Die letzten Prozesse gegen NS-Täter

Gießen (red). Zu einem Filmgespräch laden das Gießener Kinocenter (Bahnhofstraße 34) und der Verein Criminalium am Montag, 6. Februar, um 19 Uhr ein. Vorgestellt wird die Doku »Fritz Bauers Erbe - Gerechtigkeit verjährt nicht«. Gäste sind die Regisseurin Isabel Gathof sowie Prof. Bernhard Kretschmer (Justus-Liebig-Universität Gießen) und Dr. Wolfgang Form (Uni Marburg).
Die Veranstaltung berechtigt zudem, für den Fachbereich Rechtswissenschaften der JLU zum Zertifikaterwerb.
Zum Film: Der systematische Massenmord in den Konzentrationslagern des Dritten Reiches fand nicht durch einzelne, wenige Täter statt, sondern nur durch die Unterstützung von tausenden Mittätern. Lange konnte die deutsche Justiz dieser historischen Tatsache nicht gerecht werden. Durch den hessischen Generalstaatsanwalt Fritz Bauer wurden bei den Frankfurter Auschwitz-Prozessen 1963 zum ersten Mal Angeklagte für Beihilfe zum Mord vor ein deutsches Gericht gebracht.
Doch schon damals kam es, trotz umfassender Erkenntnisse der Ermittler, nicht zu einer Prozessflut - im Gegenteil: die Strafverfolgung von NS-Verbrechern nahm in der Folge sogar ab. Rund 60 Jahre später findet das Erbe des 1968 gestorbenen Juristen Fritz Bauer nun Anwendung. Die Dokumentation begleitet einen der letzten NS-Prozesse in Deutschland.
Tickets kosten 6,50 Euro. Infos unter: www.kinopolis.de/gi.