Der Lindenplatz soll schöner werden

Poller versperren inzwischen die Zufahrt zum Lindenplatz in Gießen. Die bisher rund 20 Parkplätze fallen ersatzlos weg. Stattdessen wird über Außengastronomie nachgedacht.
Gießen . Das Auto am Lindenplatz abstellen und anschließend mal schnell durch den Seltersweg huschen oder einen Kaffee am Kirchenplatz trinken - damit ist nun Schluss, denn die rund 20 Parkplätze fallen ersatzlos weg, bestätigt Bürgermeister Alexander Wright (Grüne) auf Anfrage des Anzeigers. In der vergangenen Woche seien entsprechende Hinweise an Autofahrer verteilt worden. Zuvor hatte die Stadt bereits die Zufahrt auf den Lindenplatz mit vier Pollern versperrt. Von der Walltorstraße aus kann man nun nicht mehr auf den Lindenplatz oder in die Marktlaubenstraße fahren.
Doch auch wenn außerhalb der Marktzeiten geparkte Autos quasi zum Lindenplatz dazugehörten, sei das Parken dort laut dem Verkehrsdezernenten lediglich geduldet gewesen - denn der Lindenplatz liegt in einem verkehrsberuhigten Bereich. »Nach Straßenverkehrsordnung darf in diesem Bereich außerhalb der dafür gekennzeichneten Flächen nicht geparkt werden. Ausgenommen ist das Halten zum Ein- oder Aussteigen und zum Be- oder Entladen«, so Wright.
Der Parkscheinautomat, der bislang am Lindenplatz stand, soll daher in dieser Woche abgebaut und stattdessen ein neues Gerät in der Marktlaubenstraße aufgestellt werden. »Denn für die dort eingezeichneten Parkflächen benötigt man einen Parkschein. Derzeit mussten dort korrekt parkende Menschen bis zum Lindenplatz laufen, während für falsch parkende Menschen durch den Automaten der Eindruck entstanden ist, dass der Parkplatz legal ist«, erläutert Wright. Am Lindenplatz soll es künftig lediglich zwei neu eingerichtete Parkplätze für Schwerbehinderte geben.
Mit den Änderungen soll nicht nur der Parkplatzsuchverkehr eingedämmt, sondern auch die Aufenthaltsqualität rund um den Lindenplatz gesteigert werden. Nicht nur habe man durch die fehlenden Autos »die ungehinderte Sicht auf zum Teil historische Gebäude«, es entstehe auch »Raum für dort angesiedelte, bestehende oder neue Gastronomen, den Platz über eine Sondernutzung zu bewirtschaften«. Bei einer möglichen Außengastronomie müssten allerdings die Belange des Wochenmarktes berücksichtigt werden: »Denkbar ist, dass das Mobiliar dann mittwochs und samstags weggeräumt wird.« Die Stadt plant zudem die Neupflanzung von bis zu zwei Bäumen, außerdem soll die Bank vor der Litfaßsäule erneuert werden.
Und auch auf eine weitere deutliche Veränderung im Stadtkern müssen sich Autofahrer einstellen: Die bereits im vergangenen Jahr angekündigte Umgestaltung der Walltorstraße in eine Fahrradstraße ist laut Wright für das erste Halbjahr 2023 vorgesehen. Eine Einbahnstraßenregelung, wie es wenige Meter weiter in einem Teil der Dammstraße der Fall ist, sei dabei aber nicht geplant.