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Emilia und Luca stehen an der Spitze

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Von: Benjamin Lemper

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Viele kleine Wonneproppen: Bei den beliebtesten Vornamen für Mädchen hat es in Gießen wenig Veränderungen gegeben, bei den Jungs dafür umso mehr. Symbolfoto: dpa © Red

Das sind die beliebtesten Kindernamen der Gießener im Jahr 2022. Während bei den Mädchen kaum Bewegung unter den »Top 10« herrscht, gibt es bei den Jungen einige Neulinge.

Gießen. Die Gießenerinnen und Gießener haben meist ihren ganz eigenen Geschmack - bei der Wahl der Namen für ihren Nachwuchs hat sich das in den vergangenen Jahren oft bestätigt. Diesmal aber stimmt zumindest bei den Mädchen die Spitzenposition mit dem vom Vornamen-Experten Knud Bielefeld ermittelten bundes- und hessenweiten Ranking überein. Auch an der Lahn wird die Rangliste von Emilia angeführt, 24 Neugeborene des Jahres 2022 heißen so. Von einer Aufsteigerin und leichten Verschiebungen abgesehen, gibt es ansonsten wenig Bewegung innerhalb der »Top 10«. Im Gegensatz zu den Jungs, wo Luca ein großer Sprung gelungen ist und er sich mit 19 Nennungen gleich auf den ersten Platz (27. im Jahr 2021) befördert hat.

Gerade erst hat das Uniklinikum Gießen mit der 2000. Geburt einen neuen Rekord vermeldet. Da wäre zu vermuten gewesen, dass auch die Zahl der beim Standesamt registrierten Kinder weiter steigt. In der Villa Leutert wurden allerdings 77 Geburten weniger beurkundet als 2021 - insgesamt 3304, was aber immer noch mehr sind als 2020 und 2019. Davon haben zunächst nur 3291 Kinder einen Vornamen erhalten. Es kann nämlich vorkommen, dass die sorgeberechtigten Eltern oder Elternteile entweder keinen Vornamen angeben oder die gewünschten Vornamen wegen des Kindeswohls nicht beurkundet werden können.

52 Prozent der 3304 Kinder sind männlichen, 48 Prozent weiblichen Geschlechts; 64 Prozent der Kindesmütter sind verheiratet, 795 von ihnen wohnen in Gießen, alle anderen außerhalb des hiesigen Standesamtsbezirkes.

Kaum Konsonanten

Laut Knud Bielefeld lässt sich generell ein Trend zu vokalreichen Namen beobachten, die keine anderen Konsonanten haben als m, nund l. Dazu passt auch Emilia, deren Name, abgeleitet vom lateinischen Wort »aemulus« (»Rivale«, »Konkurrent«) »die Ehrgeizige« oder »die Eifrige« bedeutet. Sie hat 2022 die Vorjahressiegerin Mila (23 Nennungen) knapp auf den dritten Platz verdrängt und liegt gleichauf mit der etwas verbesserten Zweiten: Lina (24). Außerdem werden in den nächsten Jahren jeweils 22 weitere Emmas und Lenis, 17 Ellas, 16 Sophias und je 14 Mal Marie, Mia und Nele durch die heimischen Kitas und Familienzentren düsen. Letztgenannte ist die einzige Aufsteigerin unter den zehn beliebtesten Mädchennamen in Gießen (vorher Platz 26). Direkt dahinter folgt Amira (13), die von Platz 54 deutlich nach oben geklettert ist. Ähnlich stark zugelegt haben Amalia (von 53 auf 16) und Mathilda (von 69 auf 20). Abgerutscht ist indes Lea, die die »Top 10« nach nur einem Jahr wieder verlassen hat (von 10 auf 35).

Mehr Abwechslung hat die Liste der beliebtesten Jungennamen zu bieten. Denn darin tummeln sich auf den vorderen zehn Plätzen gleich fünf Neulinge - angefangen mit Spitzenreiter Luca, der Liam (7., 15 Nennungen), den Aufsteiger der vergangenen drei Jahre, vom Thron gestoßen hat. Dabei hat Knud Bielefeld eigentlich festgestellt, dass in Deutschland langjährige Top-Namen wie Luka (die Variante mit cwird hier nicht erwähnt) und Lukas allmählich aus der Mode zu geraten scheinen.

Ben verabschiedet sich aus »Top 10«

Zu den neuen Favoriten gehört auch Levi (18, von 14 auf 2). Er hat diesmal ebenso an Sympathie gewonnen wie die deutsche Nummer 1 Noah (18, von 9 auf 3), der in Gießen immerhin sechs Plätze gutgemacht hat. Mehr Zuspruch hat ferner der Name Leo erfahren, der 17 Mal vergeben wurde. Das entspricht dem vierten Platz (vorher 16.). Mit je 16 Nennungen können sich Milan (von 7 auf 5) und Theo (von 3 auf 6) in den »Top 10« behaupten, die von Lio (15), Elias und Rückkehrer Matteo (je 14) auf den Plätzen 8 bis 10 komplettiert wird. Daraus verabschiedet haben sich wiederum Paul (von 8 auf 11), Leon (von 6 auf 14), Henry (von 5 auf 22) und Emil (von 4 auf 23). Und auch ein anderer Name, der im zurückliegenden Jahrzehnt praktisch ein Beliebtheits-Abo hatte, ist (vorerst?) von der Spitze verschwunden: Ben sackte auf den 21. Platz (2021: 2. Platz) ab.

Mehr als 1100 Jungs und Mädels, die 2022 das Licht der Welt erblickten, haben übrigens den Vorteil, sich ihren Namen nicht teilen zu müssen. Das sind zum Beispiel Ajana, Blessing, Chimbuchi, Eloise, Giti, Frona, Heidi, Kendra, Selma, Lunis, Mate, Nathaniel, Putu, Princess, Mirabell, Darwin, Paulus, Romeo, Salvatore, Titus, Yakout, Xhelson oder Zakier.

Bei den bevorzugten Zweitnamen - knapp 34 Prozent der neuen Gießener Erdenbürger sind damit ausgestattet, während 78 Babys sogar drei oder mehr Vornamen tragen - bleibt es abermals bei den Klassikern: Sophie (37) und Marie (32) haben zwar die Plätze getauscht, aber trotzdem klar die Nase vorn. Maria (15), Luise (8), Emilia, Helene, Lou und Mira (je 7) sind bereits abgeschlagen. Für die Buben wird nach wie vor Alexander (11) präferiert, Maximilian und Paul (je 9), Elias (7), Leon, Levi, Luca, Noel und Karl (je 6) haben ebenfalls ihre Fans. Vor Jahresfrist rangierte der von Platz 73 nach vorne »katapultierte« Karl noch unmittelbar hinter Alexander. Aber auch der Stern des Gesundheitsministers ist ja 2022 merklich gesunken.

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