Ein eigenes Bett als Zufluchtsort

Klimaschutz und Charity vereint: bett1.de kooperiert mit der in Gießen ansässigen Hilfsorganisation GAiN. Bislang wurden annäherend 2000 Matratzen in das Kriegsgebiet gebracht.
Gießen (red). Das in Gießen ansässige Hilfswerk GAiN kooperiert für seine Ukraine-Nothilfe mit bett1, um möglichst vielen geflüchteten Menschen eine ordentliche Matratze zur Verfügung stellen zu können.
Rund 30 Millionen Matratzen werden laut Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung allein in Europa jährlich ausgemustert und entsorgt. »Wer Nachhaltigkeit als seine unternehmerische Verantwortung versteht, muss umdenken - von der Produktion bis hin zum Retourenmanagement«, so Adam Szpyt, Gründer und Geschäftsführer von bett1.de in einer Pressemitteilung. Schon seit Gründung denkt das Berliner Matratzenunternehmen nachhaltig und integriert immer mehr Produktions- und Lieferschritte in sein Konzept, heißt es darin weiter.
Jetzt verbindet Szpyt Klimaschutz und soziales Engagement: Im Zuge des Ukraine-Krieges ist das Unternehmen eine Spendenkooperation mit dem global agierenden Hilfsgüternetzwerk GAiN aus Gießen eingegangen. Kern der Kooperation: bett1.de spendet einen Teil der Lagerbestände und retournierten Matratzen für Geflüchtete.
»Zwischen 1500 und 2000 Matratzen haben wir Menschen in Not zur Verfügung gestellt und ihnen damit wieder ein eigenes und bequemes Bett gegeben«, erklärt Szpyt. Aktuell liefert bett1.de Matratzen wöchentlich an die Verteilerstationen für die Hilfsprojekte von GAiN. Lieferungen erfolgen unter anderem nach Moldawien, Rumänien, Lettland, Litauen, Polen und in die Ukraine selbst.
Auch Klaus Dewald, Geschäftsführer von GAiN, freut sich über den neuen Partner. »bett1.de ist unser einziger Partner, der in derart großem Stil Matratzen spendet. Dafür sind die Geflüchteten sehr dankbar, denn Matratzen und ein eigenes Bett sind einfach ein Ort der Regeneration, des Rückzugs und des Durchatmens.«
»Wir wollen noch mehr Matratzen spenden«, plant Adam Szpyt. »Für uns ist es wichtig, dass wir nicht nur die Umwelt entlasten, sondern auch etwas für Menschen in Not tun. Das Konzept, Hilfsbedürftige mit unseren noch sehr guten Matratzen zu versorgen, die nicht mehr in den normalen Verkauf kommen, wollen wir gerne dauerhaft beibehalten.«
Nur Produkte, die den Check des Qualitätsmanagements von bett1.de bestehen, gehen an GAiN. Zwar ist die Retourenquote im niedrigen einstelligen Bereich im Vergleich zu anderen Online-Händlern ohnehin sehr gering, doch Szpyt war die Entsorgung nahezu unbenutzter Matratzen schon lange ein Dorn im Auge. »Bislang haben wir die Ware, bis auf die recycelbaren Bestandteile, fachgerecht entsorgt. Trotzdem fand ich persönlich diese Kehrseite unseres westlichen Konsumverhaltens unerträglich«, so Szpyt.
Sein Unternehmen beschreitet daher immer öfter neue Wege: Bereits bei der Produktion setzt bett1.de auf Fabrikation in Deutschland beziehungsweise dem nahen europäischen Ausland. So werden Wege kurzgehalten, hohe Standards berücksichtigt und ausschließlich geprüfte Materialien verwendet. »Am Ende ist es ganz simpel: Nur Produkte, die lange nutzbar sind, sind wirklich nachhaltig. Wenn diese bei Menschen in Not sogar noch ein zweites Leben bekommen, schafft das einen sinnhaften Kreislauf«, so Szpyt.
Die Matratzen werden aus Iwano-Frankiwskiin in der Westukraine von den Partnern vor Ort in die Kriegsgebiete im Osten transportiert. Auch Unterkünfte für Binnen-Geflüchtete in der Westukraine werden damit ausgestattet.