Ein würdevolles Sterben ermöglichen

Um die Idee zur Implementierung eines regionalen Hospizkoordinators zu diskutieren, traf sich der OB mit Vertretern des Gesundheitswesens. Es soll nicht das letzte Treffen bleiben.
Gießen (twi). Kann ein Hospizkoordinator in der Kommune ein würdevolles Sterben unterstützen? Mit dieser Frage wurde Oberbürgermeister Frank-Tilo Becher zu einem Austauschtreffen ins Altenhilfezentrum Johannesstift eingeladen. Gemeinsam mit Stadtrat Francesco Arman (Gießener Linke) besuchte der Rathauschef das Johannesstift, wo er von Geschäftsführerin Christa Hofmann-Bremer begrüßt wurde, um die kommunalen Möglichkeiten zu diskutieren.
Das Leben in der Kommune ist für viele Menschen gleichbedeutend mit dem Gefühl der Heimat. In der Heimat sterben zu dürfen, somit das Zuhause als Sterbeort zu wissen, kann als gesellschaftlicher Auftrag verstanden werden. Altenpflegeeinrichtungen werden für Menschen mit Pflege- und Begleitungsbedarf zu einem Zuhause und sind somit auch Orte des Sterbens in einer Kommune. Unter dem Dach der Gesellschaft für Diakonische Altenhilfe Gießen und Linden gGmbH, dessen alleiniger Träger der Verein für Kranken-, Alten- und Kinderpflege zu Gießen ist, wird im Johannesstift und im Seniorenzentrum Linden seit Jahren diesem Thema besondere Aufmerksamkeit geschenkt.
»In der Palliativen Geriatrie in unseren Einrichtungen geht es um eine personenzentrierte Pflege, das Leben einer Trauerkultur, die Fort- und Weiterbildung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu diesem Themenschwerpunk«, sagte Hofmann-Bremer. Am Gespräch nahmen zudem der kaufmännische Geschäftsführer Tim Schröder, Lisa Brinkmann-Ulrich vom Team Palliative Geriatrie und die Vorsitzende des Trägervereins des Vereins für Kranken-, Alten- und Kinderpflege zu Gießen, Marianne Wander, teil.
Facettenreich seien die Kooperationen und Netzwerkarbeit zu den anderen Akteuren im Gesundheitswesen, aber auch zu Bestattungsunternehmen, Bildungsanbietern, Pflegeschulen und allgemeinbildenden Schulen. Die Bündelung des palliativ-hospizlichen Engagements aller Akteure in Stadt und Landkreis liegt Hofmann-Bremer am Herzen und sie motivierte in dem Gespräch, die regionalen Versorgungsstrukturen zu stärken, möglicherweise durch die Implementierung eines regionalen Hospizkoordinators im Sinne des Gesundheitsversorgungsweiterentwicklungsgesetzes. Bei einem von Arman initiierten Folgetermin mit Vertretern anderer stationärer Einrichtungen der Altenhilfe in Gießen sollen diese Gedanken und Bestrebungen in einem größeren Rahmen konkretisiert werden.