Gerätehaus bleibt wichtiges Thema

Gießen . Christopher Bellof führt weiterhin die Einsatzabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Gießen-Wieseck. Bei der Jahreshauptversammlung im Feuerwehrgerätehaus mit weit geöffneten Toren wählten die anwesenden 20 Frauen und Männer der Einsatzabteilungen ihren »Chef« wieder. Auch die Stellvertreterin Sophie Wagner wurde im Amt bestätigt, 2. Stellvertretender Wehrführer ist Morris Holland.
Die 35 Einsatzkräfte brachten es im vergangenen Jahr auf 118 Einsätze, davor waren es 124 gewesen. Den höchsten Anteil hatten die sonstigen Einsätze mit 36 - darunter fallen auch die Fehlalarme - gefolgt von 34 Alarmierungen wegen Bränden und 30 Hilfeleistungseinsätzen. 1428 Stunden wendeten die Blauröcke für Aus- und Fortbildungen auf. 41 Übungsdienste leisteten die Ehrenamtlichen.
Mehr Beteiligung an Fortbildungen
Bellof wünscht sich eine bessere Teilnahme bei Fortbildungen. »Wir lassen nicht locker, was das Gerätehaus angeht«, machte der Wehrführer deutlich. Froh war er, dass kein Ausfall durch Corona die Wehr beeinträchtigte und riet: »Seid vorsichtig!«
Ortsvorsteher Michael Oswald, selbst Feuerwehrangehöriger, bedauerte, dass die Stadt den Antrag der Bürgervertretung zur Erweiterung des Feuerwehrhauses abgelehnt hat. Für den OB und Brandschutzdezernenten ist es etwas ganz besonderes, dass die Wiesecker Wehr so nahe an seiner Wohnung ist. Er habe allergrößten Respekt vor der Arbeit der Ehrenamtlichen, die auch in den schwierigen Zeiten Kreativität und Flexibilität bewiesen hätten. »Feuerwehren brauchen wir zukünftig eher mehr«, blickte er in die Zukunft. Zum Wiesecker Gerätehaus meinte er, man müsse mit gutem Blick auf das schauen, was möglich ist. Es müssten Rahmenbedingungen geschaffen werden, die funktionieren. Dafür will er sich einsetzen, versprach Becher.
Der stellvertretende Leiter vom Amt für Brand- und Bevölkerungsschutz, Frank Mathes, beförderte Christian Wefing und Alexander Schulte zu Oberfeuerwehrmännern. Sascha Bellof wurde Oberlöschmeister und Wehrführer Christopher Bellof ist jetzt Brandmeister.
Jugendfeuerwehrwart Sascha Bellof trug die Berichte der vergangenen zwei Jahre für die Nachwuchsabteilung vor. Ende 2021 bestand sie aus 15 Jugendlichen, fünf Mädchen und neun Jungen. Im Verlauf der Coronazeit, in der sechs Monate nur ein Onlineangebot stattfinden konnte, habe das Interesse der jungen Floriansjünger stetig abgenommen, bedauerte Bellof. Er resümierte: »Dienstanweisungen, Hygieneregeln, Masken, Testkonzepte und vieles mehr machten uns das Leben schwerer.« Doch es habe Wirkung gezeigt, keine Infektionen wurden durch den Jugendfeuerwehrdienst weiter getragen. »Darauf sind wir stolz.«
Die Minifeuerwehr konnte im Juni vergangenen Jahres unter Auflagen wieder starten. Und ein Erfolg bei den Mitgliedszahlen stellte sich mit vier Kindern, die hinzukamen, sofort ein, berichtete Minifeuerwehrwart Alexander Schulte. Die Maskenpflicht und Testpflicht sei zu diesem Zeitpunkt nicht gut angekommen, ein paar Kinder kamen deswegen nicht zu den Übungsstunden. Bei den Betreuern entstand durch Testen und spätere Kontrolle der Testhefte ein großer Mehraufwand. Innerhalb der Minifeuerwehr gab es keine Erkrankung durch Corona, es steckte sich auch niemand an.
Maroder Boden in der Fahrzeughalle
Schulte bemängelte, dass es die Stadt innerhalb der vergangenen drei Jahre nicht geschafft habe, den maroden Hallenboden der Fahrzeughalle komplett instand zu setzen. Durch herausgebrochene Fliesen bestehe dringender Handlungsbedarf, um Verletzungen der Kräfte aus allen Abteilungen zu verhindern.
Susanne Möll, Vorsitzende des Feuerwehrvereins, konnte sich bei ihrem Bericht kurzfassen, es passierte bis auf die Winterwanderung nichts im Vereinsleben. Dennoch musste jetzt eine aus 19 Tagesordnungspunkten bestehende Versammlung abgearbeitet werden. Möll und ihr Stellvertreter wurden wiedergewählt, neuer Schriftführer ist Michael Fritze. Mit Mehrheit beschloss die Versammlung die Erhöhung des Mindestmitgliedsbeitrags von sieben auf zwölf Euro.
Im kommenden Jahr wird die Feuerwehr 100 Jahre alt, die Jugendfeuerwehr 50 Jahre alt, beides soll gefeiert werden. Seit 25 Jahren Mitglied sind Jasmin Rau und Petra Rau, Thomas Wagner ist seit 40 Jahren dabei.