Feuchtwiesen und Ökohof erkundet

Historische Landnutzung und heutige biologische Landwirtschaft lernten Teilnehmer einer Radexkursion des BUND und ADFC kennen. Von Gießen ging es zum Sonnenhof nach Buseck.
Gießen (red). Landnutzung, Kulturlandschaft, Landwirtschaft und regionale Lebensmittelerzeugung nahmen die 25 Teilnehmer einer Radexkursion genauer in den Blick. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (Bund) Kreisverband Gießen hatte in Kooperation mit dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) Gießen dazu eingeladen. Mit den Tourleitern Andrea Malkmus (Bund) und Bettina Speiser (ADFC) ging es vom DB-Haltepunkt Oswaldsgarten los über die Badenburg nach Lollar und von dort am Fuß des Lollar-Kopfes entlang Richtung Daubringen.
Bei einem ersten Halt am Fauna-Flora-Habitat-Gebiet »Feuchtwiesen bei Daubringen« wurde auf die historische bäuerliche Landnutzung und die besonderen Bodenverhältnisse dort eingegangen, die eine Kulturlandschaft, in der seltene Tiere und Pflanzen vorkommen, erst möglich machten. Nach der Überwindung des steilen Bergrückens traf die Gruppe am Sonnenhof in Großen-Buseck ein. Nach herzlicher Begrüßung durch Annemarie und Elisa Scheld, die Töchter der Betreiberfamilie, erläuterten diese bei einem Rundgang über die hofnahen Flächen des Familienbetriebs die biologische Landwirtschaftsmethode, die auf dem Sonnenhof angewandt wird. Der Hof wirtschaftet als Gemischtbetrieb und hält etwa 70 Milchkühe. Deren Milch wird vor Ort teilweise zu Käse verarbeitet.
Daneben wird Getreide und auch Gemüse angebaut. In einer kleinen Selbstbedienungsstation, aber auch über Kooperationen mit Lebensmittelmärkten, werden die hofeigenen Produkte regional vermarktet.
Die Milchkuhherde weidet so lange als möglich im Freien auf den angrenzenden Weideflächen. Nur zu den Melkzeiten wird die Herde zum Melken in den Stall geführt. Die Gemüseanbauflächen kommen bisher ohne Bewässerung aus, auf dem Betrieb wird mit Mulchauflagen aus Pflanzenmaterialien experimentiert, um die Wuchsbedingungen für die Sonderkulturen zu verbessern. Der Hof produziert mit den hofeigenen erzeugten Düngemitteln und betreibt so Kreislaufwirtschaft. Die Produktion und die Vermarktung sollen möglichst regional erfolgen.
Nach einer angeregten Diskussion und frisch versorgt mit heimischen, biologisch angebauten Lebensmitteln kehrte die Gruppe über das Wiesecktal nach Gießen zurück.