Einstimmig für Erweiterung
Keine Einwände zu geplanter Außenstelle: Beim Ortsbeirat Wieseck blieben alle Hände unten
Gießen . »Wer ist dagegen, dass wir in Wieseck eine Außenstelle der Weißen Schule bekommen?«, fragte Ortsvorsteher Michael Oswald (CDU) in die Runde. Dass im Ortsbeirat anschließend alle Hände unten blieben überrascht nicht, denn die Bürgervertreter wissen um die Situation der Schule. Die Grundschule muss aufgrund steigender Schülerzahlen mit hoher Wahrscheinlichkeit ab dem Schuljahr 2024/2025 in weiteren Jahrgängen vierzügig organisiert werden. Am Standort gibt es keine Erweiterungsflächen mehr, so dass eine einzügige Außenstelle an anderer Stelle erforderlich wird. So steht es in der Vorlage des Magistrats, über den der Ortsbeirat jetzt abzustimmen hatte.
Der Ortsbeirat sprach sich daher geschlossen für den Abschluss eines Mietvertrages mit der Firma WFF Immobilien Gießen aus. Die Eckpunkte: Fertigstellung bis Sommer 2024, rund 34 500 Euro Miete pro Monat, eine Vertragslaufzeit von 15 Jahren mit einer Kündigungsfrist von 15 Monaten sowie eine Kaufoption.
Platz ist schon jetzt knapp
Prognosen über mögliche Neubaugebiete seien bei den Schülerzahlen noch nicht eingerechnet, berichtete Stadträtin und Schuldezernentin Astrid Eibelshäuser (SPD). Es werde ein »hochwertiges Gebäude« sein, sagte Eibelshäuser zu dem geplanten Standort im Kiesweg. »Wir stehen jetzt schon vor dem Problem. Es geht einfach nichts mehr«, verdeutlichte Schulleiter Hans Rosenbaum den bereits jetzt fehlenden Platz. Alle Räume in der Schule würden mehrfach benutzt. Über 200 der 254 Kinder nutzten das Ganztagsangebot. Er wisse daher gar nicht, wie er das nächste Schuljahr projektieren könne.
Ein großes Lob sprach der Schulleiter Stadträtin Eibelshäuser und Ortsvorsteher Oswald für ihre Bemühungen zum Projekt aus. »Wir haben es als Schulgemeinde sehr positiv erlebt, dass wir solche Ansprechpartner haben.« Die Schule freue sich, wenn ein solches Projekt innerhalb kurzer Zeit geschaffen werde.
Warum der Ortsvorsteher und die Beiratsmitglieder bei Einweihungen von Straßen oder Baumfällaktionen nicht informiert werden, wollte Michael Oswald vom Magistrat wissen. »Man ärgert sich als Ortsvorsteher«, kritisierte er. Hintergrund war auch die Einweihung des Dr. Ludwig-Katz-Weges, zu der der Ortsbeirat laut Oswald nicht eingeladen war, obwohl das Gremium der Vorlage zur Benennung zugestimmt hatte. Karl-Heinz Erb (SPD) klärte auf: Der SPD Ortsverein Wieseck habe die Patenschaft für zwei Schilder übernommen und sei daher auch vor Ort gewesen.
Kritik an fehlenden Informationen
Auch eine Information zur Fahrradreparaturstation, die dort errichtet wurde, hätte sich der Ortsvorsteher gewünscht. Unterstützung erhielt er von Norbert Kress, der Oswalds Papier ergänzte und vom Magistrat fordert, den Ortsbeirat vor Entscheidungen oder Vorschlägen im Vorfeld zu informieren. Dem schloss sich das Gremium einstimmig an. Ebenso wurde dem Wunsch gefolgt, einen Fußgängerüberweg in der Alten-Busecker Straße/Ecke Greizer Straße einzurichten.
Die Wiesecker wurden bei ihren Wünschen zum Haushalt für das Jahr 2023 nicht berücksichtigt. Weshalb die Positionen »Digitale Warnschilder« und »Erweiterung/Umbau des Feuerwehrgerätehauses« gestrichen wurden und welche Fraktionen entsprechend abstimmten, will der Ortsbeirat wissen.
Da Decken und Beleuchtung im Bürgerhaus erneuert werden, muss der Saal ab Mitte März für zwei Monate gesperrt werden.