Chormusik auf hohem Niveau

Die überwiegend von Chormusik geprägte Veranstaltung der Gesamtschule Gießen-Ost spielte sich auf hohem musikalischen Niveau ab und brachte zum Teil sogar herausragende Leistungen.
Gießen . Ein stimmungsvolles Winterkonzert gab die Gesamtschule Gießen-Ost (GGO) am Mittwoch in der voll besetzten Pankratiuskapelle. Die überwiegend von Chormusik geprägte Veranstaltung spielte sich auf hohem musikalischen Niveau ab und brachte zum Teil sogar herausragende Leistungen. Die Stimmung im sehr gut besuchten Haus war demzufolge ausgezeichnet.
Schnell wurde klar, dass hier mehr zu erwarten war als eine ganz normale Chorveranstaltung. Es war das erste Winterkonzert seit zwei Jahren. Man spürte allenthalben großes Engagement und konnte überall Talent aufscheinen sehen. Alle teilnehmenden Sängerinnen und Sänger kamen aus sogenannten Chorklassen, besitzen also überdurchschnittliche Gesangserfahrung.
Die vermitteln der 5c und der 6c neben den Musiklehrern der GGO als Stimmbildnerinnen zwei ehemalige Opernsängerinnen, Bonita Hyman (auch Dirigat) und Gabriela Tasnadi (auch Klavierbegleitung) von der Musikschule Gießen. Musiklehrer Robert Dörre sprach ihnen ausdrücklichen Dank für ihren Einsatz aus. Die Gesamtleitung und Moderation des Abends hatte neben Heike Raatz und Robert Dörre Musiklehrerin Elke Kurth mit unerschütterlicher Ruhe und vollem Überblick. Beteiligt waren die Altersstufen 5-10.
»Wir sind unglaublich glücklich darüber, dass wir wieder gemeinsam Konzerte gestalten können,« freute sich Schulleiter Dr. Frank Reuber eingangs. Weil viele Chormitglieder krankheitsbedingt fehlten, wollten die anderen dafür »etwas lauter singen,« berichtete er von der solidarischen Stimmung unter den Schülern. Auch die Musiklehrer waren aus demselben Grund nicht vollzählig vertreten. »Wichtig ist: Das Gefühl wird gelebt, etwas miteinander zu tun, zusammenzurücken - das ist Weihnachten,« sagte Reuber.
Der Gesang begann mit dem Einmarsch von Kurths Chorklasse 5c in die Kapelle, wobei sie »We wish you a Merry Christmas« intonierten, immer ein schöner Effekt. Nach »Macht hoch die Tür« überzeugten sie besonders mit Jose Felicianos »Feliz navidad«: das hatte durchaus den schönen, fröhlichen Schwung des Originals, eine Art Stimmungswegweiser für den Abend.
Das erste Glanzlicht kam mit dem Auftritt des Flötentrios Clara Ertz, Elisabeth Scobel und als spontaner Gast Liane Matthes. Sie musizierten das Allegro aus Corellis Concerto II op. 6. Das kam tadellos geschlossen und mit eindrucksvoller Sicherheit und klarem Ausdruck - eine Topleistung des sehr geschlossen agierenden Ensembles. Der verdiente Applaus knallte förmlich ins Haus, so gut saß das.
Es folgten vier Beiträge der 6c. Nach schöner, vor allem inhaltlicher Klarheit beim Auftakt mit »Advent ist ein Leuchten«, schlossen sie mit »California dreaming« exzellent ab: gutes Englisch und gut realisierte variierende Stimmen schufen ein transparentes Klangbild mit einem überraschenden, gut gelungenen Fade am Ende.
Die Gesangssolistinnen Helena Bode und Rebecca Horlacher (9c) lieferten besonders mit ihrem Duett »What a wonderful world« eine hörenswerte Leistung. Klangschön, gut zusammen und mit einem top differenzierten feinen Abschluss. Riesenbeifall. Mit deutlicher Sicherheit agiert der Chor der 7c mit »Oh when the Saints«. Man spürte deutliche Spuren des originalen Schwungs, nicht einfach. Florian Hotte (10c) machte mit seinem Trompetensolo beim Traditional »Hark the herald« mit guter Sicherheit, Klarheit und ausdrucksvollem Musizieren einen guten Eindruck.
Publikum singt mit
Den Abschluss bildete ein mit dem Publikum gemeinsam gesungenes »Happy X-Mas«, John Lennons melancholisches Weihnachtslied. Inhaltlich lag der Akzent auf dem Refrain »War is over if you want it«. Der Abschlussbeifall war lange und kraftvoll. Die Spenden am Ausgang gingen einem karitativen Zweck zu.

