Der Schrecken des Krieges in schönen Bildern

Gießen (kjf). . Seit dem 24. Februar 2022 führt Russland einen verbrecherischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Eines der ersten Angriffsziele war dabei die Hauptstadt Kyjiw (Kiew). Dem ukrainischen Militär gelang es, die Angreifer zurückzuschlagen und die Stadt und Region zu befreien. Die Menschen versuchten, zur Normalität zurück zu kehren, was angesichts des fortdauernden Krieges nur bedingt gelingen konnte.
Im Atrium des Gießener Rathauses zeigt die Ausstellung »Kyjiw - Das unzerbrechliche Herz Europas« den Kriegsalltag in der Hauptstadt in großformatigen Bildern. Organisiert wurde die Ausstellung von der ukrainischen Gemeinde Gießen und dem Ausländerbeirat. Hundert Besucher waren zur Vernissage in das Rathaus gekommen.
Die Fotografien zeigen die Schrecken des Krieges und die Menschen, die versuchen, in diesem Schrecken ein normales Leben zu führen. Kinder, die auf kaputten Panzern spielen; Helfer, die versuchen, aus einem zerbombten Haus Gegenstände zu retten oder auch Soldaten, die zum Spaß im Stechschritt über den Maidanplatz marschieren. Die Bilder zeigen, dass der Krieg das Leben aller Ukrainer verändert und bestimmt.
Der ukrainische Chor Gießen sang unter der Leitung von Ivan Bohdanov ukrainische Lieder, und Grußbotschaften ukrainischer Politiker wurden per Video eingespielt. Der Sprecher der Gießener Amnesty-International-Gruppe, Udo Altmann, betonte die Notwendigkeit, die russischen Kriegsverbrechen zu dokumentieren und zu untersuchen. Amnesty International habe sofort nach dem Angriff im Februar damit begonnen. »Man könnte denken, dass das keinen Sinn hat, die Verbrechen zu dokumentieren«, so Altmann. Einige Prozesse, die in den vergangenen Jahren in Deutschland stattfanden, zeigten jedoch, dass es sehr wohl gelingen könne, die Verbrecher zu belangen. Nach deutschem Recht ist es möglich, Kriegsverbrecher aus aller Welt in Deutschland vor Gericht zu bringen und für ihre Taten zu bestrafen - auch wenn diese in fernen Ländern verübt worden sind.
Die Ausstellung »Kyjiw - Das unzerbrechliche Herz Europas« ist bis zum 10. Dezember im Rathaus, Berliner Platz, zu sehen. Öffnungszeiten: Mo - Fr 7.30 bis 18 Uhr, Sa 10 bis 13 Uhr. Der Eintritt ist frei.