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»Host Town« sucht freiwillige Helfer

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Von: Rüdiger Schäfer

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Oberbürgermeister Frank-Tilo Becher bei seiner Ansprache, bevor Katharina Traoré und Tarik Mouhib (links) das Programm erläutern und Fragen beantworten. Foto: Schäfer © Schäfer

Im Vorfeld der »Special Olympics World Games« kommen im Juni 120 behinderte Sportler von der Elfenbeinküste nach Gießen. Wer sich an der Betreuung beteiligen möchte, kann sich melden.

Gießen . Das Los hätte es wesentlich einfacher machen können. »Dass wir eine französischsprechende Delegation zu betreuen haben, stellt auch für mich persönlich ein besonderes Problem dar«, erzählte der fließend Englisch sprechende Oberbürgermeister Frank-Tilo Becher auf dem internen Rathausweg von seinem Büro zum Hermann-Levi-Saal. Hier gab es eine Informationsveranstaltung der Stadt für Volunteers (Freiwillige) beim Gießener »Host Town«-Programm der »Special Olympics World Games Berlin 2023«.

Weltweit größte Veranstaltung

Übersetzt ins Deutsche heißt dies, dass interessierte Freiwillige beim städtischen Gastgeber-Programm für die speziellen olympischen Weltspiele im Sommer ihr Bedürfnis nach Informationen und Fakten stillen konnten. Vom 17. bis 25. Juni findet in Berlin die weltweit größte Sportveranstaltung für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung aus aller Welt statt. In 26 verschiedenen Sportarten treten ausschließlich diese Menschen in sportlichen Wettbewerb.

Es handelt sich nicht um eine inklusive Sportveranstaltung, weil der Wettbewerb auf diesen Personenkreis beschränkt ist. Im Vorfeld des Wettbewerbes verbringen die Delegationen der einzelnen Länder vom 12. bis 16. Juni vier Tage in sogenannten Host Towns (Gastgeber-Städten) in ganz Deutschland, wo sie sich akklimatisieren, trainieren und Land und Leute kennenlernen können.

Gießen wurde die Mannschaft aus der Elfenbeinküste zugelost. »Der Countdown läuft«, so Becher in seiner Begrüßungsansprache an die fast drei Dutzend erschienenen Personen, die sich eine Volunteer-Tätigkeit vorstellen können. »Nach Frankfurt beherbergen wir die zweitgrößte Delegation. In Deutschland sind wird bei mehr als 200 Städten unter den Top Ten«.

Die Elfenbeinküste liegt an der westlichen Seite Afrikas, in deren Ländern - aus der Kolonialzeit herrührend - überwiegend Französisch gesprochen wird. Deshalb sind insbesondere auch Freiwillige gefragt, die dieser Sprache mächtig sind und dolmetschen können. Becher: »Die Stadt Gießen ist voller Vorfreude, Gastgeber dieser Delegation sein zu dürfen.«

Den etwa 120 Athleten soll ein vielfältiges Programm geboten werden, das einen spannenden Einblick in unsere Lebenswelt ermöglicht und auch Trainingsangebote umfasst. Hier soll den 17 bis 63 Jahre alten Athleten ermöglicht werden, ihre Sportarten auszuüben. Für Basketball, Handball, Fußball, Badminton und Tischtennis werden Trainingspartner gesucht. Außerdem soll es Übungsmöglichkeiten für Boccia, Judo, Kraftdreikampf, Leichtathletik und Schwimmen geben.

Das Programm sei ein wichtiger Anlass, so der OB, für mehr Inklusion von geistig und mehrfach behinderten Menschen im und durch den Sport zu werben, an »unserer Barrierefreiheit« zu arbeiten und damit auch vor und über die Gastgeber-Tage hinaus diese Themen »im Bewusstsein der Bevölkerung und der Politik in unserer Stadt« zu verankern.

»Dazu tragen auch Investitionen in Barrierefreiheit bei, die wir als Stadt realisieren, die durch die Hessische Landesregierung gefördert werden oder die dank inklusiver Projekte, die durch die Aktion Mensch gesponsert werden, umgesetzt werden.« Becher hofft, dass die Begegnungen zwischen den ivorischen Athleten und den Menschen aus der Stadt langfristig für den Gedanken der Inklusion und für ein gleichberechtigtes Zusammenleben auch in Gießen wirbt und wirkt.

»Eine große Sache«

»Die Host-Town-Tage werden eine große Sache und eine spannende Aufgabe für unsere Stadt und ich würde mich sehr freuen, wenn der Funken der Begeisterung auch auf Sie überspringt.« Für die Begleitung der ivorischen Gäste während dieser Sommertage seien alle Bürger willkommen, die sich als Freiwillige aktiv einbringen und den Athleten eine unvergessliche Zeit in Gießen bereiten möchten. Dies könne ein Engagement als Trainingspartner sein, die Begleitung einer Gruppe bei Ausflügen oder die Unterstützung bei Feierlichkeiten.

Weiterführende Infos gibt es unter www.giessen.de/special- olympics. Als Kooperationspartner der Stadt koordiniert das Freiwilligenzentrum für Stadt und Landkreis den Einsatz der Volunteers und steht Interessierten als Ansprechpartner zur Verfügung. Diese können ihre Fragen an specialolympics@giessen.de richten oder sich unter 0641/306-1084 an den städtischen Koordinator für das Host-Town-Programm, Tarik Mouhib, wenden.

Mouhib, im Rathaus angesiedelt im Büro für Integration, sowie Katharina Traoré und Adjoa Gilsebach vom Freiwilligenzentrum stellten das viertägige Programm vor und gingen zusammen mit Sportamtsleiter Tobias Erben in den Dialog mit den Teilnehmern.

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