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Für mehr »Respekt« im täglichen Miteinander

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Stolz auf die »gießener schwätzer«: Lukas Morawietz, Tanja Klein, Matthias Nieke, Amélie-Malena Hilgenberg (Aminena) Christian Kohlschütter und Markus Barbir haben an der vierten Ausgabe mitgewirkt. © Stadt Gießen

Gießen (red). Die vierte Ausgabe der Straßen- und Kulturzeitung »gießener schwätzer« liegt vor - viele Köpfe waren wieder an der Gestaltung beteiligt, darunter interessierte Menschen aus dem Stadtleben, Grafiker*innen, Studierende und Fachkräfte der Sozialen Arbeit. In diesem Verbund entstehe »ein außergewöhnliches Produkt, das irgendwie ›old school‹ und doch zeitgemäß ist«, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt.

Die bewusste Diversität im Redaktionsteam sorge nicht nur für besondere Inhalte, sondern auch für Begegnungen, Gespräche und Recherchen, »die es ohne dieses Projekt wohl nicht gäbe«. Nun aber ist vorerst Schluss.

Der Titel der vierten Ausgabe lautet »Respekt«. Aus verschiedenen Perspektiven geht es um diesen »bedeutsamen Wert im Miteinander«. Gerade vor dem Hintergrund aktueller Ereignisse auf der Welt sei ein respektvoller Umgang miteinander wichtiger denn je. »Wir alle können Respekt in unser direktes Umfeld einbringen und darauf achten, andere gut zu behandeln«, meint zum Beispiel Interviewpartnerin Petra. Im Artikel »Lebensgeschichten« teilt sie mit den Leserinnen und Lesern ihren bewegenden Lebensweg und macht deutlich, dass Veränderung immer im Kleinen beginnt und zum Großen wird. Dass im alltäglichen Handeln noch viel zu tun, skizziert wiederum der Artikel über »Catcalling«. Gemeint sind verbale sexuelle Übergriffe, die sich in bedrückender Regelmäßigkeit abspielen. Die Initiative »catcallsofgiessen« nimmt sich dieses Themas an und weist durch Kreidezitate im öffentlichen Raum auf Übergriffe hin.

Eine Straßenbefragung zeigt darüber hinaus weitere Formen ungleicher Behandlung im täglichen Miteinander. Die Befragten berichten von Diskriminierung aufgrund von Geschlecht, Herkunft, sozialem Status oder äußerlichen Merkmalen. Fotograf Milan und die Künstler Aminena und Christian Kohlschütter finden dabei kreative Zugänge. Die junge Künstlerin Aminena entwarf das Titelbild der aktuellen Ausgabe. Milan nimmt die Leser mit auf einen nächtlichen Fotostreifzug durch Gießen und Christian Kohlschütter setzte sich durch Zeichnung und Collage mit dem Thema »Respekt« auseinander. Die Straßen- und Kulturzeitung ist ab sofort gratis an verschiedenen Auslagestellen in Gießen erhältlich. Zu finden ist sie beispielsweise im »Jokus«, im Gemeinwesenzentrum Walltorstraße 3, in den »Coffee Bay«-Filialen, in der Touristeninfo, im Kirchenladen am Kirchenplatz. Einen Überblick gibt die Internetseite schwaetzer.tumblr.com.

Herausgegeben wird »gießener schwätzer« von der Aidshilfe Gießen. Mitwirkende sind die Aufsuchende Jugendsozialarbeit, die Gemeinwesenarbeit der Stadt sowie das Diakonische Werk Gießen mit seiner Wohnungsnotfallhilfe. Finanziert wird die Zeitung durch Spenden. Harry und Conny Windirsch aus Langgöns übernahmen eine Patenschaft. Grafikerin Ute Richter-Wolff verlieh den »gießener schwätzern« erneut ihr modernes Layout.

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