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»Erneut ein forderndes Jahr«

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Von: Thomas Wißner

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Der Hauptsitz der Volksbank Mittelhessen im Schiffenberger Tal. Archivfoto: Wegst © Red

Dr. Peter Hanker bilanziert das Geschäftsjahr 2022 der Volksbank Mittelhessen. Für das Unterhaltungsprogramm bei der Mitgliederversammlung in Gießen sorgte Kabarettist Florian Schroeder.

Gießen. Die Volksbank Mittelhessen ist zurück mit einem Neustart ihrer Mitgliederversammlungen. »Manche Dinge ändern sich, anderes bleibt. Ich stehe zum 24. Mal vor Ihnen und teile mir die Berichterstattung heute mit meinem Kollegen Dr. Lars Witteck, der auch bereits im achten Jahr ist - und damit länger als in einem politischen Amt. Das zeigt, dass man auch was werden kann, wenn man aus der Politik in eine gute Bank kommt«, begrüßte Vorstandssprecher Dr. Peter Hanker 856 Mitglieder und eröffnete damit den Reigen der sich nun bis 31. März anschließenden insgesamt 35 Mitgliederversammlungen im gesamten Geschäftsgebiet.

2020 fanden letztmals Mitgliederversammlungen statt und zum Neustart dieser Informationsreihe für Mitglieder über die Lage der Bank, verbunden mit einem Unterhaltungsprogramm, hatte das heimische Kreditinstitut den Kabarettisten, Autor, Kolumnisten, Hörfunk- und Fernsehmoderator Florian Schroeder gewinnen können (Bericht folgt). Hanker und Schroeder einte in ihren Vorträgen der Rückblick auf das Jahr 2022, wenn auch in völlig unterschiedlicher Form: Schroeder widmete sich der Satire, Hanker dem Zahlenwerk 2022.

Er rechnete vor: Zum Jahresultimo zählte die Volksbank 1117 Mitarbeiter, darunter 60 Auszubildende, 74 Geschäftsstellen mit einem Beratungsbüro und elf Filialbereiche in vier Regionalmärkten, 49 Selbstbedienungs-Standorte und 149 Geldautomaten. 2022 hatte die Bank 199 479 Mitglieder und 343 773 Kunden. Allerdings nehme die Zahl der Mitglieder ab und der Vorstandssprecher warb darum, sich an der genossenschaftlichen Bank zu beteiligen. Die Bilanzsumme konnte laut Hanker um beachtliche viereinhalb Prozent (461 Millionen Euro) auf 10,6 Milliarden Euro gesteigert werden. Wichtig für die Genossenschaftsmitglieder ist die gleichbleibende Dividende von 5,5 Prozent. »Das Jahr 2022 war für uns alle erneut ein besonderes und forderndes Jahr. Nach zwei von großen Einschränkungen geprägten Pandemiejahren war die Hoffnung auf endlich wieder mehr Normalität groß. Dann kam der Krieg in der Ukraine. Und seine Folgen. Corona war auch noch immer nicht ausgestanden. Und auf dem Kapitalmarkt stiegen die Zinsen«, blickte Hanker auf ein bewegtes Geschäftsjahr zurück.

Mit zahlreichen Filmeinspielungen stellte er das Jahresergebnis vor. Das vorläufige Betriebsergebnis nach Bewertung erreichte 55 Millionen Euro oder 0,52 Prozent. Beim Kreditvolumen gab es einen Anstieg von 15,8 Prozent, von 6,3 Milliarden Euro auf 7,3 Milliarden Euro. Die Neuausleihungen von Darlehen waren im Vergleich zum Vorjahr erheblich höher. 2022 erreichten sie 2,2 Milliarden Euro, was ein Plus von 474 Millionen Euro bedeutet.

Der Anteil der gewerblichen Kunden am Kreditvolumen erhöhte sich um 1,7 Prozentpunkte auf 64,2 Prozent. Auch bei den Kundeneinlagen gab es einen Anstieg zu verzeichnen, erhöhten sich die Einlagen um 361,7 Millionen Euro auf 8,6 Milliarden Euro. Erzielt werden konnte, so die weiteren Ausführungen, ein Zinsüberschuss von 149 Millionen Euro.

Das Provisionsergebnis bezifferte Hanker auf 60 Millionen Euro, die Personalkosten auf 71 Millionen Euro. Die Risikoentwicklung im Kreditgeschäft blieb weiterhin unauffällig. Das Eigenkapital der Bank sei um 39 Millionen Euro auf 959 Millionen Euro gestiegen. Dieser Anstieg sei in erster Linie der Zeichnungen weiterer Geschäftsanteile geschuldet, die das Kreditinstitut seinen Mitgliedern ermöglichte und dies stieß auf eine rege Nachfrage. »In einem ,normalen‹ Jahr wären wir mit diesem Jahresergebnis wohl nicht zufrieden gewesen«, so Hanker, der den engagierten Mitarbeitern dankte, diese Herausforderung angenommen und gemeistert zu haben.

»Insgesamt haben wir rund 7,3 Milliarden Euro an Krediten ausgegeben. Eine Wahnsinnssumme, wenn man die gestiegenen Zinsen im Jahresverlauf berücksichtigt, die bundesweit die Nachfrage haben sinken lassen. Damit sind und bleiben wir der wichtigste Finanzierungspartner in der Region!«, freute sich der Vorstandssprecher.

1,2 Millionen Euro habe die Volksbank an gemeinnützige Zwecke gespendet. In neun Förderwettbewerben seien 800 Vereine und gemeinnützige Einrichtungen bedacht worden. 60 Defibrillatoren wurden übergeben, 4000 Bäume gepflanzt wurde weiter ausgeführt.

Eröffnet hatte erstmals der neue Aufsichtsratsvorsitzende Michael Koch die Versammlung und stellte als neues Vorstandsmitglied Michael Müller sowie als Generalbevollmächtigte Karen Weber vor.

Auch Nichtkunden willkommen

Bei den folgenden Mitgliederversammlungen treten in Marburg Janis Mc David, in Wetzlar Julius van de Laar und in Friedberg Katja Dofel sowie bei den regionalen Veranstaltungen Maddin Schneider und die Akrobatin Mel Aerial im Unterhaltungsprogramm auf. Auch Nichtkunden sind eingeladen, die Veranstaltungen zu besuchen. Der Eintritt ist kostenfrei. Foto: Wißner

Eine Voranmeldung ist erforderlich unter www.vb-mittelhessen.de/mitgliederversammlung.

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Peter Hanker. Foto: Wißner © Wißner

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