Engel, Göttin und Elfe zu gewinnen
Freie Fahrt für die 28. Oldtimerspendenaktion der Lebenshilfe Gießen. Der »Promi« unter den insgesamt zwölf Top-Preisen ist der Riley Mini »Elf« gestiftet von Urban Priol. Die Aktion endet am 20. Januar.
Gießen (red). Zum 28. Mal heißt es freie Fahrt für die Oldtimerspendenaktion zugunsten von Menschen mit Behinderung. In diesem Jahr können neben den drei Grazien »Göttin« (Citroen DS), »Engel« (BMW 502) und »Elfe« (Mini Riley von Urban Priol) acht weitere Klassiker gewonnen werden. Die Aktion der Lebenshilfe endet am 20. Januar.
»Unter dem Dach unseres gemeinnützigen Vereins befinden sich inklusive Kinder- und Familienzentren, Einrichtungen der Jugendhilfe, Schulen, Werkstätten, Beratungsstellen und Wohnstätten. Die Realisierung dieser Projekte war und ist ohne das Spendenaufkommen der Oldtimerspendenaktion nicht denkbar. Deshalb herzlichen Dank an die Spender«, betonen die Organisatoren Tina Gorschlüter und Reinhard Schade in einer Pressemitteilung. Insgesamt elf attraktive Oldtimer warten neben einer Moto Guzzi auf ihre Gewinner:
1. Preis: BMW 502, Baujahr 1957 (gespendet von Thomas Körfgen aus Frankfurt): »Barockengel« wurde er wegen seiner geschwungenen Kotflügel und Rundungen im Volksmund genannt. Bekanntheit erlangte er auch durch die Vorabendserie »Isar 12«. Im BMW 502 wurde der erste neukonstruierte Nachkriegs BMW V8-Zylinder verbaut. 3,2 Liter Hubraum und 120 PS bei 4500 Umdrehungen pro Minute (U/min) brachten eine Höchstgeschwindigkeit von 170km/h auf die Straße. Aufgrund seines hohen Preises von etwa 20 000 DM wurden nur knapp 23 000 Stück gebaut.
2. Preis: VW Bus T1 Kastenwagen, Baujahr 1962 : Als das Symbol des deutschen Wirtschaftswunders gilt der VW T1, die genaue Bezeichnung lautet VW Typ 2 T1 (Typ 1 war der Käfer). Mit seinen 34 PS aus 1200 Kubikzentimetern (ccm) Hubraum war der »Bulli« für die damaligen Straßenverhältnisse ausreichend motorisiert. Um die 100 km/h lief er und so dauerte es nicht lange, bis er auch als neunsitziger Reisebus die ersten Touristen über die Alpen nach Italien kutschierte.
3. Preis: Citroën DS 21, Baujahr 1965 (gespendet von Heinz Dieter Elshoff aus Mühlheim): Ein Paukenschlag auf dem Pariser Automobilsalon 1955 - so ein Design hatte die Automobilwelt noch nicht gesehen. Futuristisch gestylt in einer Zeit, als Mercedes mit dem Ponton seine Verkaufserfolge erzielte. Die Besucher standen sprachlos vor »La Déesse - Die Göttin«. Der Citroën DS 21 wurde 1965 hergestellt und hat die kraftvolle 2175 ccm-Maschine verbaut. 100 PS bei 5500 U/min lassen die »Göttin« mit 175 km/h über die Straßen fliegen. Die Hydropneumatik unterstützt das Federungssystem sowie Bremsen und Lenkung.
4. Preis: Triumph TR 6, Baujahr 1974 (gespendet von Conrad Peter Frederick aus München): Der Triumph TR 6 ist ein kerniger britischer Roadster mit einer ewig langen Motorhaube und einem kräftigen 6-Zylinder-Reihenmotor mit 2,5-Liter-Hubraum und 98 PS. Damit kann locker mit fast 180 km/h über Stock und Stein gebraust werden. Die Form des Klassikers stammt aus deutschen Landen, damals wurde Karmann in Osnabrück mit dem Design beauftragt.
5. Preis: Mercedes 280 SE (W 116) Baujahr 1978 (gespendet von Kai Werner Zunke aus Friedberg): 1972 wurde die Baureihe W116 vorgestellt, vor genau 50 Jahren führte die Daimler-Benz AG die erste offizielle S-Klasse ein. Dieser 280 SE in Pastellgelb mit einer zeitgenössischen Innenausstattung befindet sich in einem hervorragendem Zustand und mit seiner wunderschönen Doppelnocker Reihensechszylinder-Maschine ist er über alles erhaben. 185 PS bei 5800 U/min lassen ihn an der 200 km/h-Marke kratzen.
6. Preis : Riley Mini »Elf«, Baujahr 1968 : Dieses Gefährt ist der »Promi« unter den Preisen. »Ein echter 68er ist mein Riley Mini Elf«, betonte Kabarettist Urban Priol bei der Übergabe in Aschaffenburg. »Elf« bedeutet so viel wie Elfe. Die Front mit dem markanten Kühlergrill, der weit in die Motorhaube ragt, und die Blinker, die in waagerechte Chromgitter rechts und links daneben eingebettet sind, geben dem kleinen Riley ein unverwechselbares Äußeres und lassen ihn von vorne erscheinen wie ein geschrumpfter Rolls Royce. Der Clou ist der angehängte Kofferraum. Winzige Heckflossen runden das skurrile Erscheinungsbild ab. Mit seinem Einliter-Motor und 35 PS renne »der kleine Herzensbrecher« zudem 122 km/h schnell.
7. Preis: VW Typ 181 Kurierwagen Baujahr 1971 : (gespendet von Michael Kanzler aus Wuppertal): Im Jahre 1968 lief der erste »Kübel« vom Band. Den Spitznamen hatte er schnell weg, basierte er doch stark auf Kübelwagen aus dem Zweiten Weltkrieg. Zunächst war er nur für die Bundeswehr vorgesehen, doch im Laufe seiner Produktion bis 1980 fand er auch private Käufer. Um den Wagen geländegängiger zu machen, wurden an den Hinterrädern Vorgelegegetriebe eingebaut, und die verschmutzungsresistenten Trommelbremsen sorgten für ausreichend Verzögerung. Mit 1,5 Litern und 44 PS lässt sich der »Kübel« perfekt im Gelände und auf der Straße bewegen.
8. Preis: Jaguar XJ 12 Serie III Baujahr 1987 (gespendet von Frank Rückriegel, Firma Druckriegel Frankfurt): Der letzte Entwurf von Sir William Lyons war der Jaguar XJ, der 1968 auf der »Mondial de l’Automobil« in Paris vorgestellt wurde. Eine hinreißende Limousine, viertürig, aber mit dem Charakter eines Coupés. Die wertvolle, cremefarbene Volllederausstattung, das Wurzelholzarmaturenbrett sowie das zeitgenössische Edelholzlenkrad sind Luxus pur. Mit dem Drei-Gang-Borg-Warner 35-Automatikgetriebe ließ sich die »Raubkatze« entweder sanft oder mit »Kickdown« sportlich bewegen. Selbstverständlich ist der Jaguar in »British Racing Green« lackiert.
9. Preis: Studebaker Hawk Coupé Baujahr 1961 (gespendet von Arne Stumpp, Balingen): Das »Studebaker Hawk (Falke)«-Coupé ist nach der Chevrolet Corvette erst das zweite Auto aus amerikanischer Herstellung in der Aktion. Der kurze Überhang der Front, die riesige Motorhaube und das knappe Coupédach gehen gekonnt in einen enormen Kofferraum über. Die Flossen flankieren das Heck. Die Panoramaheckscheibe lässt für die Insassen einen herrlichen Rundumblick zu. Üppiger Chromschmuck und die dezente Zweifarblackierung machen das Coupé zu einem echten Schmuckstück. Der »Hawk« wird von einem »kleinen« 4,8 Liter-V8-Zylindermotor mit 225 PS über die Hinterräder angetrieben.
10. Preis: Saab 96, Baujahr 1973 (gespendet von Micare PS, Antonia Stumpfernagel): Ein zweifacher »Rallye Monte Carlo«-Sieger ist der 10. Preis. Erik Carlson gewann 62/63 diesen Rallye-Klassiker und das damals noch mit einem 3-Zylinder-2-Takt-Motor. Mittlerweile hat der Saab längst einen V4-Zylinder von Ford und ist damit ausreichend motorisiert. Der 1,5 Liter-Motor leistet 65 PS bei 4700 U/min und macht das 930 Kilogramm leichte Wägelchen mit seinem Vorderradantrieb zu einem flotten Straßenfeger.
11. Preis: Ford Taunus, Baujahr 1977 (gespendet von den Alt Ford Freunden): Fords »Brot und Butter-Taunus« in der 1,6 GL-Version mit 72 PS und mit der Ford-Pflaume als Logo vorne am Kühlergrill hatte als erkennbaren Luxus ein schwarzes Vinyldach. Seine kühle Form gefällt und mit den Sportfelgen sieht er sehr maskulin aus. Der Vorbesitzer fuhr in den 45 Jahren gerade mal 84 606 Kilometer, daher ist der Oldtimer in einem ausgesprochen ansehnlichen Zustand.
12. Preis: Moto Guzzi V7 Spezial, Baujahr 1970 (gespendet von Peter Sauer, Olasko): Die »V7 Spezial« hatte schon 750 ccm und 45 PS. Das Viergang-Getriebe wird über eine Schaltwippe betätigt und die Kraft wird auf das Hinterrad über eine Kardanwelle weitergegeben. Mit knapp 160 km/h Höchstgeschwindigkeit war die Moto Guzzi ein perfektes Reisemotorrad.
Spendenkonto
Im Internet unter www.oldtimerspendenaktion.de sind alle Preise mit noch ausführlicheren Informationen dargestellt. Schon ab fünf Euro können Interessierte teilnehmen. Das Spendenkonto ist bei der Sparkasse Gießen eingerichtet, die IBAN lautet: DE38 5135 0025 0200 6260 00, BIC SKGIDE5FXXX. Namen und Adresse nicht vergessen.