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Ein Fenster nach draußen in die Wälder und die Welt

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Von: Björn Gauges

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Waldpädagogin Rita Kotschenreuther und Julian Namé vom SchulKinoWochen-Team im Gespräch mit der 2c. Foto: Gauges © Gauges

Gießen (bj). Der Frühling mag sich noch immer nicht recht zum Bleiben entscheiden, dabei wäre doch nichts schöner, als mal wieder bei warmen Temperaturen einen Ausflug in die nahen Wälder und Wiesen zu unternehmen. Doch wofür gibt es schließlich das Kino?! Die 2c der Holzheimer Regenbogenschule unternahm als Teilnehmer der gestern zuende gegangenen 17.

Hessischen SchulKinoWochen einen Ausflug ins Gießener Kinocenter - und kam so in den Genuss eines spannenden kleinen Ausflugs in die Natur, auch wenn die Schüler dabei auf ihren bequemen Kinosesseln saßen.

Gezeigt wurde zunächst der Film »Lene und die Geister des Waldes« aus dem Jahr 2021. Die siebenjährige Titelheldin wird darin selbst zur Erzählerin. Das Mädchen aus Mecklenburg-Vorpommern reist in den Sommerferien in den Bayerischen Wald. Zunächst etwas widerwillig, dann aber bald zusehends begeistert. Verwandelt sich der Wald doch in einen Ort voller wunderlicher Gestalten: Eine davon ist der »Waldobelix« - halb Gespenst, halb Nationalparkwächter. Lene findet zudem bald neue Freunde, die nicht nur einen lustigen Dialekt sprechen, sondern auch eine Menge wissen und können: dazu zählen etwa eine Wachteldressur, ein Schildkrötenrennen und das Bauen von Baumhäusern.

Was das Mädchen in diesem voller spannender Tier- und Naturbilder steckenden Film entdeckt, animiert bald auch die Regenbogenschüler dazu, eifrig von ihren eigenen Erlebnisse im Wald zu berichten. Denn zu Gast ist an diesem Morgen neben Julian Namé vom Team der SchulKinoWochen auch Rita Kotschenreuther, die nicht nur lange als Forstamtsleiterin in den Wäldern rund um Gießen unterwegs war, sondern auch als Waldpädagogin mit vielen Kindern Exkursionen durchs Gelände unternimmt.

Und so verwickelte sie die Schüler nach dem Film in ein Gespräch darüber, was der Wald so alles kann (Sauerstoff produzieren zum Beispiel) und was er alles braucht (Wasser zum Beispiel). Dafür bietet er im Gegenzug das Holz für die Betten, Treppen und Schränke daheim. Und so kamen die Kinder bald fast von alleine darauf, dass man ohne Bäume nicht mal aufs Klo gehen kann - weil dann das Klopapier fehlt. Mitgebracht hat die Waldexpertin zudem einen skelettierten kleinen Schädel, um die Kinder raten zu lassen, um welches Tier es sich dabei handelt. Nach Ratte und Schlange fanden sie die Lösung: Der Knochen stammt von einem kleinen Kaninchen.

Wie Klassenlehrerin Eva Bryzinski berichtet, war die Schulklasse erstmals bei den SchulKinoWochen dabei, dessen Thema hervorragend zum kommenden Unterricht passt: »Den Wald nehmen wir im nächsten Schuljahr dran.« Und die Klasse aus dem Pohlheimer Ortsteil war nicht die einzige, die sich an der 17. Auflage des hessenweiten Projektes beteiligt hat. Im Kreis Gießen haben sich auch das Kinopolis und das Kommunale Kino im Jokus sowie das Licher Traumstern daran beteiligt. Insgesamt waren bis gestern sogar 84 000 Schülerinnen und Schüler dabei, um Filme auf einer großen Leinwand zu schauen und anschließend mit Filmschaffenden und Experten zu diskutieren. Für die Veranstalter des Projekts, Vision Kino und das Deutsches Filminstitut & Filmmuseum in Frankfurt ein Rekord. Noch nie wurden mehr junge Teilnehmer gezählt als dieses Jahr. Meistgebuchter Film war übrigens die jüngste Version von »Der Räuber Hotzenplotz«, der 98 Vorstellungen und insgesamt stolze 11 295 Besucher verzeichnete.

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Eine Szene aus dem im Kinocenter gezeigten Film »Lene und die Geister des Waldes«. Foto: SchulKinoWochen Hessen, DFF © SchulKinoWochen Hessen, DFF

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