»Arbeitgeber kann Streik am Uniklinikum schnell beenden«
Gießen (red). Der Streik für Entlastung und Beschäftigungssicherung am Uniklinikum Gießen und Marburg (UKGM) ist mit ungebrochen hoher Beteiligung in die zweite Woche gestartet, teilt Verdi in einer Presseerklärung mit. Täglich sind etwa 1000 Beschäftigte im Streik, Operationen und Behandlungen müssen verschoben werden. »Die Streikbereitschaft ist weiterhin überwältigend«, erklärte ver.
di-Sekretär Fabian Dzewas-Rehm. »Hätte die Klinikleitung die 100-Tage-Frist vor Streikbeginn für ernsthafte Verhandlungen genutzt, hätten die Einschränkungen in der Patientenversorgung vermieden werden können. Auch jetzt hat es der Arbeitgeber in der Hand, den Arbeitskampf mit einer schnellen Einigung am Verhandlungstisch zu beenden.«
»Wir sind vergangene Woche ein Stück vorangekommen, aber bei den Knackpunkten - der konkreten Personalbesetzung und dem Belastungsausgleich - sind wir noch weit auseinander«, berichtete Dzewas-Rehm. »Wenn der Arbeitgeber hier nachlegt, ist eine rasche Einigung möglich. Wir sind bereit, jeden Tag zu verhandeln, um die Belastung möglichst gering zu halten.« ver.di fordert für die nichtärztlichen Beschäftigten am Uniklinikum Gießen und Marburg einen Tarifvertrag Entlastung und Beschäftigungssicherung, der schichtgenaue Personal-Patienten-Besetzungsregelungen für Stationen und Bereiche vorsieht, einen Belastungsausgleich für den Fall, dass diese nicht eingehalten werden, Beschäftigungssicherung für alle Kollegen sowie bessere Ausbildungsbedingungen.