Gleiche Chancen auf Bildung

Was bereits seit 2008 erfolgreich in Frankfurt, Offenbach und Hanau umgesetzt wird, gibt es jetzt auch in Gießen: das Diesterweg-Stipendium für Kinder und Eltern mit Migrationsgeschichte.
Gießen. Ein neues Bildungsstipendium wird zukünftig auch in Gießen Familien mit Migrationsgeschichte unterstützen. Das Diesterweg-Stipendium, das bereits seit 2008 erfolgreich in Frankfurt, Offenbach und Hanau umgesetzt wird, eröffnet den Teilnehmern neue Chancen auf einen erfolgreichen schulischen Bildungsweg und höhere Schulabschlüsse.
Die Einführung dieses Stipendiums wurde in einer Auftaktveranstaltung im Hermann-Levi-Saal des Rathauses vorgestellt. Neben Stadträtin Astrid Eibelshäuser waren auch Staatssekretär Dr. Lösel vom Hessischen Kultusministerium sowie Vertreterinnen und Vertreter der Stiftung Polytechnische Gesellschaft anwesend.
Das Stipendium, das von der Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt initiiert wurde, richtet sich an talentierte Schülerinnen und Schüler im vierten und fünften Schuljahr. Es umfasst nicht nur eine gezielte Förderung der Kinder, sondern auch die Unterstützung ihrer Eltern. »Die Idee dahinter ist simpel. Immer noch sind die Herkunft und die Familie an vielen Punkten ganz massiv entscheidend, wie der Bildungsverlauf ihrer Kinder aussieht. Familien brauchen Ansprechpartner, die sie auf dem Weg begleiten«, betonte Oliver Beddies, Projektleiter Bildung bei der Polytechnischen Gesellschaft Frankfurt.
Das Diesterweg-Stipendium bietet den Teilnehmern eine Vielzahl von Bildungsangeboten. Neben Kinderakademien zu Sprache, Literatur, Naturwissenschaften und Kultur besuchen die Familien auch Bildungsorte in Frankfurt und Umgebung. Darüber hinaus werden individuelle Beratung, Akademietage und Ferienkurse angeboten. Finanzielle Unterstützung für die Anschaffung von Bildungsmitteln rundet das Programm ab.
Das Engagement und die Mitwirkung der Eltern werden dabei besonders hervorgehoben. »Jedes Schuljahr sollen zehn Kinder und ihre Eltern in das Stipendienprogramm aufgenommen werden. Mithilfe des Stipendiums bieten wir individuelle Unterstützung, gemeinsamen Austausch, kulturelle Erfahrungen und Zugänge zu Unbekanntem«, erklärte Stadträtin Astrid Eibelshäuser.
Das Förderprogramm, benannt nach dem Pädagogen Friedrich Adolph Wilhelm Diesterweg, ist ein wegweisendes Projekt, das sich deutschlandweit etabliert hat. Es setzt sich für die Bildungsgerechtigkeit ein und ermöglicht Kindern und ihren Familien eine bessere Zukunftsperspektive.
Die Einführung des Diesterweg-Stipendiums in Gießen stieß auf große Begeisterung und Unterstützung. Staatssekretär Dr. Manuel Lösel vom Hessischen Kultusministerium lobte das Projekt in seiner Rede: »Das Diesterweg-Stipendium ist großartig. Wir machen das seit vielen Jahren in Frankfurt, Offenbach oder Hanau. Und jetzt kommt es endlich dahin, wo es in Hessen am Schönsten ist.«
Damit betonte er die Bedeutung des Stipendiums und den Mehrwert, den es für die Bildungschancen der Kinder und ihre Familien bietet.
Das Stipendium zielt nicht nur darauf ab, die schulische Leistung der Kinder zu verbessern, sondern auch die Eltern einzubeziehen: »Die Eltern werden durch das Programm als Bildungsbegleiter ihrer Kinder gestärkt. Elternakademien werden an sechs bis acht Samstagen parallel zu den Kinderakademien abgehalten und bieten zahlreiche Bildungserlebnisse sowie -anreize und informieren über das deutsche Schulsystem«, erläuterte Stadträtin Eibelshäuser.
Die Idee des Diesterweg-Stipendiums basiert auf dem Motto von Mitbegründer Friedrich Adolph Wilhelm Diesterweg: »Jeder soll nach seiner Fähigkeit und Begabung, wenn es sein kann, in den Himmel wachsen.« Es geht darum, allen Kindern, unabhängig von ihrer Herkunft, gleiche Chancen auf Bildung und persönliche Entwicklung zu ermöglichen. Das Stipendium setzt dabei auf eine ganzheitliche Herangehensweise und bietet den Teilnehmern ein breitgefächertes Bildungsprogramm.
Mit der Einführung in Gießen wird ein weiterer wichtiger Schritt unternommen, um Bildungsbenachteiligungen abzubauen und allen Kindern gleiche Chancen zu ermöglichen. Das Programm bietet den teilnehmenden Familien individuelle Unterstützung, gemeinsamen Austausch und kulturelle Erfahrungen. Es schafft eine solide Basis für den schulischen Erfolg und eröffnet den Kindern neue Perspektiven für ihre Zukunft.
Das Diesterweg-Stipendium ist ein wegweisendes Projekt, das nicht nur in Gießen, sondern auch bundesweit Erfolge feiert. Seit dem Start im Jahr 2008 haben bereits über 198 Familien mit insgesamt 843 Personen von dem Stipendium profitiert. Die positive Resonanz und die nachhaltige Wirkung des Programms zeigen deutlich, wie wichtig es ist, Bildungsgerechtigkeit voranzutreiben und allen Kindern die gleichen Chancen zu bieten. Foto: Müller