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Finale in Hamburg

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Von: Ursula Hahn-Grimm

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Das Aquarell »Sunlight and other circumstances« steht im Wettbewerb der Hamburger Biennale. Foto: Mühlhans © Mühlhans

Die Gießener Künstlerin Claudia Mühlhans ist mit einem Werk bei der Hamburger Biennale vertreten - und wartet mit Spannung auf die Entscheidung der Jury.

Gießen. Auffällig sind der blaue Himmel, dunkelgrüne Palmenzweige, dazwischen Wolkentürme. Das Aquarell »Sunlight and other circumstances« (Sonnenlicht und andere Zustände) zeigt eine strahlende Landschaft. Klein und versteckt, aber durchaus bildprägend, sind Menschen darin zu entdecken. Die Gießener Künstlerin Claudia Mühlhans hat sich mit diesem Bild bei der 9. Internationalen Biennale Hamburg beworben. Jetzt gibt es Grund zur Freude für sie: Unter 420 Exponaten hat die Jury zunächst 83 ausgewählt, darunter auch ihre Arbeit. Die Ausstellung steht unter dem Titel: »Umwelt im Ökologie-Diskurs: Sonne - Quell des Lebens«.

Noch bis zum 31.März sind die Werke in Schloss Bergedorf in Hamburg zu besichtigen Es erscheint ein offizieller Katalog der Stadt Hamburg, in dem alle teilnehmenden Künstler mit ihren Werken und der jeweiligen Projektbeschreibung verzeichnet sind. Gießener Anhänger der Künstlerin, die nicht so weit reisen wollen, können die Werke aber auch im Internet besichtigen (www.galerie-kam.de).

Jetzt trat die Jury erneut zusammen und wählte aus den 83 Exponaten 25 aus, von denen die vier Besten am 6. März mit einem Preis ausgezeichnet werden. Claudia Mühlhans ist in diese engere Wahl gekommen und möchte zur Preisverleihung unbedingt in Hamburg anwesend sein. »Da gibt es vielleicht etwas zu feiern«, freut sie sich.

Das ist allerdings nicht das einzige Projekt, mit dem sich die ambitionierte Künstlerin derzeit befasst. Sie hat sich bei der bekannten Düsseldorfer Galerie »Art_Room« beworben und wurde dort ebenfalls unter vielen Bewerbern ausgewählt. Ihre Ausstellung dort wird voraussichtlich im Oktober zu sehen sein.

Claudia Mühlhans ist für viele Gießener keine Unbekannte. Schon seit rund 30 Jahren ist sie mit ihren Bildern in der Stadt und im Landkreis präsent, angefangen von einer kleinen Ausstellung im Hungener Schloss im Jahr 1994, über verschiedenste Ausstellungen in der Stadt Gießen, darüber hinaus auch in Frankfurt, Berlin, Marburg und Wetzlar. Zu ihren jüngsten Projekten zählten, noch zu Corona-Zeiten, Ausstellungen in der Hauptstelle der Sparkasse Gießen 2020 sowie in Berlin 2021. In einer Dauerausstellung sind einige ihrer Werke in der Augenklinik der Justus-Liebig-Universität zu entdecken.

Claudia Mühlhans liebt Aquarelle und arbeitet überwiegend mit dieser Technik aus Wasser und Farben. »Die Bilder sind so luzide und durchscheinend«. Und sie fügt hinzu: »Ein Topf Wasser, ein bisschen Pigment, und man lässt eine ganze Welt entstehen«. Und sie fügt noch ein weiteres Argument für die Aquarell-Technik hinzu, das in Zeiten der Umweltsünden durchaus seine Berechtigung hat: Nach dem Malen lassen sich die Farbreste, anders als bei Öl oder Acryl, problemlos und umweltschonend entsorgen.

Traumhafte Umgebung

Ihr Stil lässt sich vielleicht am ehesten mit »Magischer Realismus« umschreiben. Ihre Arbeiten, meist im mittleren Format angefertigt (auch Werke von 100x80 Zentimeter sind zu finden) zeigen immer wieder Menschen, Landschaften, florale Motive. Realistisch gezeichnet aber in traumhafter Umgebung, mit lebendigen Farben, so kommen die meisten ihrer Aquarelle daher.

Claudia Mühlhans legt Wert darauf, dass sie nie einer Malschule angehört habe, sondern sich alles autodidaktisch angeeignet hat. »Ich habe schon mit vier Jahren angefangen zu malen, die Kunst hat immer zu meinem Leben gehört«, erzählt sie. Denn die Malerei ist nicht die einzige Kunstgattung, die sie pflegt. Unter dem Titel »Stellenweise Bodenfrost« hat sie auch Kurzgeschichten veröffentlicht, mehrere Gedichtbände und ein Kinderbuch sind erschienen. Nähere Informationen sind auf ihrer Website zu finden unter www.claudia-muehlhans.de.

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Claudia Mühlhans in ihrem Atelier. In den Händen hält sie ein Aquarell von 2020 mit dem Titel »Der Rest«. Foto: Hahn-Grimm © Hahn-Grimm

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