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Für 85-Jährige steht fest: »Ich sammele weiter«

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Die Spenderin mit den dankbaren Empfängern. © Schäfer

Die 85-jährige Ruth von Förster-Kamlath aus Gießen überbrachte den Pflegekräften der Covid-Stationen des Uniklinikums blechweise Kuchen und schöne Blumen.

Gießen (rsa). Für wohltätige Zwecke war sie schon immer zu haben. So hatte sie früher an deutschen Fürstenhäusern »lange Jahre Benefizkonzerte gegeben«, erzählt sie. Die jetzige Aktion gilt den Pflegekräften des Universitätsklinikums (UKGM). Die Rede ist von der vitalen Ruth von Förster-Kamlath, die am 20. März ihren 85. Geburtstag feiern konnte. Ihr Mann sei bei dem Fürsten in Laubach für den Forstbetrieb Solms-Laubach zuständig gewesen, fährt sie im Gespräch mit dem Anzeiger fort. Selbst bezeichnet sie sich als Kriegs- und Flüchtlingskind, seit nunmehr 35 Jahren wohne sie am Zollstock in Gießen.

Nun steht die rüstige alte Dame am Mittwoch um die Mittagszeit neben dem Haupteingang des UKGM. Umringt von Pflegedirektor Lothar Zörb und Monika Diehl (Stationsleitung der Pflege in der Notaufnahme der Kinderklinik), Jeanette Fink (Allgemeinpädiatrie Station Koeppe), Krankenschwester Nicole Tehies, Manuel Garcia (Corona-Intensivstation), Gaby Polle (Corona-Normalstation) sowie den Pflegedienstleitern Alexander Pielka, Christine Hofmann und Christian Weiß.

Vor ihnen sind auf einem Rollwagen fünf große Kuchenbleche drapiert und eine große Schachtel mit leckeren Stückchen. Auch vier prächtige Blumensträuße und jede Menge Naschzeug hat von Förster-Kamlath mitgebracht oder herbringen lassen. Das alles soll ein kollektives Dankeschön sein für die Pflegekräfte der Covid-Stationen im UKGM.

Die rüstige Mitachtzigerin berichtet, was sie in der Vorweihnachtszeit jeden Abend im Fernsehen gesehen und sie sehr bewegt habe: »Das mit den Pflegekräften. Wie erschöpft die sind.« Und fügt hinzu: »Es ist ja nicht so, dass man einfach mal die Hände ringt und seufzt.« Da habe sie sich gedacht, »man muss doch nachdenken und handeln«. So habe sie dann einen Leserbrief geschrieben und um Spenden gebeten. Viele Leute habe sie angesprochen. »Die haben alle was gegeben. Von einem Euro bis hundert Euro.«

Als sie dieser Tage ihren runden Geburtstag feierte, - 85 ist in diesem Alter so etwas wie ein runder -, habe sie die Parole ausgegeben: »Bitte keine Blumen, Bücher, Pralinen oder Pullen! Lieber was ins Körbchen.« Davon kaufte sie dann all die leckeren Sachen und die schönen Blumen. Bäcker Braun, der die Kuchenbleche anlieferte, hatte als persönliche Spende Dutzende Stückchen dazugelegt.

Darauf angesprochen, ob ihre Aktion einmalig und nun beendet sei, antwortet von Förster-Kamlath sogleich: »Ich sammele weiter.«

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