Dritte Auflage der »Giennale«

Von Freitag, 2. September, bis Samstag, 10. September, finden an verschiedensten Orten der Stadt Performances, Ausstellungen, Konzerte, Lesungen, Installationen und Workshops statt.
Gießen . Bereits zum dritten Mal lässt das soziokulturelle Kunstfestival »Giennale« die Stadt Gießen zum kreativen Zentrum Mittelhessens werden. Über eine Woche lang, von Freitag, 2. September, bis Samstag, 10. September, finden an verschiedensten Orten der Stadt Performances, Ausstellungen, Konzerte, Lesungen, Installationen und Workshops statt. Das Programm präsentierten jetzt Marco Rasch, Wally Hund (beide Geschäftsführung), Hagen Reier (Mitarbeiter), das Team der »Giennale« sowie das Team von »Zellkultur«, Büro für angewandte Kultur und Bildung. Mit dabei auch die stellvertretende Leiterin des Gießener Kulturamtes, Annette Eidmann sowie aus Berlin per Video zugeschaltet Dr. Stefan Neubacher, Leiter des Kulturamtes.
Junge Positionen im Festival-Fokus
Der Fokus der »Giennale« liegt dabei auf der Präsentation junger Positionen regionaler und überregionaler Künstler und Kollektive. Die Kunst bietet die Grundlage für eine stadtübergreifende soziokulturelle Vernetzung. So werden Jugendzentren zu Ausbildungsorten, es werden kreative Arbeiten Jugendlicher aus bildungsfernen Milieus an etablierten Ausstellungsorten gezeigt und die Möglichkeit geboten, künstlerisches Schaffen in Workshops am eigenen Leib kennenzulernen.
»Nach zwei Jahren Pandemie will die ›Giennale‹ ein Fest feiern, nicht zurück zur betonten Trennung, sondern das Gefühl der gemeinsamen Zukunft befeuern«, betonte Marco Rasch.
Das Festival findet an mindestens elf Spielorten statt: Prototyp, Ulenspiegel, Galerie 23, Alte Universitätsbibliothek, Alte Kupferschmiede, Pits Pinte, Kirchenplatz, Jugendwerkstatt, Nordstadtzentrum, Zum Portier, Studiobühne taT. Aus 60 Bewerbungen haben die Veranstalterinnen und Veranstalter 36 ausgesucht.
»Wir haben versucht, möglichst alle Kunstrichtungen und Altersgruppen zu berücksichtigen«, betonte Marco Rasch. Das Literarische Zentrum konnte als Kooperationspartner gewonnen werden und diesmal zum ersten Mal auch das Stadttheater Gießen. Mit dabei sind die Angewandten Theaterwissenschaften. Unterstützung gibt es wieder von der Stiftung Anstoß und vielen anderen Sponsoren.
Die Organisatoren bedankten sich ausdrücklich beim Kulturamt der Stadt Gießen für die finanzielle und organisatorische Unterstützung.
Annette Weidmann lobte im Gegenzug das »Giennale«-Netzwerk. »Die ›Giennale‹ wird erkennbar machen, dass Gießen ein Pflaster ist, wo immer wieder was aufploppt.«
So präsentiert sich das Festival als Potpourri von bekannten und unbekannten Künstlern und Aktionen. Start ist am Freitag, 2. September, mit einem »soften Opening« ab 16 Uhr im Prototyp. Um 18 Uhr folgt die Performance »The War« der Ukrainerin Olga Drachuk-Meyer sowie die Eröffnung einer Ausstellung von Vitor Mattos und eine Performance von Bene Rox.
Für den Magistrat der Stadt Gießen wird um 19 Uhr Dezernentin Astrid Eibelshäuser die Eröffnungsrede halten, ab 20 Uhr gibt’s Musik von Ellis Frawley (England) und Flimboy (Marburg) mit Bands of Friends.
Das Programm am Samstag, 3. September, startet um 14 Uhr mit einer Klanginstallation im Biergarten des Ulenspiegels, es folgen diverse Performances, unter anderem unter Beteiligung der Arbeitsloseninitiative. Um 16.30 Uhr wird der erste Gießener Kunstpreis verliehen; an wen der Preis gehen soll, wurde von den Organisatoren noch nicht verraten.
Im Prototyp findet um 14 Uhr ein Workshop statt zum Thema »Gießens Grandioser Gang durchs Grundgesetz«. In der Einladung heißt es: »Entwickle zusammen mit den Verfassungsschatzies, einem Berliner Performance-Kollektiv, deine eigne Performance zum Thema Grundgesetz. Repräsentiert unser Grundgesetz unsere gesellschaftliche Realität? Gibt es einen Artikel, den du besonders magst und auf den du schon immer eine Rede halten wolltest? Vielleicht willst du ihn lieber tanzen?« Gelegenheit zur Demo ist dann eine Woche später, am 10. September, ab 14 Uhr am Berliner Platz. Nur mit Anmeldung beim Kulturamt oder bei der »Giennale«.
Eine Vielzahl von Events, Musik, Tanz, Performances werden im Verlauf der Woche in den genannten Aufführungsstätten oder auch im öffentlichen Raum zu sehen sein. Hingewiesen sei jetzt bereits auf die Comic-Lesung mit Anna Geselle in Zusammenarbeit mit dem Literarischen Zentrum Gießen. Die Lesung findet an Donnerstag, 8. September, ab 19 Uhr im Prototyp statt.
Großes Finale dann am Samstag 10. September: Von 11 Uhr bis 16 Uhr wird eine partizipative Ausstellung in der Galerie 23 angeboten, am Kirchenplatz können sich alle am Workshop »Die Kunstkoffer kommen« beteiligen, ab 16 Uhr ist auf dem Kirchenplatz Musik zu hören.
Die bereits angekündigte Performance »Gießens Grandioser Gang Durchs Grundgesetz« mit den Verfassungsschatzis startet um 14 Uhr am Berliner Platz. Ab 18 Uhr geht es in der Studiobühne taT weiter, um 19 Uhr ist eine Performance des Kollektivs »Teenage god« zu sehen, um 20 Uhr folgt ein Konzert mit Alex Silva und ab 21 Uhr ist Party angesagt.
Die Eintrittspreise zu allen Veranstaltungen werden bewusst niedrig gehalten (vier bis zehn Euro), damit sie für alle erschwinglich sind. Nähere Informationen im Netz unter www.giennale.de
