1. Startseite
  2. Stadt Gießen

Eine Kornweihe direkt vor der Nase

Erstellt:

giloka_3011_vogelbeobach_4c
Schon am frühen Morgen waren die Vogelfreunde mit ihren Kameras und Ferngläsern angereist. Foto: HGON Gießen © HGON Gießen

Gießen (red). Der herbstliche Vogelzug ist Jahr für Jahr ein spannendes Spektakel und so hatte der Arbeitskreis Gießen der Hessischen Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz (HGON) zu einer Zugvogel-Erfassung eingeladen. Schon morgens um 8 Uhr konnten die Mitglieder des Arbeitskreises gemeinsam den beeindruckenden Herbstzug unserer heimischen Vögel und nordischen Durchzügler beobachten.

Der Beobachtungsstandort auf der Anhöhe südwestlich des Flugplatzes Lützellinden ist besonders geeignet, weil hier die aus Nordosten nach Südwesten ziehenden Vögel den Kamm der Anhöhe überwinden müssen und deshalb dort niedriger fliegen. Bei stärkerem Gegenwind versuchen insbesondere die kleineren Singvögel dem Windwiderstand durch niedriges Ziehen auszuweichen.

Hierdurch war es den Teilnehmenden häufig möglich, die Arten aus nächster Nähe anhand von Rufen und Flugsilhouette gut zu bestimmen und sich gegenseitig auf wichtige Merkmale aufmerksam zu machen.

Bei klarem Sonnenschein konnten bis 12 Uhr einige Tausend Durchzügler erfasst werden. Neben den zu dieser Jahreszeit typischen Singvogel-Arten wie Buch- und Bergfink, Bluthänfling sowie Wiesenpieper und Rohrammer, war besonders der Zug der Feldlerche dominant. Besonders beeindruckend war eine weibliche Kornweihe, die mit ihrem schwebenden Flug mit leicht angewinkelten Flügeln direkt vor den Beobachtern vorbeizog. Ebenso schön war ein Trupp von 31 Kiebitzen, der längere Zeit versuchte, einen Rastplatz zu finden, dann jedoch ebenfalls nach Südwesten weiterzog. Weitere interessante Arten waren Silberreiher, Sperber sowie ein Trupp Heidelerchen.

Der Arbeitskreis Gießen der HGON führt regelmäßig Exkursionen und Erfassungen in Stadt und Kreis Gießen durch, an denen sich Interessierte gerne beteiligen können. In diesem Jahr fanden mehrere gemeinsame Exkursionen statt, so z.B. zu den Sperlingskäuzen in den Burgwald, zu den Feuchtwiesen im Bingenheimer Ried sowie in Lahnaue und Wieseckaue. Auch die beliebten Krähenzählungen haben wieder begonnen, bei denen die Freiwilligen sich strategisch um ganz Gießen verteilen, um zu ermitteln, wie viele Krähen und Dohlen die Stadt zum Übernachten aufsuchen.

Öffentliche Termine sind auf der Website des Verbandes zu finden: www.hgon.de.

Auch interessant