Aufzug soll bis September fertig sein

Erneut hat sich der Start für den Bau der Aufzugsanlage am Bahnhofsvorplatz in Gießen verzögert. Doch jetzt geht’s los. Schwierigkeiten bereitet aber noch immer die Vergabe der Schlosserarbeiten.
Gießen (bl). Mehrfach ist das Bauvorhaben bereits angekündigt worden, dann hat sich der Start doch immer wieder verzögert. Auch diesmal konnte der Zeitplan nicht ganz eingehalten werden - allerdings geht es nun nicht um mehrere Monate, sondern nur um zwei Wochen. Neben der historischen Treppe am Bahnhof soll bekanntlich ein Aufzug errichtet werden, um zu gewährleisten, dass der Aufstieg vom Vorplatz zum Alten Wetzlarer Weg endlich auch barrierefrei überbrückt werden kann.
Denn wer zu Fuß, mit dem Rad, Rollator, Rollstuhl oder Gepäck in Richtung Frankfurter Straße unterwegs ist, kann zwar auch die Rampe nutzen. Insbesondere in ihrer Mobilität eingeschränkte Personen dürften damit aufgrund der Steigung trotzdem Schwierigkeiten haben. »Momentan laufen die Infrastrukturmaßnahmen für die Baustelle und für den späteren Betrieb des Aufzuges«, teilt Katja Buß, stellvertretende Leiterin des städtischen Hochbauamtes, auf Anfrage des Anzeigers mit. Das bedeutet: Es werde Strom und Wasser dorthin verlegt. Für diese Versorgung sind die Stadtwerke Gießen zuständig.
Ein Auftrag noch nicht vergeben
Da die Tiefbaufirma aber zunächst noch die Genehmigung der Bahn habe abwarten müssen, um sicherzustellen, »dass keine relevanten Leitungen im Baufeld liegen«, hat es mit dem ursprünglich für Anfang April anvisierten Auftakt nicht geklappt. Begonnen werden soll mit den Rohbauarbeiten ab der nächsten Woche. Die Bauleitung hat das Gießener Architekturbüro Schmees/Wagner inne.
Die Gesamtkosten werden auf 400 000 Euro beziffert. Dem Aufzug muss ein Teil der Parkmöglichkeiten für Fahrräder neben der Treppe weichen. Allerdings war gerade erst hinter der neuen Post umfassend Ersatz geschaffen worden. Angestrebt wird weiterhin, dass komplette Projekt bis Ende des dritten Quartals, also im September, abzuschließen - vorausgesetzt, bei den einzelnen Gewerken verläuft alles planmäßig. Die Schlosserarbeiten konnten nämlich nach wie vor nicht vergeben werden, da trotz wiederholter Ausschreibung und Aufforderungen, ein Angebot einzureichen, »kein respektive kein wirtschaftliches Ergebnis vorliegt«, so Katja Buß. Das sei übrigens kein Einzelfall. »Bei diesem Gewerk haben wir auch bei anderen Projekten große Schwierigkeiten, wirtschaftliche Angebote zu bekommen.« Ursächlich scheinen unter anderem nicht kalkulierbare Stahlpreise zu sein.
Aufgebaut wird ein freistehender Aufzugsturm, der rückseitig mit Stahlblech verkleidet und über einen Steg an die Bahnbrücke angebunden werden soll. An drei Seiten wird die Fassade mit einem »modularen Begrünungssystem« gestaltet. Hier handele es sich um das erste technische Bauwerk in Gießen, bei dem so verfahren werde.