Ehemalige Schüler zeichnen »Lebenslinien«

Gießen (red). Seit 14 Jahren lädt die Gesamtschule Gießen-Ost (GGO) alle zwei Jahre ehemalige Schülerinnen und Schüler zur Veranstaltung »Lebenslinien« ein, um über ihren beruflichen Werdegang zu berichten. Am 27. Januar war es wieder soweit und über 30 Alumni lauschten in der Mediothek bei Kaffee und Kuchen den Begrüßungsworten von Schulleiter Dr.
Frank Reuber. Dieser stellte mit Hilfe eines Wollknäuels die Verwirrungen und Verschlingungen beruflicher Wege dar. Dabei betonte er, dass es auch bei der Berufs- und Studienwahl stets einen Anfang gebe, man müsse sich aber Zeit nehmen, um diesen für sich zu finden.
Danach strömten die Ehemaligen im Schulgebäude aus. Begleitet wurden sie von ihren einstigen Lehrkräften, die sich nicht selten wunderten, welche Wege sie beschritten haben, um den passenden Platz im Berufsalltag für sich zu finden.
In den zugeteilten Räumen warteten je 20 bis 30 Jugendliche, die derzeit die Jahrgangsstufen 10 bis 13 an der Ostschule besuchen und sich im Vorfeld bei den verschiedenen Angeboten online einwählen konnten. Das Spektrum der vorgestellten Berufsfelder reichte in diesem Jahr von den immer sehr beliebten klassischen Berufen im medizinischen Bereich über unterschiedliche Tätigkeiten im Management bis zum Filmemacher, zu jungen Forschern an der THM oder zu einem angehenden Zimmermann. Viele Jugendliche hatten sich auch bei Tobias Voigt, Gründer der Salatbar »Tom & Sallys«, eingewählt und lauschten gespannt der Schilderung von seinem Weg in die Selbstständigkeit.
Die Workshops waren unterschiedlich angelegt: Es gab Vorträge zum Zuhören, kleine Projekte zum Mitmachen oder Diskussionen zu beruflichen Vorstellungen.
Fragte man die Ehemaligen nach ihrem Tipp für ein zufriedenes Berufsleben, so wurde immer wieder betont, die Berufswahl so anzugehen, dass man etwas finde, »wofür man wirklich brennt«. Der Berufsalltag sei stets herausfordernd und dies sei besser zu bewältigen, wenn man Freude und Zufriedenheit bei der Tätigkeit empfinde.
Fragen der Schülerinnen und Schüler, ob man sich dann nicht auch in Sackgassen manövrieren könne und vielleicht auch Zeit verliere, wurden dabei meist verworfen und mit dem Hinweis kommentiert, dass man keine Zeit im Leben verlieren könne, sondern Erfahrung gewinne - auch wenn diese manchmal schmerzhaft sein können.
Am Ende bedankten sich die Anwesenden beim Organisationsteam Dr. Stephanie Hahn, Marc Tröll, Ralf Gregor und Carmen Stabel-Schläfer und waren sich sicher: In zwei Jahren wird es ein Wiedersehen bei den Lebenslinien geben.