1. Startseite
  2. Stadt Gießen

Grüne stellen Klimaschutz in den Mittelpunkt

Erstellt:

Von: Thomas Wißner

giloka_0212_schleenbecke_4c
Kathrin Schleenbecker Foto: Wißner © Wißner

Die Grünen ziehen mit den Direktbewerbern Katrin Schleenbecker im Wahlkreis 18 (Gießen I) und Fabian Mirold-Stroh im Wahlkreis 19 (Gießen II) in den Landtagswahlkampf.

Gießen (twi). Die Grünen ziehen mit den Direktbewerbern Katrin Schleenbecker im Wahlkreis 18 (Gießen I) und Fabian Mirold-Stroh im Wahlkreis 19 (Gießen II) in den Landtagswahlkampf. Der doppelten Wahlkreisversammlung war die Kreismitgliederversammlung vorausgegangen.

Die Heuchelheimerin Schleenbecker war bei der Wahl 2018 über die Landesliste in den Landtag eingezogen. Der Wahlkreis 18 umfasst Biebertal, Gießen, Heuchelheim, Lollar, Staufenberg und Wettenberg. Für Mirold Stroh (Gießen) ist es die erste Bewerbung im Wahlkreis 19, zu dem Allendorf/Lda., Buseck, Fernwald, Grünberg, Hungen, Langgöns, Lich, Linden, Pohlheim und Reiskirchen gehören. Hier hatte vor vier Jahren der heutige hauptamtliche Kreisbeigeordnete Christian Zuckermann kandidiert.

Katrin Schleenbecker ist 45 Jahre alt, wurde in Gießen geboren und wuchs in Kinzenbach und Heuchelheim auf. In ihrer Vorstellungsrede verwies sie darauf, dass Klima und Artenschutz das alles überlagernde Thema sei. »Wir stehen am Scheidepunkt, die Pfeile, die gegen die Demokratie geschossen werden, sind überall und denen müssen wir entgegentreten.« Sie sprach sich für Familienzentren im ländlichen Raum als Orte der Begegnungen aus und betonte, dass sie in Wiesbaden mit Leidenschaft als Fachpolitikerin für die Schwerpunkte Petitionen, berufliche Schulen, lebenslanges Lernen, Weiterbildung und Religion wirke.

»Wir waren das letzte Mal schon nah dran und ich möchte diesmal das Direktmandat für uns gewinnen«, warb Schleenbecker für ihre Kandidatur. Bei der Abstimmung erhielt sie 49 Ja-, vier Nein-Stimmen und fünf Enthaltungen, das entspricht knapp 84,5 Prozent. Ersatzbewerber mit einem Votum von 94,8 Prozent ist der 39-jährige Polizeibeamte und Kreisschatzmeister Martin Kirsch aus Gießen, der in Abwesenheit 55 Stimmen bei zwei Enthaltungen und einer Nein-Stimme erhielt.

Kampfabstimmung

Zu einer Kampfabstimmung um das Direktmandat kam es im Wahlkreis 19, denn neben dem letztlich erfolgreichen Mirold-Stroh hatte sich auch der langjährige Vorsitzende des Kreisausländerbeirats, Tim van Slobbe, beworben. Er ist 58 Jahre alt und wohnt in Dorf-Güll.

»Ich bin Niederländer und seit drei Tagen auch Deutscher und deshalb kann ich auch kandidieren«, stellte sich van Slobbe vor. Er lebt seit 25 Jahren im Landkreis und arbeitet seit 32 Jahren in der Pflege. »Kommunikation ist mein Beruf, ich besitze eine hohe Expertise im Gesundheitswesen. Ich habe vier Jahre Jura in Holland studiert und 17 Jahre kommunalpolitische Erfahrung. In dieser Zeit habe ich an 1000 Sitzungen teilgenommen und ein Drittel davon geleitet«, erläuterte von Slobbe.

Fabian Mirold-Stroh ist 26 Jahre alt, in Hüttenberg aufgewachsen und wohnt in Gießen. Er studiert Maschinenbau und Berufsschullehramt an der Technischen Hochschule Mittelhessen und der Justus-Liebig-Universität (JLU). Ehrenamtlich engagiert er sich als Stadtverordneter. Mirold-Stroh gehört seit 2018 den Grünen an, ist seit zwei Jahren Präsident des Studierendenparlaments der JLU und Vorstandsmitglied der Grünen in Gießen.

Er hob hervor, dass vor allem »der Schutz unseres Klimas im absoluten Zentrum unserer Politik stehen« müsse. Außerdem sprach er sich für eine stärkere Förderung des ÖPNV, günstige Tarife und Reaktivierung der Schiene aus

Gut eine Stunde dauerte die Fragerunde an die beiden Bewerber. Dietmar Jürgens hatte an Mirold-Stroh schriftlich eine Frage zum Schwanenteich gestellt, war aber mit der Antwort nicht zufrieden. Als er den Kandidaten darauf erneut ansprach, erhielt Mirold-Stroh für die Reaktion langanhaltenden Beifall. Es waren Gießener Themen, zu denen die Bewerber befragt wurden. Zum Abschluss bedauerte ein Mitglied, dass es keine Fragen zur Landespolitik gab. Bei der Abstimmung entfielen 39 der 59 Stimmen und damit 66,1 Prozent auf Mirold-Stroh, während van Slobbe 19 Stimmen erhielt. Es gab eine Enthaltung. Ersatzbewerberin ist die 26-jährige Jana Widdig, die sich als Stadtverordnete und Kreistagsmitglied engagiert. Die aus Allendorf/Lda. stammende Bewerberin erhielt 49 Stimmen, vier Gegenstimmen bei fünf Enthaltungen.

giloka_0212_mirold_vb_02_4c
Fabian Mirold-Stroh Foto: Wißner © Wißner

Auch interessant