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Brücken in westliche Welt

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Gießen (red). Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) hat wie geplant sein Unterstützungsprogramm für Afghanistan ausgebaut. Aktuell fanden dazu Auswahlen zur Sonderquote Afghanistan im Hilde Domin-Programm sowie für sogenannte Brückenstipendien für geflüchtete afghanische Studierende und Promovierende statt. In Afghanistan herrschen, wie die jüngsten Medienberichte zeigen, weiterhin drastische Einschränkungen im öffentlichen Leben und in allen Bildungsbereichen, unter denen gerade Mädchen und Frauen leiden.

»Die wenigen Brücken in die westliche Welt sind daher für junge Afghaninnen und Afghanen von großer Bedeutung, und ihre Förderung und Aufnahme in das deutsche Hochschulsystem ist für uns die naheliegende Fortsetzung von zwei Jahrzehnten Engagement für den afghanischen Hochschulsektor. Insbesondere, nachdem wir die Unterstützung für unsere Partnerhochschulen im Land mit der neuerlichen Machtübernahme der Taliban einstellen mussten«, so der Präsident des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD), Prof. Joybrato Mukherjee. »Wir sehen bei den nun ausgewählten Kandidatinnen und Kandidaten großes akademisches Potenzial, zu dessen Entfaltung wir mit einer gezielten Förderung beitragen wollen. Zugleich müssen wir feststellen, dass der Bedarf an wissenschaftlichen Schutzprogrammen unsere Möglichkeiten bei Weitem übersteigt«, heißt es weiter in der Pressemitteilung.

85 Stipendiaten

Für die Sonderquote im Hilde Domin-Programm erhielten 26 junge Afghaninnen und Afghanen ein Vollstipendium für einen Bachelor- oder Masterstudiengang bzw. eine Promotion in Deutschland. Die Mehrheit der ausgewählten Bewerberinnen und Bewerber befindet sich derzeit noch in Afghanistan, der DAAD wird sie im Rahmen seiner Möglichkeiten bei der Beantragung einer Ausreise unterstützen. Zur Vorbereitung des Studiums besuchen die Stipendiatinnen und Stipendiaten zunächst einen Sprachkurs in Deutschland, bevor sie zum Wintersemester 2022/23 ihr Studium an einer deutschen Hochschule aufnehmen werden.

Beim Brückenstipendium Afghanistan wurden 59 Afghaninnen und Afghanen ausgewählt, die sich größtenteils bereits in Deutschland aufhalten. Sie erhalten eine sechsmonatige finanzielle Förderung, die sie bei einer Neuorientierung in Deutschland unterstützen soll.

Beide Sonderprogramme sollen afghanischen Studierenden und Promovierenden den Beginn oder die Fortsetzung ihres akademischen Werdegangs in Deutschland ermöglichen.

Weitere Informationen zum Programm unter: https://www.daad.de/de/studieren-und-forschen-in-deutschland/stipendien-finden/hilde-domin-programm.

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