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Bis zu 40 neue Wohnungen geplant

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Depant hat das Gelände der Wicherngemeinde gekauft und erweitert damit die Philosophenhöhe. Foto: Lemper © Lemper

Die Philosophenhöhe in Gießen wächst: Bauträger Depant hat das benachbarte Wicherngelände gekauft und plant dort vier Häuser.

Gießen. Eines der größten Neubaugebiete der Stadt entsteht derzeit auf dem ehemaligen Motorpool-Gelände, jetzt Philosophenhöhe. Dieses Gebiet wird noch ein Stück größer. Denn Bauträger Depant hat auch das benachbarte und 2265 Quadratmeter große Gelände der Wicherngemeinde erworben. In den Obergeschossen der dort vorgesehenen Neubauten sind »maximal 40 Wohnungen sowie fünf Gewerbeeinheiten im Erdgeschoss geplant. Die Wohnungen sollen überwiegend zwei bis vier Zimmer mit einer Fläche von 50 bis 110 Quadratmeter aufweisen«, heißt es in der Magistratsvorlage zum Bebauungsplan »Ehemaliges Motorpool-Gelände«. Bei Enthaltung der Fraktion Gigg+Volt hat der Ausschuss für Klima-, Umwelt- und Naturschutz, Stadtentwicklung, Energie und Verkehr dem Papier am Dienstagabend zugestimmt.

Vier weitere Häuser geplant

Nachdem ein erheblicher Sanierungsbedarf »an den Gebäuden der Wicherngemeinde entdeckt wurde, entschied sich die Gemeinde mitsamt der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau dazu, die Kirche nicht zu sanieren, sondern das 2265 Quadratmeter umfassende Kirchengrundstück samt Gemeindehaus zu vermarkten«, heißt es in der Magistratsvorlage. Ende 2022 habe die Kirche in Abstimmung mit dem Magistrat entschieden, das Gelände an Depant zu verkaufen und »somit eine städtebauliche Neuordnung in diesem Bereich« zu ermöglichen. Die neuen Pläne für die Fläche sehen den Rückbau der bestehenden Gebäude vor. An ihrer Stelle seien überwiegend Wohnbebauung und Flächen für kulturell-gewerbliche Nutzung vorgesehen. »Auf dem Wichernareal sollen auf einer gemeinsamen Tiefgarage drei Mehrfamilienhäuser sowie ein eingeschossiger Verbindungsbau entstehen, welche sich in Höhe und Kubatur an der Bestandsbebauung sowie den gemäß Bebauungsplan zulässigen Vollgeschossen orientieren«, steht in der Vorlage. In der Beschreibung des Bauträgers ist zudem vermerkt, dass »sämtliche Wohnungen über einen Balkon oder eine Dachterrasse verfügen und über einen Aufzug erreichbar sind. Zusätzlich sind für alle Wohnungen Abstellräume vorgesehen, die sich entweder auf den jeweiligen Etagen (Punkthäuser) oder im Untergeschoss (Mittelhaus) befinden«. Im Untergeschoss seien auch ein Wasch- und Trockenraum sowie Technik-und Nebenräume untergebracht.

Für die gewerblichen Flächen ist gemäß Magistratstext die Ansiedlung von Gastronomie vorgesehen, während »im Verbindungsbau ein Gemeinschaftsraum geplant ist, der von Quartiersbewohnern und Dritten genutzt werden könnte. Dieses Angebot soll insbesondere auch der Wicherngemeinde sowie weiteren Kirchen im Gießener Osten dienen. Im ersten Obergeschoss der drei Gebäude können optional weitere Gewerbeflächen geschaffen werden. Weitere Obergeschosse sollen dem Wohnen dienen«, steht in der Beschlussvorlage.

Gemeinschaftliche Tiefgarage

Die Pkw-Stellplätze würden vorrangig innerhalb der gemeinschaftlichen Tiefgarage nachgewiesen. »Im Außenbereich soll es weitere Stellplätze sowie bis zu drei Stellplätze für ein Car-Sharing-Angebot geben. Fahrrad- und Lastenradstellplätze sind sowohl in der Tiefgarage als auch außerhalb geplant.« Die Zufahrt zur Garage entstehe über die Straße Trieb. »Die bestehende Zufahrt im Süden des Geländes von der Lincolnstraße entfällt. Zudem wird das Grundstück über vier Fußwege erschlossen.« Die Lage zwischen den Naherholungsbereichen Philosophenwald, Wieseckaue und Stadtwald trage erheblich zur Steigerung der Wohn- und Freizeitqualitäten bei. »Diese Standortbedingungen sowie die gute Verkehrsanbindung an die Innenstadt und das übrige Stadtgebiet qualifizieren das Plangebiet für eine Stärkung und Weiterentwicklung als Wohnstandort«, erklärt die Magistratsvorlage.

»Die geplante Anzahl neuer Wohnungen liegt unterhalb dessen, was wir mit einer Sozialquote belegen. Sie wird im gesamten Bereich Philosophenhöhe vollzogen«, erklärte Weigel-Greilich in der Ausschusssitzung. Johannes Rippl von der Fraktion Gigg+Volt kritisierte, dass Details zum Gebäudeenergiestandard und zur Heizung fehlten. »In dem Gebiet haben wir einen sehr hohen Standard«, entgegnete Planungsamtsleiter Dr. Holger Hölscher. Der Bereich werde an die Fernwärme angeschlossen und mit Photovoltaikanlagen mit dem sogenannten »Flex-Speicher« der Philosophenhöhe verbunden werden. Auf Rippls Frage, wie es konkret mit Carsharing und E-Mobilität aussehe, entgegnete Hölscher, dass »zehn Prozent der Stellplätze mit E-Ladesäulen ausgestattet werden. Alle weiteren werden mit Leerrohren versehen, so dass man später nachrüsten kann.« Zum Thema Carsharing erklärte der Amtsleiter, dass sich das Bebauungsplanverfahren mit dem anstehenden Einleitungsbeschluss in einem noch sehr frühen Stadium befinde.

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