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Ein musikalisches Dankeschön

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Ukrainisches Trio (von rechts): Diána Skoropád, Yana Tarasenko und Daniil Pereplesnin. Foto: Schultz © Schultz

Gießen (hsch). Klein aber fein war das Konzert, das der Verein Frau und Kultur am Donnerstag veranstaltete. Drei Künstler aus der Ukraine ließen im gut besuchten Netanya-Saal Gesang Klavier und Altsaxophon erklingen. Die Zuhörer zeigten sich angetan bis ergriffen.

Veranstalterin und Vereinsvorsitzende Brigitte Sekula freute sich in ihrer Begrüßung über den großen Zuspruch für das Programm von Diána Skoropád (Klavier), Yana Tarasenko (Sopran) und Daniil Pereplesnin (Altsaxofon). Komponistin und Pianistin Skoropád studierte an der Musikhochschule in Charkiw, ihre Schwester Tarasenko arbeitet als Chorleiterin und Musiklehrerin und studierte ebenfalls in Charkiw. Pereplesnin ist Absolvent der dortigen Saxofonklasse.

Auf dem Programm standen Werke ukrainischer Komponisten sowie von Chopin, Mozart und Bach. Los ging es mit einem Titel des Ukrainers Mykola Lysenko (1842-1912, der Mitte des 19. Jahrhunderts bei Rimski-Korsakow studierte. Seine Sympathie zur ukrainischen Kultur brachte ihm oft Unannehmlichkeiten ein, 1907 kam er ins Gefängnis. Er komponierte zwölf Opern und vertonte Gedichte von Heinrich Heine. Das Thema der ukrainischen Kultur tauchte noch mehrfach in den vorgetragenen Werken auf.

Das »Gebet für die Ukraine« sangen die Musikerinnen im Duett. Zu Skoropáds einfühlsamer Klavierbasis schufen sie mit ihren gut miteinander verbundenen Gesangsstimmen eine harmonische Atmosphäre. Die erste Überraschung war dann der fast unangekündigte Einsatz des jungen Daniil Pereplesnin. Er bewies in Daniel-François-Esprit Aubers (1782-1871) Titel aus »Manon Lescaut« beachtliche Fähigkeiten. Sicher in der Intonation und Artikulation, agierte Pereplesnin kundig im klassischen Duktus und versetzte die Zuhörer in Erstaunen: Das saß.

Auch das ukrainische Volkslied »Oh im Kirschgarten« realisierten Skoropad und Tarasenko gefühlvoll und berührend. Auch als Solistin erwies sich Skoropád als versiert. Die Titel waren von volkstümlicher Eingängigkeit, die ungekünstelte und unangestrengte Realisierung brachte ein Element großer Wahrhaftigkeit ins Geschehen.

Bei Mozarts Rondo in d-Moll (K 485) zeigte Pereplesnin am Saxofon tadellose Handwerksarbeit und Ansätze persönlicher Gestaltung, ein Vergnügen. Einen Chopinwalzer musizierten sie allerdings etwas betulich. Witzig war dagegen das Saxofonsolo mit J. Wiliams’ »Cantina Band«, ein Ragtime, der direkt in die Beine fuhr. Als Abschied erklang das Kirchenlied »Danke« mit einem eigens umgestalteten Text, in dem es um Dank an Deutschland für die Unterstützung ging. Herzlicher Beifall gab es für die drei Musiker und ihren rundum niveauvollen Auftritt.

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