Gutes Zeugnis für die THM
Prüfer stellten der THM mit Sitz in Gießen und Friedberg in Bezug auf praktische und strategische Aspekte ihrer Internationalisierung ein gutes Zeugnis aus. Es gibt aber auch Verbesserungspotenzial.
Gießen (red). Internationalisierung im Hochschul-Alltag bedeutet mehr als Studierenden-Austausch. Sich dessen bewusster zu sein, ist das Haupt-Ergebnis eines Audits der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), dem sich die Technische Hochschule Mittelhessen (THM) freiwillig unterzogen hat. Die Prüfer stellten der Hochschule in Bezug auf praktische und strategische Aspekte ihrer Internationalisierung ein gutes Zeugnis aus, zeigten aber auch einige Verbesserungspotenziale auf.
Insgesamt drei Tage hat das Audit-Team, das aus HRK-Abgesandten und hochrangigem Personal internationaler Hochschulen bestand, an der THM verbracht. Neben einem ausführlichen Selbstbericht und umfangreichem Zahlen-Material interessierte es sich insbesondere für Erfahrungen zur Internationalisierung an der THM. Dazu führte die Gruppe zahlreiche Interviews mit Hochschulangehörigen aus Präsidium und International Office, verschiedenen Bereichen aus der Verwaltung und insbesondere mit Studierenden und Lehrenden, die selbst Gäste an der THM sind oder von der mittelhessischen Hochschule aus an Partnerhochschulen entsandt wurden.
Von einer allgemein gehaltenen Beurteilung kamen die Auditoren bereits am Schlusstag des Audits zu ersten detaillierteren Empfehlungen. Sie stellten fest, dass auf dem Campus der THM eine offene und wertschätzende Atmosphäre herrsche, die einen Fokus auf Diversität lege - gute Voraussetzungen für eine Erfolg bringende Internationalisierungs-Strategie. Diese Strategie werde gestützt durch eine Internationalisierungsagenda und getragen von einem »sehr engagierten und professionellen International Office und zielgruppenspezifischen Beratungs- und Betreuungsangeboten«, so der Bericht. Individuelles Engagement und »Leuchttürme der Internationalisierung« machten das Thema sichtbar im Hochschulalltag.
Demgegenüber stehe eine geringe internationale Sichtbarkeit der THM, was auch in mangelndem Bewusstsein für die eigenen, international relevanten Stärken und die Attraktivität des Standortes begründet sei.
Es mangle, trotz erster Ansätze, an internationalen Studiengängen und einer strategischen Ausrichtung des - erfreulich großen - Hochschulpartnerschafts-Netzwerkes. Die regionale Verankerung von Lehrenden und Studierenden müsse als Chance der Internationalisierung, nicht als Gegensatz wahrgenommen werden: Welchen Mehrwert bieten international erfahrene Absolventinnen und Absolventen der regionalen Wirtschaft und Gesellschaft?
»Wir wollen einige leicht umzusetzende Empfehlungen des Berichtes noch in diesem Jahr angehen«, kündigte THM-Präsident Prof. Dr. Matthias Willems an, den Schwung des Audits mitzunehmen. Man habe diese externe Bewertung erbeten, um einen ungetrübten Blick auf die eigene Position und auf Entwicklungspotenziale zu bekommen.