Bauarbeiten für Aufzug beginnen im April

Das Vorhaben am Bahnhof in Gießen hat sich wiederholt verzögert, da alle Gewerke mehrfach ausgeschrieben werden mussten. Nun soll es losgehen. Eine Besonderheit sind drei begrünte Fassaden.
Gießen. Gerade erst hat die Stadt am Bahnhof - hinter der Neuen Post und am Übergang zum Alten Wetzlarer Weg - 425 neue Stellplätze für Fahrräder eingeweiht. Ein Teil jener Parkmöglichkeiten neben der historischen Sandsteintreppe fällt nun allerdings alsbald weg. Das bedeutet gleichzeitig, dass es mit der schon länger angekündigten Aufzugsanlage konkret wird. »Die Baustelle wird Anfang April eingerichtet und die Rohbauarbeiten beginnen. Das Projekt soll dann Ende des dritten Quartals fertiggestellt sein«, informiert Stadtsprecherin Claudia Boje auf Anfrage des Anzeigers. Die Gesamtkosten werden sich demnach auf circa 400 000 Euro belaufen.
Wer zu Fuß, mit dem Rad, Rollator, Rollstuhl oder Gepäck vom Bahnhof in Richtung Frankfurter Straße will, kann zwar auch die vor einigen Jahren erneuerte Rampe nutzen. Insbesondere in ihrer Mobilität eingeschränkte Personen dürften damit aufgrund der Steigung trotzdem Schwierigkeiten haben. Der Aufzug soll daher die Barrierefreiheit gewährleisten. Mehrere Starttermine waren bereits genannt worden, doch das Vorhaben verzögerte sich immer wieder. Von der eigentlichen Aufzugsanlage abgesehen, hätten alle Gewerke mehrfach ausgeschrieben werden müssen, »da entweder keine oder extrem unwirtschaftliche Angebote eingereicht wurden«. Probleme bereiteten vor allem die Schlosserarbeiten. Von sämtlichen angefragten Firmen sei mitgeteilt worden, dass die Stahlpreise nicht kalkulierbar seien und die Ausschreibung zu einem späteren Zeitpunkt wiederholt werden sollte. Das ist inzwischen geschehen. Die Angebote würden derzeit geprüft. Ansonsten liege die Baugenehmigung vor, die Ausführungsplanung sei abgeschlossen und freigegeben. Baugrunduntersuchung, Kampfmittelsondierung, Aufzug, Strom- und Wasserversorgung sowie Rohbau-, Dachdecker- und Blitzschutzarbeiten seien beauftragt. Für die Fassadenbegrünung stünden die Vergabegespräche in der nächsten Woche an, »danach werden die Vorlagen für den Magistrat erstellt«.
Errichtet wird ein freistehender Aufzugsturm, der rückseitig mit Stahlblech verkleidet und über einen Steg an die Bahnbrücke angebunden werden soll. An drei Seiten wird die Fassade mit einem »modularen Begrünungssystem« gestaltet. Hier handele es sich um das erste technische Bauwerk in Gießen, bei dem so verfahren werde.