Fitnessparcour angeregt
Der Ortsbeirat Gießen-Allendorf diskutiert über Schutthaufen, Parkprobleme und wieder das Anwesen in der Untergasse 6.
Gießen. Der Schutthaufen auf der für den Parkplatz »Altes Gericht« in Allendorf vorgesehenen Fläche ist immer noch da. »Wo Schutt ist, kommt weiterer hin und ein Ende ist nicht in Sicht«, bedauerte der Ortsbeirat in seiner jüngsten Sitzung. Wieder sei ein Jahr vergangen und am Zustand habe sich nichts geändert. »Der Magistrat wird gebeten, den Schutthaufen endlich zu beseitigen«, lautete die deutliche Aufforderung der Bürgervertreter. Stadträtin Gerda Weigel-Greilich bekam sie direkt zu hören, sie nahm an der Sitzung teil. Nur ein Bürger war zu Gast.
Die natürliche Umrandung des Bouleplatzes aus Bäumen verrottet und müsste gegen neue Stämme ausgetauscht werden, will der Ortsbeirat erreichen. Eine neue feine Steinsandschicht auf dem Belag würde den Platz im »Allendorfer Centralpark« wieder ansehnlich gestalten und das Boulespiel erleichtern.
Landwirtschaftliche Fahrzeuge, die von der Hüttenbergstraße in die Feldgemarkung fahren, werden durch parkende Autos behindert. Das soll der Magistrat und die Straßenverkehrsbehörde prüfen. Hintergrund: Ortsansässige Landwirte haben darauf hingewiesen, häufig sei es nicht möglich, mit Traktoren und anderen landwirtschaftlichen Großgeräten die Zufahrt zu nutzen.
Baugebiet Kleefeld
Die Verkehrssituation im Baugebiet Kleefeld beschäftigte auf Anregung von Tobias Blöcher den Ortsbeirat. Einstimmig beschloss das Gremium, die Stadt solle prüfen, ob das neue Baugebiet auf dem Gelände einer ehemaligen Gärtnerei über die Straße Aubach als Zufahrtsstraße erreicht werden kann. Alle »erdenklichen Maßnahmen« sind zu prüfen, um den Schulweg als ungefährdete Verbindung zu erhalten.
Für Aufregung hatten die Missstände im vergangenen Jahr auf einem Grundstück in der Untergasse gesorgt (der Anzeiger berichtete). Der Ortsbeirat verlangte in seiner Sitzung am 1. November von der Stadt, alles in seiner Kompetenz stehende zu unternehmen und für Abhilfe zu sorgen. Stadträtin Gerda Weigel-Greilich teilt dem Ortsbeirat dazu schriftlich mit, die Bauaufsichtsbehörden hätten auch bei der Instandhaltung von Anlagen dafür zu sorgen, dass die öffentlich-rechtlichen Vorschriften eingehalten werden. Die Wahrnehmung dieser Aufgabe sei nach pflichtgemäßem Ermessen durch die Aufgabe von Maßnahmen gegenüber dem Eigentümer und deren Kontrolle erfolgt. Weitere rechtliche Möglichkeiten, insbesondere zur Umsetzung der Bebauung und der Vermietung oder Verkauf der Wohnungen, sieht allerdings die Hessische Bauordnung nicht vor.
Das Fachwerkhaus Untergasse 6 ist als Einzeldenkmal geschützt. Das Hessische Denkmalschutzgesetz verpflichtet Eigentümer oder Unterhaltsverpflichtende, das Denkmal »im Rahmen des Zumutbaren zu erhalten und pfleglich zu behandeln«. Ein Nutzungsgebot oder Baugebot ergibt sich aus dem Hessischen Denkmalschutzgesetz jedoch nicht. Die Untere Denkmalschutzbehörde hat angeordnet, die ordnungsgemäße Verglasung der zerstörten Fenster wiederherzustellen und vorab Sofortmaßnahmen zu ergreifen, um die Fensteröffnungen zu sichern. Diese Sicherungsmaßnahme wird als Provisorium bis zur zeitnahen Reparatur bzw. Erneuerung der Fenstergläser oder dem Komplettaustausch der Fenster nur temporär geduldet.
Neuer Schiedsmann
Nach Abschluss der Arbeiten sollen auf dem Schulhof ein bis zwei Tischtennisplatten wieder aufgestellt werden, erfuhr der Ortsbeirat, der sich für eine Verbesserung der Freizeitangebote für Kinder, Jugendliche und Senioren im Stadtteil ausgesprochen hatte. Der vorhandene Basketballkorb sei von der Bauart nicht für ein Korbnetz geeignet, die Anlage könne aber auch mit einem einfachen Korbring gut bespielt werden. Wie alle öffentlichen Spiel- und Freizeiteinrichtungen in Gießen werde der Bolzplatz von der Stadt wöchentlich kontrolliert und Einschränkungen der Verkehrssicherheit umgehend behoben. Das Anlegen eines Fitnessparcours wird in das Arbeitsprogramm des Gartenamts aufgenommen, kündigte Stadträtin Gerda Weigel-Greilich an. Zurzeit kann wegen Personalmangels eine mittelfristige Bearbeitung nicht in Aussicht gestellt werden. Als erster Schritt der Planung sei ein geeigneter Standort zu finden, da die Örtlichkeit dann maßgeblich die Möglichkeiten zur Gestaltung bestimmt.
An den im November verstorbenen ehemaligen Ortsvorsteher erinnerte Ortsvorsteher Thomas Euler. Das Gremium beschloss einstimmig die Wahl von Siegfried Schulz aus Allendorf als Schiedsmann.