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Gelungene Austauschplattform

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»Marktstände der Möglichkeiten«: Im Atrium des Rathauses präsentieren 17 verschiedene Einrichtungen ihre Angebote zum Thema kulturelle Bildung. Foto: Czernek © Czernek

Wie vielfältig das Angebot für kulturelle Bildung in Gießen ist, davon konnten sich die Besucher anhand verschiedener Anbieter überzeugen, die im Atrium des Rathauses zu finden waren.

Gießen . Das Rathaus hat sich zu einem Marktplatz rund um das Thema »kulturelle Bildung« verwandelt. Wie vielfältig allein das Angebot in Gießen ist, davon konnten sich die Besucher anhand verschiedener Anbieter überzeugen, die im Atrium an den »Marktständen der Möglichkeiten« zu finden waren. Flankierend dazu gab es Gesprächsrunden, in denen sich das Fachpersonal austauschen konnte.

»Kulturelle Bildung ist ein unabdingbarer Teil der Allgemeinbildung und kein Add-on davon« - auf dieser Aussage baute Prof. Vanessa-Isabelle Reinwand-Weiss ihren Vortrag »Digital - vielfältig - nachhaltig. Kulturelle Bildung als Transformationsbegleiter« zum Auftakt der Messe auf. Sie sprach Freiheiten und Herausforderungen an, die die Globalisierung mit sich bringe. Mittlerweile würde man in einer postdigitalen Zeit leben, denn die digitale Zeit sei mittlerweile untrennbar mit der analogen verbunden. Dennoch benötige der Mensch den kreativen und kulturellen Austausch, dies hätte gerade die Pandemie bewiesen. Daher sei kulturelle Bildung so bedeutend, denn dabei gehe es immer um den ganzen Menschen, gepaart mit Freiwilligkeit. Sie wies auch darauf hin, dass die kulturelle Bildung kein Allheilmittel sei, jedoch je besser die Vermittlung dessen sei, umso wahrscheinlicher sei es auch, dass sie funktioniere. Daher sieht sie sehr viel Handlungsbedarf im Bereich der Institutionen und Organisationen, ließ aber auch organisatorische und strukturelle Begrenzungen nicht unerwähnt.

»Jeder wünscht sich ein offenes Museum, jedoch stößt man hier an organisatorische Grenzen.« Umdenken sei angesagt, schließlich müsse man beispielsweise ausgestellte Objekte heute anders präsentieren als früher. In diesem Zusammenhang sieht sie die kulturelle Bildung als einen kritischen Transformationsbeförderer. Daher forderte sie auf, Position zu beziehen, denn eine Position sei besser als gar keine. Zielgruppe der ganztägigen Veranstaltung waren Personen, die im Feld kultureller Bildung tätig sind, sowie alle, die sich für diesen Bereich interessieren. Um die Vielfältigkeit der kulturellen Bildung in Gießen zu zeigen, wurde der Marktplatz der kulturellen Bildung zusammengestellt, an dem rund 17 verschiedenste Einrichtungen ihre Angebote präsentierten. Dort waren das Oberhessische Museum, das Stadttheater und das Mathematikum ebenso zu finden wie die kommunale Musikschule, die Pestalozzischule, das Kulturamt und das Zentrum für interkulturelle Bildung (ZiBB). Wie divers das Angebot und dessen Möglichkeiten jedoch wirklich sind, das zeigte sich in den verschiedenen Gesprächsrunden. So erläuterte die neue Intendanz des Stadttheaters Gießen seine Pläne für kommende Spielzeit. Das Thema »Interkultur in der kulturellen Bildung« wurde ebenso beleuchtete wie die Frage nach den Perspektiven für kulturelle Bildung im Bereich der Ganztagesschulen.

In der Schlussrunde zum Ende des Tages waren Kulturamtsleiter Stefan Neubacher und Astrid Eibelshäuser, Bildungsdezernentin, sehr zufrieden mit der Veranstaltung. »Das wird nicht die letzte dieser Veranstaltung dieser Art gewesen sein«, sagte Neubacher dazu und Eibelshäuser ergänzte, dass man eine Plattform schaffen wollte, um miteinander ins Gespräch zu kommen Und dieser Austausch sei an diesem Nachmittag gelungen.

Prof. Ansgar Schnurr, Direktoriumsmitglied des Zentrums für Medien und Interaktivität (ZMI) der Justus-Liebig-Universität Gießen, moderierte die Schlussrunde und forderte die Kulturschaffenden auf, Mut zu haben - trotz Rückschlägen diesen Weg weiter zugehen und nach vorne zu schauen.

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