Ausstellung zu Anna de Noailles eröffnet Montag
Gießen (red). Mit Anna Élisabeth, Comtesse de Noailles, verstarb am 30. April 1933 eine berühmte französische Lyrikerin, deren Œuvre nach ihrem Tod zu Unrecht in Vergessenheit geraten ist. Die heutige Marginalisierung im literarischen Kanon steht dabei im Kontrast zu ihrer großen zeitgenössischen Popularität. Zur Ausstellungseröffnung am Montag, 12.
Dezember, um 18.00 Uhr im Ausstellungsraum der Universitätsbibliothek Gießen (Otto-Behaghel-Straße 8) wird eingeladen. Der Eintritt ist frei.
Da Anna de Noailles heute in Deutschland weitgehend unbekannt ist, präsentiert die Ausstellung das Leben und Werk einer vergessenen Dichterin. Die Ausstellung wurde von Studierenden des Instituts für Romanistik der Justus-Liebig-Universität Gießen unter Leitung von Jana Keidel im Sommersemester 2022 erstellt und wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) im Rahmen des Projekts » et que mon livre porte à la foule future«, Anna de Noailles - Autorin der Belle Époque und Akteurin der Moderne finanziert.
Im Jahr 1901 feierte Anna de Noailles mit ihrem Gedichtband »Le Cœur innombrable« ihr fulminantes Debüt. Ihre Poesie berührte nicht nur die literarische, sondern auch die breite Öffentlichkeit. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts stieg sie schnell zu einer der meistbeachteten Akteurinnen im literarischen Feld Frankreichs und darüber hinaus auf. So würdigte »The Times« die Dichterin 1913 als »the greatest poet that the twentieth century has produced in France - perhaps in Europe«. Ihr Erfolg wurde schließlich von der Académie française mit dem renommierten Grand prix de littérature gekrönt.