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Fast 22 000 Euro übergeben

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Sieben große Schecks lösen zufriedene Gesichter bei den Beschenkten aus. Links der einstige Vorsitzende des Deutsch-Tschechischen Freundeskreises, Dieter Geißler. Foto: Jung © Jung

21 990 Euro - so eine hohe Summe hatte niemand erwartet, als Dieter Geißler, Vorsitzender vom aufgelösten Deutsch-Tschechischen Freundeskreis, meinte, er wolle einen »Obolus« verteilen.

Gießen . Es war wie zur Bescherung an Weihnachten, doch am bislang heißesten Tag des Jahres dachte natürlich niemand an diese heimelige Atmosphäre. Doch groß war in Rödgen die Freude bei den sieben Empfängern eines Gesamtbetrages von 21 990 Euro. Diese hohe Summe hatte niemand erwartet, als Dieter Geißler, bisheriger Vorsitzender vom aufgelösten Deutsch-Tschechischen Freundeskreis, davon sprach, er wolle einen »Obolus« verteilen. Zuvor fragte er in die Runde, wie hoch denn der Betrag sein könnte. 8500 Euro wurden genannt, 19 370 Euro lautete ein Tipp und ganz nah dran war Reiner Arnold mit 21 500 Euro.

Vorstandsbeschluss zur Verteilung

Viele Jahre existierte der Verein und ging als Initiative aus der Partnerstadt zwischen der tschechischen Stadt Hradec Králové und Gießen hervor. 1991 gründete sich der Verein und vor einiger Zeit wurde er aufgelöst und das Vermögen sollte nach einem Vorstandsbeschluss Vereinen und Einrichtungen aus dem Bereich Kultur zugute kommen, erläuterte Dieter Geißler, der von seinem Stellvertreter Rolf Krieger und Kassierer Wolfgang Bellof begleitet wurde. Er erinnerte daran, zu Beginn der zahlreichen Reisen nach Tschechien habe es schon Vorbehalte von dort gegeben. »Die Deutschen kommen zurück und wollen alles abholen«, so ein Vorurteil in den Anfängen. Doch das war natürlich nicht der Fall und ist heute kein Thema mehr. Es gab viele Informationsreisen nach Königgrätz, wie der Stadtname auf Deutsch genannt wird. Korrekt laute die Übersetzung »Burg der Königin«, klärte der Vorsitzende a.D. auf.

Bei ihren Besuchen besichtigten die Mitglieder öffentliche Einrichtungen, schauten sich bei der Berufsfeuerwehr und den freiwilligen Brandschützern um. Auch Altenheime und Kindergärten sowie Jugendzentren wurden beim Besuchsprogramm aufgesucht. Der Freundeskreis reiste auch zu anderen Zielen außerhalb von Tschechien. »Vor einiger Zeit wurde der Verein liquidiert«, sagte Dieter Geißler, es fehlte an Mitgliedern, die weitermachen wollten. »Wir verteilen gerne das Vermögen«, unterstrich er vor der Übergabe der Schecks.

Ein Betrag von jeweils 2000 Euro geht an die Heimatvereine in Lützellinden, Rödgen und Wieseck. Fünf Einrichtungen der Awo Gießen wurden zudem bedacht: 615 Euro gingen an die Kita »Sonnenkinder«, »Marshallstraße« bekam 1230 Euro, an »Kinder der Welt« und die Kita Rödgen wurden jeweils 2460 Euro verteilt, die Kitas »Lotte Lemke«, »Marie Juchaz« und »Helene Simone« profitieren von jeweils 3075 Euro.

»Sprache ist das Tor zur Welt«, machte Awo-Geschäftsführer Jens Dapper deutlich und dankte für die Geldbeträge, die zur Sprachförderung eingesetzt werden. Die Bundesförderung dafür fällt im kommenden Jahr weg und die Awo kann die Zuwendungen deshalb sehr gut gebrauchen.

Reiner Arnold vom Heimatverein Lützellinden zeigte sich dankbar. Michael Oswald (Heimatverein Wieseck) sieht in dem Heimatmuseum eine wichtige Funktion für den Erhalt der Tradition und die Weitergabe an junge Menschen. Der Rödgener Heimatverein will das Geld für die Einrichtung eines geologischen Naturpfades nutzen, erläuterte Dieter Kraushaar.

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