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Hinter Mauern, Zäunen und Hecken

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Waldemar Kleppek führt die Teilnehmer durch Gewächshäuser und über das Gelände. © Kremer

Zum Auftakt der Veranstaltungsreihe »Tage der offenen Pforte« hat die Stadtgärtnerei Gießen einen Blick in die »Kinderstube« der Pflanzen gewährt und über ihre vielfältige Arbeit informiert.

Gießen. Zum »Tag der offenen Pforte« hat die Stadtgärtnerei Gießen alle interessierten Bürgerinnen und Bürger eingeladen, die Gewächshäuser und das Gelände zu besuchen und kennenzulernen. Die Führung eröffnete die Möglichkeit, auch mal hinter die Mauern, Zäune und Hecken zu schauen und Bereiche zu entdecken, die normalerweise nur den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Gärtnerei zugänglich sind. Die Aktion, veranstaltet vom Magistrat Gießen und der lokalen Agenda 21-Gruppe »Urbane Gewässer und Gärten«, stellt den Auftakt für eine Reihe von »Tagen der offenen Pforte« dar.

Neben größeren Geländen, wie den Hardtgärten oder der Wieseckaue, sind auch einige Hobbygärtner dabei, die ihre Pforten für Besucher öffnen.

»Hier ist quasi die Kinderstube der Gärtnerei«, begrüßt der Leiter der Stadtgärtnerei Gießen, Waldemar Kleppek, die Gäste und erzählt, wie die Pflanzen eingesät und aufgezogen werden. Die Ergebnisse der Arbeit im Gewächshaus können die Besucher sehen, »wenn Sie durch Gießen mit offenen Augen gehen«.

Momentan sind in der Stadtgärtnerei vier Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt, dazu kommt noch ein Auszubildender im Bereich Zierpflanzenbau. Die Begrünung und Bepflanzung der Stadt zählt neben der Innenbepflanzung von wichtigen Gebäuden wie dem Rathaus, der Stadtbibliothek oder dem Standesamt zu einer der Hauptaufgaben der Gärtnerei.

Häufig gibt der Magistrat auch verschiedene Dekorationen oder die Anfertigung von Blumensträußen in Auftrag. Im Durchschnitt stellt die Stadtgärtnerei Gießen einen Blumenstrauß am Tag her, die Gebinde werden dann an Künstler, Sprecher oder offizielle Besucher der Stadt verschenkt, dienen »quasi als Repräsentation der Stadt Gießen«, erklärt Kleppek. Er ist auch verantwortlich für die Planung und Gestaltung der Beete im öffentlichen Raum. Zur Inspiration reist er regelmäßig in andere Städte und besucht Landesgartenschauen, damit Gießen keinen Trend verpasst.

In der Schlossgasse erblühen deshalb beispielsweise keine Tulpen oder Stiefmütterchen, sondern Tomaten-, Kürbis- und Kräuterpflanzen. Das Konzept »Urban Gardening« soll die Anwohner dazu motivieren, selbst zu ernten, Unkraut zu rupfen und ein größeres Bewusstsein über die Möglichkeiten des eigenen Anbaus zu schaffen.

Alles, was in den Holzkübeln in der Schlossgasse heranwächst, kann von den Bewohnern direkt geerntet werden. In den Sommerferien bietet die Stadtgärtnerei beim »Ferienkarussell« auch Kurse für Schülerinnen und Schüler an, in denen sie lernen können, ihren eigenen Kräutergarten oder Blumensträuße herzustellen.

Die Besucher der Führung am Samstag zeigen sich begeistert von dem ausführlichen Einblick in die vielfältige Arbeit von Waldemar Kleppek und seinen Kollegen. Besonders seit der Landesgartenschau habe sich in Gießen einiges in der Bepflanzung der Stadt getan, merkt eine Besucherin an. Auch der ehemalige Gartenamtsleiter Jürgen Friedel und der frühere Leiter der Stadtgärtnerei, Jürgen Adams, loben die umfassende Kenntnis von Waldemar Kleppek und seinem Team, die mit immer neuen und innovativen Ideen die Stadt Gießen zu jeder Jahreszeit in bunten Farben erblühen lassen.

Der nächste Termin findet am kommenden Sonntag, 15. Mai, im Garten des Ehepaares Wutschka im Struppmühlenweg 11 statt.

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