»Hodenkrebs ist exzellent heilbar«
Gießen (ebp). Hodenkrebs ist eine vergleichsweise seltene Tumorerkrankung - er macht etwa 1,6 Prozent aller Krebsneuerkrankungen aus. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts erkranken in Deutschland jedes Jahr rund 4070 Männer an einem bösartigen Hodentumor. Besonders betroffen sind jüngere Männer zwischen 20 und 39 Jahren. »In dieser Altersgruppe ist er die häufigste Krebsart«, sagt Prof.
Florian Wagenlehner, Direktor der Klinik für Urologie, Kinderurologie und Andrologie am Uniklinikum Gießen.
Bei Auffälligkeiten zum Arzt
Aber: »Hodenkrebs ist exzellent heilbar, sogar wenn er metastasiert. Je früher er entdeckt wird, desto einfacher ist die Behandlung.« Der Mediziner rät daher allen Männern, sich kontinuierlich selbst abzutasten. Am besten nehme man dafür Daumen und Zeigefinger und drücke leicht - sodass es nicht schmerzt - von oben nach unten den Hoden durch. »Hinten oben liegt der Nebenhoden. Es ist normal, dass er anders erscheint, als der Hoden selbst. Der Hoden muss gleichmäßig eine mittelweiche Textur haben, von oben nach unten und auf beiden Seiten.« Wer dabei eine Auffälligkeit entdeckt, sollte für weitere Untersuchungen einen Termin beim Urologen vereinbaren.
Einer der wichtigsten Risikofaktoren ist laut Florian Wagenlehner ein Hodenhochstand: »Das Risiko, dass sich nach einer Entwicklungsstörung im Bereich des Hodens später ein Tumor ausbilden könnte, ist etwa 20-fach erhöht.« Für betroffene Patienten sei daher eine regelmäßige Vorsorge und die Anleitung für eine Selbstabtastung besonders wichtig.
Am heutigen Samstag findet zum 23. Mal der Weltkrebstag statt. Die Deutsche Krebshilfe nimmt den Weltkrebstag zum Anlass, verstärkt über die Möglichkeiten der Krebsprävention und der -früherkennung sowie die aktuellen Entwicklungen auf den Gebieten der Diagnose, Therapie und Nachsorge zu informieren.