücklagen eingestellt.
30 neue Wohnungen
Schulte stellte auch die geplanten baulichen Projekte der kommenden Jahre vor. Hier ist der Umbau der ehemaligen Geschäftsstelle in Wieseck in sechs Wohnungen mit Integration des Seniorentreffs der Stadt Gießen, eine energetische Modernisierung und Schaffung von sechs zusätzlichen Wohnungen in der Burgstraße in Großen-Linden sowie die energetische Modernisierung und Schaffung von drei zusätzlichen Wohnungen in der Otto-Schulte-Straße in Großen-Linden, der Neubau von etwa 30 neuen Wohnungen und energetische Modernisierungen im Anneröder Viertel in Gießen vorgesehen.
»Summiert man die Projekte von 2021 bis zu den nun vorgesehenen Projekten, so wird die Genossenschaft in gut fünf Jahren 70 zusätzliche Wohnungen geschaffen haben.« Schulte ging auch auf besonders herausfordernde Themen ein, wie etwa den zu erwartenden hohen Ausfall der Betriebs- und Heizkosten sowie den Umgang mit der Knappheit an Gas. Und hier appellierte er eine Sensibilisierung des Verbraucherverhaltens. Ebenso wurde die geplante Einstellungsoptimierung sowie etwaige Raumtemperaturreduzierungen seitens der Genossenschaft für diese Heizperiode thematisiert.
Für diesen proaktiven Umgang mit dieser sensiblen Situation in einer sehr speziellen und herausfordernden Zeit gab es sehr große Zustimmung. Einstimmig wurde den Mitgliedern des Aufsichtsrates sowie des Vorstandes für das zurückliegende Geschäftsjahr Entlastung erteilt. Aus dem Aufsichtsrat schieden turnusgemäß Stella Nagy und Carsten Goldschmidt aus. Beide wurden wiedergewählt.