Aufklärung mit Plüsch-Kommissar Leon

Gießen (red). Leon ist ein knuffiger Kinderkommissar, der kleine Dienstausweise im Gepäck hat. Und zugleich eine Plüsch-Handpuppe, mit der Antje Suppmann, Zentrale Jugendkoordinatorin des Polizeipräsidiums Mittelhessen, den Kindern in der Pilotschule der Gießener Erstaufnahmeeinrichtung des Landes Hessen (EAEH) spielerisch die Aufgaben der Polizei vermittelt.
Es ist ein neues Projekt, dass vom Regierungspräsidium Gießen und dem Polizeipräsidium Mittelhessen gemeinsam gestartet wurde und gezielt junge Flüchtlinge anspricht. Konzipiert ist der Inhalt sowohl für Grundschüler als auch für die Klassen sieben bis zehn. Es geht um Prävention, Aufklärung und Beratung, mit der in der Pilotschule der EAEH so früh wie möglich begonnen werden soll, wie es in einer Pressemitteilung heißt
»Wir möchten mit dieser Arbeit ein anderes Polizeibild vermitteln, als das, was viele der Geflüchteten aus ihren Heimatländern kennen«, erklärt der Gießener Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich. Zusammen mit Bernd Paul, dem Polizeipräsidenten des Polizeipräsidiums Mittelhessen, besuchte er die erste Stunde der neuen Kooperation. »Das hier ist eine ganz wichtige Investition, um zu zeigen, die Polizei hier ist dein Freund und Helfer«, sagt Paul.
Antje Suppmann hat ihre komplette Polizei-Ausstattung mitgebracht und natürlich Kinderkommissar Leon. 17 Kinder im Grundschulalter begutachten nun die Schutzweste, lassen die Handschellen klicken und probieren die Dienstmütze auf dem Kopf.
Berührungsängste abbauen, Werte vermitteln, aber auch Verständnis schaffen: Die Aufgaben, die Antje Suppmann mit ihrer Kollegin Claudia Meyer in dem Klassenraum transportieren, sind vielfältig. Speziell für die Kinder von Geflüchteten hat sie ein Konzept entwickelt. Dabei setzen die beiden Polizeibeamtinnen auch auf szenische Darstellungen. Das helfe, die Sprachbarrieren zu überwinden. Mit Tatütata-Geräuschen saust Suppmann durch die Stuhlreihen, macht sich mit Handbewegungen Platz. Die Kinder sollen verstehen, dass ein Polizeiauto mit Blaulicht und Martinshorn besondere Vorfahrtsrechte genießt. Unterstützend zeigen die zwei Frauen das Erklärte mit bunten Zeichnungen. Die werden anschließend an die Wände des Klassenraums gehängt.
Neben den Aufgaben und der Ausstattung der Polizei werden auch alltägliche Situationen aufgegriffen. Das Verhalten im Straßenverkehr beispielsweise, das Nutzen der Ampel, die Bedeutung des Zebrastreifens oder der Notrufnummern. Die stehen in großen Ziffern auf der Tafel: Polizei 110, Doktor 112 und Feuer 112.