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Donnerstag wird häufig alarmiert

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Vorsitzender Bodo Lenz (l.) und sein Stellvertreter Reimund Aust (r.) zeichnen Helga Lohner und Dieter Port aus. Foto: Jung © Jung

Gießen . Mit 103 Einsätzen könne das Jahr 2021 als durchschnittliches Einsatzjahr bezeichnet werden, heißt es im Rückblick der Einsatzabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Gießen-Kleinlinden. Wehrführer Martin Hoffmann sagte bei der Jahreshauptversammlung der Blauröcke und des Fördervereins mit großem Stolz: »Mit einer starken Teamleistung und viel Engagement konnte trotz der Corona-Pandemie einiges bewegt und auf die Beine gestellt werden.

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64 Fehlalarme

Die Anzahl der Einsätze stieg gegenüber 2020 leicht um elf Einsätze. Mehr als 25 Personen seien von den Kleinlindener Frauen und Männern aus akuter Lebensgefahr gerettet worden, ergibt sich aus dem Bericht. 46 Einsatzkräfte zählt die ehrenamtliche Wehr. 21 Tage jung war das Jahr 2021, als der erste besondere Einsatz die Blauröcke in Atem hielt. Es kam zu einem Brand in einem größeren Mehrfamilienhaus, Menschenleben waren in Gefahr. Sturmeinsätze und der wohl umfangreichste und aufseheneregendste Einsatz beim Brand auf einer Station in der Chirurgie hielten die Floriansjünger auf Trab. Einen vergleichsweisen hohen Anteil hatten wieder die Fehlalarme, die mit 64 in der Einsatzstatistik neben Hilfeleistungen (23) und Bränden (16) verzeichnet sind. Donnerstag - so der Blick in die Auflistung - ist der Tag, an dem mit 23 - auf das Jahr gesehen - die meisten Einsätze ausgelöst wurden. 4104,8 Stunden leisteten die Ehrenamtlichen für den Dienst am Nächsten. Vielseitig einsetzbar sind die Kleinlindener Brandschützer: Die Stadt suchte Wahlhelfer bei der Kommunalwahl im März und es meldeten sich kurzerhand einige Kameraden und halfen bei der Stimmenauszählung im Feuerwehrgerätehaus.

Sorgen um Gerätehaus

Hoffnungsvoll nahm Wehrführer Martin Hoffmann den Förderbescheid vom Hessischen Innenminister zum Anbau an das Gerätehaus entgegen. Er sollte in diesem Jahr begonnen und 2023 abgeschlossen sein. Die explodierenden Baukosten führen allerdings dazu, dass eine Prüfung stattfindet, ob das Vorhaben überhaupt noch zu realisieren sei, berichtete der Hauptbrandmeister jetzt. Nach seiner Auffassung wäre es besser, den im Gespräch befindlichen Neubau eines Gerätehauses zu forcieren. Der alte Rüstwagen und das Löschfahrzeug haben schon viele Jahre auf dem Buckel und müssten ersetzt werden. Doch es gebe nur eine Ersatzbeschaffung durch ein HLF 10, ärgert sich der Wehrführer, der auf das Wachsen von Bevölkerung und Gebäudebestand hinwies und auch eine Angleichung des Brandschutzes fordert, um die Sicherheit der Menschen zu gewährleisten.

Zu Hauptfeuerwehrmännern wurden Markus Hild, Kim Gralla und Jonathan Lenz befördert. Löschmeister ist jetzt Manuel Grasmäher, Oberlöschmeister nennt sich Patrick Aust und den Dienstgrad Hauptlöschmeister trägt Jochen Sauer. Die Leiterin vom Amt und Bevölkerungsschutz, Martina Klee, übermittelte Grüße vom Brandschutzdezernenten und Oberbürgermeister Frank-Tilo Becher. Die Zahl der Veranstaltungen der Ehren- und Altersabteilung sank aus bekannten Gründen gegen Null, berichtete Sprecher Winfried Wagenbach. Der Zulauf bei der Jugendfeuerwehr könnte besser sein, berichtete Jugendfeuerwehrwart Jonathan Lenz. Die Nachwuchsabteilung besteht aus elf Mitgliedern, darunter zwei Mädchen. Sie trafen sich zu 26 Übungen, Unterrichten und Freizeitaktivitäten. Am 3. September soll der 50. Geburtstag mit einem »Tag der offenen Tür« gefeiert werden.

Der Förderverein besteht aus 411 Personen, ein Plus von 28 Personen gegenüber dem Vorjahr konnte erreicht werden. »Ein toller Wert, wenn man sich die besondere Situation vor Augen hält«, freute sich Vorsitzender Bodo Lenz. Die bereits zweimal verschobene Jubiläumsfahrt der Kleinlindener Wehr nach New York soll nun in der Zeit vom 25. September bis 2. Oktober 2022 stattfinden. Die geplanten Veranstaltungen konnten nicht umgesetzt werden, der Blutspendetermin war nur mäßig besucht. Der Förderverein unterstützte die Einsatzabteilung mit dem Kauf eines Werkstattwagens und eines Notebookes für die Gerätewarte sowie kleineren Anschaffungen. Übernommen wurden die Kosten einer Kanutour auf der Lahn zur sozialen Teambildung.

Nur zwei Mitglieder nahmen persönliche Ehrungen für langjährige Vereinszugehörigkeit entgegen: Helga Lohner (40 Jahre) und Dieter Port (50 Jahre) dankte der Vorstand. Weitere Ehrungen: Walter Passinger, Ingrid Vogt, Uwe Rinker, Holger Langnickel, Clemens Schindler, Horst Niebergall und Cosima Karg (25) sowie Gerhard Volk, Erika-Maria Weigel, Erika Mitrenga und Christel Lenz (40). 50 Jahre: Torsten Pausch, Bernd Kress und Wolfgang Gabriel.

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