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»Gemeinsam Lösungen für Wieseckaue finden«

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Gießen (red). Die BI »Rettet die Bäume am Schwanenteich« zeigt sich hoch erfreut über den Beschluss der Stadtverordnetenversammlung, dem Bürgerbegehren stattzugeben. Die BI bedankt sich sehr bei all den Unterstützern und allen Gießener Bürgern, die ihre Unterschrift geleistet haben und somit dieses Einlenken des Magistrats möglich gemacht haben.

»Mit dem Beschluss ist mitnichten der Teich gefährdet, wie in den Reden vor der Abstimmung mehrfach behauptet wurde, sondern es bietet sich jetzt die Gelegenheit, in einer gemeinsamen Anstrengung eine Lösung für den gesamten Bereich der Wieseckaue zu finden, die den Herausforderungen in Zeiten der Klimaerwärmung gerecht wird. Wir hoffen, dass inzwischen allen Stadtverordneten bewusst geworden ist, dass das Fällen aller Bäume entlang des Weges dabei keine sinnvolle Option darstellt«, heißt es in der Pressemitteilung.

Es verwundere allerdings, dass der Magistrat dem Bürgerbegehren stattgegeben hat, obwohl eine Reparatur bei Erhalt des Bestandes an Bäumen und Sträuchern angeblich technisch nicht umsetzbar und das Bürgerbegehren somit unzulässig sei. »Dass das Büro, welches bereits 2012 für die Planung und Umsetzung der Vollsanierung zuständig war und immer noch ist, beauftragt wurde, alle Varianten zu prüfen, lässt Zweifel an einer neutralen Beurteilung aufkommen«, führt die BI weiter aus. Und: »Detailkenntnisse zur sogenannten Dreier-Variante lagen nicht vor und ein ausführliches Gespräch mit Horst Dreier fand erst Anfang Dezember statt, lange nachdem die gutachterliche Prüfung aller Varianten durch das Büro abgeschlossen war.«

Die angeblich alternativlose Vollsanierung hätte laut BI ohne Probleme in eine Teilsanierung umgeplant werden können. »Das muss der Umweltdezernentin Gerda Weigel-Greilich wie ein Wunder angemutet haben, war sie doch wenige Wochen zuvor noch eine glühende Verfechterin des ursprünglich geplanten Neubaus und von dessen Alternativlosigkeit überzeugt. Wurde hier nur ein schneller Kompromiss in den Ring geworfen, in der Hoffnung, die Wogen glätten zu können, die die umweltzerstörerischen Pläne des Gartenamtes ausgelöst hatten?«, fragt BI-Sprecher Dietmar Jürgens. Mit Äußerungen vor der Beschlussfassung wie der, dass die BI nun Verantwortung trüge für das, was am Schwanenteich passieren wird, solle nur von den Versäumnissen der Stadt respektive des Gartenamtes abgelenkt werden, denn die Wasserwegsamkeiten seien letzterem seit annähernd zehn Jahren bekannt. »Und nicht nur das, sie sind auch aufgrund der grundlosen Fällungen vitaler Bäume im Vorfeld der Landesgartenschau durch diese verschuldet«, wird weiter kritisiert. Die BI wirft die Frage auf, welchen Unterschied es machen soll, ob der Teich zukünftig nachteilig trocken fällt (was nur hypothetisch der Fall sein dürfte) oder nun gezielt im Rahmen einer angekündigten Sömmerung für ein bis zwei Jahre trockengelegt wird. Es stehe vielmehr zu befürchten, dass der Teich und seine Bewohner dabei auf Jahre einen großen Schaden nehmen werden.

Schließlich sei noch die Drohkulisse gezeichnet worden, den Weg komplett zu sperren, um Spaziergänger vor »tödlichen Gefahren« zu schützen. Die Sperrungen basierten ausschließlich auf unbelegten Annahmen des Gartenamtes, es könnte »etwas Schlimmes« passieren. »Dieses Szenario hat jedoch die Mitarbeiter des Amtes nicht daran gehindert, noch bis kurz vor dessen Sperrung den mutmaßlich instabilen Weg mit mehrere Tonnen schweren Fahrzeugen zu befahren«, merkt die BI an.

Das Bitterling-Projekt aus dem Jahr 2012 müsse hinterfragt und den aktuellen Gegebenheiten und Erfordernissen angepasst werden, um eine ganzheitliche Lösung für die stadtnahen Gewässer in der Wieseckaue entwickeln zu können. Die BI zeigt sich bereit, zukünftige Planungen unter der Prämisse des Bürgerbegehrens umzusetzen und konstruktiv zu begleiten. Ein erster Schritt wäre, den Teich umgehend wieder maximal zu befüllen, damit den Wasservögeln ihr angestammter Lebensraum zur Brutzeit in Gänze zur Verfügung steht.

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