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»CO2-Emission weiter minimieren«

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Das Team des Facility Managements - Johannes Struck, Mareike Failing, Erik Greß, Jochen Stengel und Thomas Helbing (v.l.) - ist zufrieden über die guten Energiewerte der THM. Foto: THM © THM

Die THM stellt ihren Energie- und Ressourcenbericht für 2021 vor. Die Zahlen sind gut, Nachhaltigkeit voranzubringen ist das große Ziel.

Gießen (red). Wer sich wie die Technische Hochschule Mittelhessen (THM) auf den Weg in eine CO2-neutrale und ressourcensparsamere Zukunft begibt, ist auf eine solide Datenbasis angewiesen. Diese liefert der jährliche Energie- und Ressourcenbericht der Hochschule als Grundlage für Energiespar- und Umweltschutzmaßnahmen mit dem Jahr 2014 als Ausgangswert. In den Bericht einbezogen werden die 44 eigenen und 19 angemieteten Gebäude in Gießen und Friedberg. »Das Hauptziel ist es, den ökologischen Fußabdruck, den wir durch unsere Tätigkeiten hinterlassen, so gering wie möglich zu halten und unsere CO2-Emission zu minimieren«, sagt Dr. Jochen Stengel, Leiter des Facility Managements.

Der Bericht von 2021 zeigt einen höheren Verbrauch in einigen Hochschulbereichen. Dennoch kann sich das Jahr in den positiven Trend der Energiewende an der THM einreihen. So wurden unter anderem weitere Photovoltaikanlagen errichtet und die Heizungen mit einem Hydraulischen Abgleich mit Einzelraumregelung ausgestattet. Die Räume werden dadurch nur voll geheizt, wenn eine Nutzung vorliegt. Diese Maßnahme hat bereits im Gebäude A10 zu einer Wärmeenergieeinsparung von 20 Prozent geführt.

Zudem wurde eine Stabsstelle für Nachhaltigkeit eingerichtet, die Mitarbeitende wie Studierende gleichermaßen einbezieht. Sie verankert und organisiert umweltbewusstes Handeln in allen Bereichen der Hochschule. Großes Potenzial zeigt der Bericht bezogen auf die Grundlast von Wärme und Strom auf. 2021 wurde durch die Installation zweier weiterer Photovoltaikanlagen und aufgrund der vielen Sonnentage 217 MWh Solarstrom erzeugt, dies sind 104 MWh mehr als im vorherigen Jahr. Von dem erzeugten Strom werden 97 Prozent direkt auf dem Campus genutzt.

Der Stromverbrauch 2021 liegt um zwei Prozent unterhalb des Vorjahresverbrauchs, die Reduktion gegenüber 2019 beträgt sogar 17 Prozent. Diese Zahlen sind den ressourcenschonenden Maßnahmen der THM zu verdanken. Durch die coronabedingt geringere Nutzung der Gebäude ist der Stromverbrauch allerdings ohnehin niedriger gewesen als in den Vorjahren, ebenso der Wärmeverbrauch. Durch die Reglementierung des Heiz- und Kühlverhaltens wird bereits für 2022 in einigen Gebäuden eine Energieeinsparung von 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr prognostiziert.

Der Stromverbrauch pro Kopf ist um elf Prozent gestiegen, was mit den sinkenden Studierendenzahlen begründet ist. Bei den 366 kWh pro Person handelt es sich aber um eine deutlich niedrigere Zahl als in vorigen Jahren. Auf die Fläche bezogen ist der Stromverbrauch sogar gesunken. Dazu kommt, dass die THM inzwischen auf 100 Prozent Ökostrom umgestellt hat. Der Wärmeverbrauch pro Person ist im Vergleich zu 2020 von 523 auf 552 kWh pro Person gestiegen. Die Anstiege sind durch die kälteren Tage, die zunehmende Präsenz in Gebäuden sowie die sinkenden Studierendenzahlen begründet. Bezogen auf den Wärmeverbrauch pro Fläche ist jedoch ein abfallender Wert zu verzeichnen.

2021 hat die THM insgesamt 2.095 Tonnen CO2 emittiert, im Jahr 2020 waren es noch 1919 Tonnen. Der Gesamt-CO2-Ausstoß pro Person ist ebenfalls angestiegen: Im Vergleich zu 2020 von 107 auf 123 Kilogramm pro Person. Die höheren Werte sind mit vermehrten Heiztagen begründet. Jeder genutzte Quadratmeter ist für 17,6 Kilogramm CO2-Ausstoß verantwortlich - nach 17,2 Kilogramm im Vorjahr - somit zeigt sich ein leichter Anstieg. Ins Verhältnis zu einem größeren Zeitraum gesetzt wird allerdings eine Reduktion sichtbar: 2016, dem Jahr mit den höchsten Werten, gab es einen Ausstoß von 30,0 Kilogramm. Bezogen auf die seitdem entstandene Gebäudefläche bedeutet dies ein Rückgang des Verbrauchs um 41 Prozent. Damit gehört die THM zu den sparsamsten Hochschulen in Hessen. Die CO2-Reduktion ist auf die Energiesparmaßnahmen zurückzuführen sowie auf die Umstellung auf Ökostrom. Wichtige Ideen für solche Maßnahmen liefert das Projekt »ECO2«.

Dabei handelt es sich laut Stengel um die »Entwicklung eines Energiekonzepts für eine CO2-neutrale Hochschule - THM goes green.« Anhand ihrer zahlreichen Maßnahmen leistet die THM ihren Beitrag zu dem Ziel der Landesregierung Hessen, bis 2030 klimaneutral zu arbeiten.

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